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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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skrupellose Leute wie die Tochter des Rattenfängers doch nur eine umso größere Verlockung.«
    Sie bezeichnete Kisla Manjaris Vater mit dem Namen, den die versklavten Kinder ihm gegeben hatten, als er noch ihrer aller Schicksal auf Kezdet als anonymer Drahtzieher des Bösen aus dem Hintergrund gelenkt hatte.
    Schon einen Augenblick später kündigte das Komgerät unerwartet eine neue, diesmal von Rushima aus geschaltete Interstellarübertragung an, und Mercy Kendoros Gesicht erschien auf dem Vidschirm. »Judit? Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns mit unserem Bruder und den Sternenfahrern in Verbindung setzen, meinst du nicht auch? Wenn es der Tochter des Rattenfängers und einigen seiner alten Seilschaften gelungen ist, sogar die Verteidigungswälle des Hauses Harakamian zu durchbrechen, müssen wir uns dringend Gedanken über unsere eigenen
    Sicherheitsvorkehrungen machen. In dem Zusammenhang: Hat eigentlich in letzter Zeit irgendwer mal was von Nadhari Kando gehört?«
    Im weiteren Verlauf ihres mit ernsten Worten geführten Gesprächs, dessen besorgte Untertöne nichts Gutes verhießen, unterhielten sie sich noch über eine Menge weiterer Leute, die Reamer zum größten Teil höchstens dem Namen nach kannte.
    Das Ganze ging ihm inzwischen jedoch ohnehin alles viel zu weit. Er hatte ja das Seine getan: Er hatte das Problem den richtigen Leuten zur Kenntnis gebracht, die bestimmt in der Lage waren, es auch ohne ihn zu lösen, und hatte es dadurch geschafft, sich und seine Kinder aus der Schusslinie zu bringen. Mehr wollte er von der ganzen Sache gar nicht hören.
    Mehr wollte er auch überhaupt nicht wissen. Er zählte sich nämlich zu jener friedfertigen Sorte Mensch, die froh war, wenn sie sich ungestört um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern konnte, und sich nicht einmischte, wenn die anderen Leute sich um ihren Kram kümmerten.
    Alles was er wollte, war ein Ort, an dem er sich auf anständige Weise seinen Lebensunterhalt verdienen und seine Kinder aufziehen konnte, ohne dass jemand sie drei umzubringen oder ins Gefängnis zu stecken versuchte.
    Sicherheitsvorkehrungen überließ man seiner Ansicht nach am besten den Leuten, die es genossen, ständig in Alarmbereitschaft zu leben. Er selbst jedenfalls gehörte nicht dazu.
    Also ließ er sich bescheiden in die hinteren Ränge der dicht gedrängten Schar aus Erwachsenen und Kindern zurückfallen, die sich um den Komschirm versammelt hatten. Dort fiel das Auge eines Jungen, der zu klein war, als dass er über die Köpfe der vor ihm Stehenden hätte hinwegschauen können, stattdessen bewundernd auf Reamers Gürtelschließe, da sich wenigstens dieser Blickfang genau auf seiner Gesichtshöhe befand.
    »Das ist echt ‘ne wunderschöne Schnalle, die Sie da haben.
    Was ist denn das für ein Stein da in der Mitte?«
    »Ein Türkis. Ziemlich selten heutzutage.«
    »Mir gefällt die Einfassung, in der er sitzt. Ist das echtes Silbermetall?«
    »Ja, und sogar alles mit meinen eigenen Händen gefertigt.«
    »Echt stark! Ich wünschte, so was könnte ich auch.«
    Reamer zuckte die Achseln. »So schwer ist das doch gar nicht.
    Ich habe mein Handwerkszeug und ein paar Rohmaterialien mit hier heraufgebracht. Möchtest du, dass ich dir beibringe, wie man damit umgeht?«
    »Oh Mann, das wäre echt toll! Ich würde furchtbar gerne auch so was Ähnliches machen, aber dann mit ‘nem Acornit in der Mitte. Das würde mir das Gefühl geben, ihr irgendwie –
    Sie wissen schon, näher zu sein.«
    Und so blieben Reamer und seine Sprösslinge auf Maganos.
    Reamer begann den auf dem Mond lebenden Kindern Unterricht zu erteilen. Er brachte ihnen mehr darüber bei, wie man nach Mineralien, Kristallen und Edelsteinen Ausschau hielt, und führte sie in die Kunst ein, diese Fundstücke in handgeschmiedete Edelmetallfassungen zu setzen und zu Schmuckstücken zu verarbeiten. Sogar Baird und Giloglie schauten ab und zu bei seinem Unterricht vorbei und bedauerten stets, dass sie nicht genug Zeit hatten, um selbst bei Reamer in die Lehre gehen zu können.
    Auch Khetala blieb auf der Maganos-Mondstation, auf das hartnäckige Drängen der Kendoro-Schwestern hin, die fürchteten, dass der jungen Frau von Kisla Manjaris Unterweltkumpanen Gefahr drohen würde, wenn sie sogleich wieder nach Kezdet zurückkehrte.
    Eines Tages, als Reamer dem kleinen Jungen, der als Erster Interesse daran bekundet hatte, das Kunstschmieden zu erlernen, gerade den Umgang mit dem Laserschweißgerät zeigte,

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