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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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angedeihen zu lassen, was sie dem Rat angetan hatten.
    Ich war schon vorher an Bord gewesen, als Mitglied der betriebstechnischen Mannschaft, und die Banditen hatten mich nicht behelligt, sodass ich Markel und den anderen helfen konnte, als sich die Gelegenheit ergab. Pal Kendoro kam später auch an Bord, um den Kindern zu helfen. Jetzt hat er eine Botschaft von seinen Schwestern erhalten, und das ganze Schiff fand, dass es ohnehin mal wieder Zeit für einen Landurlaub wäre. Und da sind wir nun.«
    Reamer schüttelte lachend den Kopf. »Langeweile kennst du wohl gar nicht, Johnny, wie?«
    »Nicht, wenn ich es vermeiden kann. Obwohl es, um ehrlich zu sein, schon hin und wieder Zeiten gab, in denen ich mir gewünscht habe, dass das Leben etwas weniger aufregend wäre«, gab Greene zu.
    Als die Mondbasis-Gemeinde sich später im großen Speisesaal versammelte, um dort ihr gemeinsames Abendmahl einzunehmen, lud man auch alle Sternenfahrer dazu ein.
    Andreziana, Pal Kendoro, Johnny Greene, sein Freund Markel und weitere Mitglieder des Sternenfahrerrates saßen mit Baird, Giloglie, Nadezda und den Kendoro-Geschwistern an einem Tisch. Normalerweise hätte die erwachsene Führungsriege der Maganos-Basis sich über den ganzen Speisesaal verteilt und damit bekundet, dass sie jederzeit ansprechbar war, um sich Probleme oder Beschwerden der Schüler und anderen Mondbewohner anzuhören. Heute aber blieben sie unter sich, wofür die Kinder und Jugendlichen um sie herum vollstes Verständnis hatten. Mittlerweile wussten alle über die Linyaari-Hörner Bescheid, die man gefunden hatte, und ihrer aller einzige Sorge galt nur der Frage, ob es Acorna und ihrem Volk gut ging und ihnen kein Leid zugefügt worden war.
    Auf Einladung von Baird und Gill setzte sich Reamer ebenfalls an den Ehrentisch, an dem auch schon Khetala saß.
    Er lächelte ihr zu, als er sich setzte, was sie erwartungsgemäß nicht erwiderte, denn Kheti schien nie zu lächeln. Er vermutete, dass das, was ihr in den Sklavenarbeitslagern – und danach, als die Didis sich ihrer bemächtigt hatten – zugestoßen war, wohl ziemlich schrecklich gewesen sein musste und sie deshalb immer so düsterer Stimmung war.

    Die anderen Kinder aus ihrem einstigen Lager hatten ihm erzählt, wie Khetala sie damals beschützt und immer wieder freiwillig Prügel eingesteckt hatte, um sie den Jüngeren und Schwächeren zu ersparen. Und als sie dann zu groß geworden war, um noch in den engen Bergwerksstollen arbeiten zu können, war sie an die Didis verkauft worden. Nachdem Acorna die Kindersklaven von Kezdet befreit hatte, war Khetala schnurstracks in den Bumsschuppen zurückgekehrt, wo man sie misshandelt und vergewaltigt hatte, um den anderen Mädchen dort zu helfen, neue Fertigkeiten zu erlernen, die ihnen ermöglichen sollten, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ohne dafür ihren Körper verkaufen zu müssen.
    Reamer schämte sich, dass er früher nie wirklich darüber nachgedacht hatte, dass die Mädchen, mit denen er sich in der Vergangenheit zuweilen vergnügt hatte, selbst bestimmt ganz und gar kein Vergnügen daran gehabt hatten. Er hatte sich auch nie Gedanken darüber gemacht, was man ihnen angetan haben mochte, um sie zu gefügigen und willigen Gespielinnen jeder Laune zu machen, die ihm als Freier in den Sinn kam.
    Sein Gesicht wurde jetzt jedes Mal, wenn er Kheti erblickte oder bemerkte, dass sie ihn ansah, vor Scham ebenso tiefrot wie sein Haar.
    Turi und Deeter saßen an einem anderen Tisch, um den sich auch ein paar der jüngeren Sternenfahrer versammelt hatten.
    Mit großen Augen lauschten Reamers Sprösslinge den abenteuerlichen Geschichten, die die Weltraumnomaden von ihren jüngsten Reisen erzählten. Die armen Kinder. So sehr er es ihnen auch gegönnt hätte, hatte es Reamer doch immer an den nötigen finanziellen Mitteln gefehlt, um mit ihnen von Kezdet wegzukommen. Seine größte Sorge war stets gewesen, dass er es nach Almahs Tod irgendwann einmal nicht mehr schaffen würde, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und dass man sie ihm dann wegnehmen und in die Lager schicken würde.
    »Rocky, würdest du bitte noch einmal auch ‘Ziana und Pal erzählen, was du uns über das Horn berichtet hast?«, bat Judit Kendoro ihn. Das Kegelhorn, das Reamer auf die Mondstation mitgebracht hatte, machte an ihrem Tisch gerade ausgiebig bestaunt die Runde.
    Reamer wiederholte seine Geschichte. Die Mienen der Sternenfahrerkapitänin, ihrer Ratgeber und der Ratsmitglieder

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