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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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erhob sich plötzlich Turis Stimme. Reamer war so sehr damit beschäftigt gewesen, die Vorgänge an seinem Tisch zu verfolgen, dass er überhaupt nicht gemerkt hatte, wie seine Kinder herübergekommen waren und sich hinter ihm aufgestellt hatten, wo sie augenscheinlich ebenfalls gierig jedes Wort aufgeschnappt hatten. »Das Horn gehört uns. Herr Becker hat es uns gegeben, um der Dame Acorna und ihrem Volk zu helfen. Also sollten wir auch diejenigen sein, die es ihr überbringen.«
    Reamer mochte Auseinandersetzungen gleich welcher Art nicht sonderlich, und die Vorstellung, dass Kinder in die Schlacht gegen Leute wie Edacki Ganoosh zogen, jagte ihm eine Heidenangst ein. Doch das galt auch für die Vorstellung, dass seine Kinder von Kisla Manjari und ihrem Onkel wie reife Früchte gepflückt werden könnten, um mit ihnen anzustellen, was auch immer ihnen beliebte.
    Wenn es auf der Haven Unterricht für Kinder und Jugendliche geben würde, wie man sich zur Wehr setzte, und diese Schulung überdies von einer ehemaligen Offizierin der berüchtigten Roten Krieger von Kilumbemba wie Nadhari Kando abgehalten werden würde, dann sollten Turi und Deeter wohl besser daran teilnehmen. Er selbst auch. Nicht dass er viel für den Kampf taugte. Doch vielleicht könnte er ja Waffen reparieren oder so etwas. Irgendeine Möglichkeit, um sich auf die eine oder andere Weise nützlich zu machen, würde er bestimmt finden. Und obendrein hörte sich das Ganze nach einem aufregenden Abenteuer an.
    Johnny Greene bestätigte ihn in seinem Entschluss, indem er Reamer ins Ohr brummte: »Wenn der Pferdemist auf Kezdet erst mal richtig am Dampfen ist, werden du und die Kinder schon weit weg und in Sicherheit sein, wenn ihr uns zu Nadhari und dem Admiral begleitet. Du glaubst doch wohl nicht, dass die Kendoros und Acornas Onkel damit einverstanden wären, die Sternenfahrer zu dieser Rekrutierungsmission aufbrechen zu lassen, wenn sie nicht davon überzeugt wären, dass dies die beste Möglichkeit ist, sie aus der Schusslinie zu bringen und in Sicherheit zu wissen, oder doch?«
    »Also gut«, entschied Reamer und hoffte, dass er das nicht eines Tages bereuen würde. »Du kannst auf uns zählen – wir kommen auch mit.«

    Zwölf

    Die gesamte Stadt – oder richtiger das Dorf, denn größer wirkte der Ort auf Acorna eigentlich nicht – war vom Raunen derer erfüllt, die einander Lebewohl sagten, dem Anblick von Leuten, die sich mit den Hörnern berührten, und von einer langen Schlange Abreisender, die zu dem in der Ferne liegenden Raumhafen davonstapften und denen die Ahnen pflichtschuldig ein würdiges Ehrengeleit entboten, indem sie in ihrer üblichen bedächtigen Gangart so träge an der Seite der Linyaari einhertrotteten, dass es jeden Raumfahrer in den Fingern jucken würde, schnellstmöglich wieder Fahrt mit Überlichtgeschwindigkeit aufnehmen zu können. Nach ein oder zwei Stunden hatte sich der zuvor an ein Fabergé-Eierfeld erinnernde Raumhafen vollständig geleert.
    Großmama Naadiina, die am Abend zuvor noch so unerschütterlich zuversichtlich gewesen war, wirkte plötzlich beträchtlich gealtert, als sie den Blick himmelwärts richtete und den Eiern nachschaute, die in die Höhe schnellten und hinter den Wolken verschwanden. Dann hantierte sie eine ganze Weile lang geradezu hektisch in ihrem Quartier herum.
    Maatis Unterlippe zitterte. »Was ist, wenn sie nicht mehr zurückkommen?«, fragte sie laut.
    »Die ganze Flotte? Nicht zurückkommen? Red keinen solchen Unsinn, Kind«, fuhr ihr Großmama schroff über den Mund, doch Acorna begriff, dass die alte Dame kaum minder aufgewühlt war als das Mädchen.
    Da tauchte unvermittelt Thariinye an der offenen Zelteingangsklappe auf. »Ich dachte, ich schaue mal bei den Damen rein, ob alles in Ordnung mit euch ist. Liriili meinte, es wäre wichtig, dass wenigstens ein verantwortungsbewusster, weit gereister Mann auf dem Planeten zurückbleibt. Um nach den Frauen und Kindern zu sehen und den anderen Männern ein Beispiel an Führerschaft zu sein.«
    Großmamas Mundwinkel zuckten gereizt.
    Thariinye jedoch fuhr unverdrossen fort: »Natürlich hätte ich mir auch jeden beliebigen Posten in der Flotte aussuchen können, aber da ich Liriilis Wünsche achten wollte, habe ich mich ihr am Ende doch gebeugt. Die arme Viizaar ist ja schon ganz niedergeschlagen, so viel stürzt im Augenblick auf sie ein.«
    »Sie ist ja wohl schwerlich die Einzige, der es so geht«, fuhr Großmama scharf auf.

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