Acornas Heimkehr
ganze Zeit über sehr schweigsam gewesen, jetzt aber ergriff sie das Wort: »Es ist gut, wenn man sich auch aufs Kämpfen versteht, um sich selbst und andere vor Feinden zu schützen. Aber Pal hat Recht. Keiner von uns ist ein professioneller Krieger, und wenn Kisla Manjari und ihr Onkel sich teilweise derselben Seilschaften bedienen, auf die sich früher schon ihr Vater gestützt hat, dann sind das auf jeden Fall alles Berufskämpfer.«
»Wir brauchen bloß ein bisschen Training«, widersprach
‘Ziana. »Das und vielleicht ein paar Ratschläge. Und die Koordinaten des Ortes, an dem Sie die Heimatwelt der Linyaari vermuten, Herr Baird. Ihre Kursdaten dorthin brauchen wir nicht.« Sie warf Johnny Greene einen Blick zu.
»Wir Sternenfahrer haben da so unsere eigene Art der Raumnavigation.«
Die restlichen Ratsmitglieder der Haven pflichteten ihr alle kopfnickend bei. Reamer konnte sehen, dass Pal und die anderen überstimmt waren. Pal seufzte und gab sich geschlagen: »In Ordnung, aber wenn dieser Ratgeber euch noch einen weiteren bescheidenen Rat geben darf – das militärisch wertvollste Mitglied von Herrn Lis Kommandostab, das noch zur Verfügung steht, ist, soweit ich weiß, Nadhari Kando. Wenn ihr einen Ausbilder und militärischen Ratgeber braucht, dann ist sie genau die Richtige.«
»Soweit ich zuletzt gehört habe, hält sie sich derzeit im Stammlager von Admiral Ikwaskwan auf, wo sie ihm hilft, seine Truppen auszubilden«, sagte Mercy.
»Also, das ist ja praktisch«, freute sich Pal. »Wenn wir zusätzliche Feuerkraft brauchen sollten, hätten wir sie dort jederzeit zur Hand. Wir könnten doch auch den Admiral von der Situation in Kenntnis setzen. Mit Hilfe deiner Harakamian-Finanzvollmachten, Rafik, könnten wir die Roten Krieger sogar gleich anheuern, um sich auf Abruf bereitzuhalten, für den Fall, dass dein Onkel in größere Schwierigkeiten gerät.«
»Das ist eine gute Idee, Pal«, stimmte ihm Rafik zu. »In der Zwischenzeit kann ich mich mal mit ein paar Föderationsbeamten über eine mögliche Verletzung der Grundrechte intelligenter Lebensformen unterhalten.
Schwarzhandel mit den Gehörnen eines zwar nicht der Föderation angehörenden, aber doch als hochintelligent bekannten Volkes zu treiben muss doch gegen irgendein Gesetz verstoßen.«
»Und ich kann den Behörden auf Kezdet Beine machen und eine Untersuchung von Ganooshs illegalen Aktivitäten veranlassen«, ergänzte Gill.
»Ich denke, dass man auch schlicht versuchen könnte, sich der abhörsicheren Kanäle des Interstellarkomnetzes zu bedienen, statt in alle möglichen Richtungen ins All davonzudüsen«, schlug Judit trocken vor.
Calum schüttelte den Kopf. »Ich habe mich auch schon gefragt, warum Hafiz das nicht auch so gemacht hat, statt Rafik persönlich aufzusuchen. Aber selbst als er mit mir über Kom gesprochen hat, hat er sich nur verschlüsselt ausgedrückt.
Mir wurde schon damals klar, dass er den Verdacht hegte, sein Abhörschutz könnte durchbrochen worden sein. Als Vorsichtsmaßnahme habe ich daraufhin auch unsere Komausrüstung und -programme mal genauer unter die Lupe genommen. Sie wurden samt und sonders von Kezdet-Kom hergestellt, die eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Interlay Enterprises sind, die ihrerseits wiederum einer anderen Firma gehören, welche sich im alleinigen Besitz von Ganoosh befindet. Und auch alle unserer anderen Sicherheitsprogramme wurden von weiteren seiner Marionettenfirmen geliefert.«
»Man findet heutzutage einfach keine anständige Hilfe mehr«, knurrte Gill.
»Wir werden selbst losziehen, um Acorna zu finden«, entschied ‘Ziana endgültig.
Kheti erklärte: »Ich werde euch begleiten. Pal ist schon viel zu lange aus den Sklavenlagern raus. Ich hingegen habe Manjaris perverse Kumpane noch recht frisch im Gedächtnis und kann für Nadhari und den Admiral eine ganze Reihe von ihnen identifizieren, falls das nötig werden sollte. Wenn die Spießgesellen des Rattenfängers wieder anfangen, Ärger zu machen, dann möchte ich eigenhändig Sorge dafür tragen, dass ihnen Einhalt geboten wird. Keiner von uns wird sich sicher fühlen können, bevor nicht deren gesamte Maschinerie ein für alle Mal vernichtet worden ist.«
»Ich glaube zwar, dass dies den Rahmen unserer Mission ein wenig sprengen würde, Khetala, aber du bist herzlich willkommen«, erklärte sich Markel einverstanden. Auch die anderen Ratsmitglieder stimmten kopfnickend zu.
»Paps, wir sollten auch mitgehen«,
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