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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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»Eigentlich hatte Khornya ja heute Morgen vorgehabt, ihre Antrittsbesuche bei den anderen Familien zu machen, aber ich glaube kaum, dass die Leute gegenwärtig in der Stimmung für Gäste sein werden.
    Wahrscheinlich könnte sie die Zeit vorerst sinnvoller nutzen, wenn sie stattdessen die Siedlung und Anlagen der Technokünstler besichtigt. Thariinye, vielleicht könntest du uns ja einen kleinen Beweis deiner ach so mustergültigen Führungsqualitäten liefern, indem du Khornya den Weg dorthin zeigst?«
    »Aber gewiss, Großmama«, willigte er mit einem Eifer ein, der verriet, dass Zeit mit Khornya zu verbringen genau das war, was er sich wünschte.
    Der Fußmarsch dauerte zwar nicht lange, war jedoch schrecklich öde. Thariinye schwafelte lang und breit über seine bedeutende Rolle in diversen Organisationen und Familienverbänden. Acorna erspähte unterwegs eine hoch wachsende, blaue Grasart, nach der sie ihn gerne näher befragt hätte. Doch er war gerade mitten in einer Geschichte darüber, wie es dazu gekommen war, dass man ihn zum Giirange des Irriinje-Ordens gewählt hatte, wobei er sich sogar zu erklären herabließ, dass dies der Name eines sehr vornehmen Vogels sei, der einst auf ihrer ursprünglichen Heimatwelt gelebt habe, und dass nach ihm auch das Ehrenamt der nicht minder vornehmen Mitglieder dieser Organisation benannt wäre. Sein Geschwätz ging ihr ziemlich auf die Nerven, doch Acorna kannte ihn gut genug, um zu durchschauen, dass dies zumindest teilweise daran lag, dass die im Weltraum eingetretene Notlage zwar seinen Tatendrang angefacht hatte, dass man ihm jedoch keine Aufgabe zugewiesen hatte, mit der Thariinye sich hätte nützlich machen können. Seine aufgestaute Energie fand kein Ventil. Wäre Acornas Kopf nicht mit so vielen anderen Dingen und Sorgen voll gewesen, hätte sie womöglich ähnlich reagiert wie er.
    Nachdem sie jedoch das Wohngebiet der Technokünstler erst einmal erreicht hatten, wurde es doch noch ein ausgesprochen interessanter Ausflug. Die Pavillons hier hatten die Ausmaße von Raumschiffhangars und waren mit jeder Menge blank poliert blitzenden Maschinerien und zahllosen Komschirmen angefüllt, dazu mit riesigen Vorratsbehältern mit allen möglichen Metallen, Erzen, Mineralien und Edelsteinen.
    Besonders begeistert war Acorna vom Zentralbereich des gigantischen Hauptpavillons der Zeltstadt, wo ein gewaltiges eiförmiges Raumschiff wie eine riesenhafte brütende Glucke über eine Schar emsiger Technokünstler thronte, die gerade damit beschäftigt waren, das Gefährt mit einem prunkvollen Außenschmuck zu versehen. Es sah beinahe so aus, als würde hier das Ei über die Hühnerschar gebieten statt umgekehrt.
    »Der Schiffskörper selbst wurde zwei Pavillons entfernt von hier geformt«, erläuterte der Leitende Technokünstler. Er war ein Bruderschaftskamerad von Thariinye, der ihr als Naarye vorgestellt worden war.
    Jenseits des im Endstadium seines Baus befindlichen Schiffes lauerten ganz im Hintergrund zwei weitere gigantische Schiffskörper mit offen stehenden Außenluken, die den Blick auf das höhlenartige Innere freigaben. Obwohl es sich geradezu um titanische Kolosse handelte, waren sie Acornas Aufmerksamkeit zunächst entgangen, da der eigentliche Werftbetrieb direkt vor ihnen stattfand und die beiden Riesen im hinteren Pavillonbereich völlig links liegen ließ, als ob sie überhaupt nicht vorhanden wären. Im Unterschied zu dem Raumschiff im Zentrum des Pavillons, das im Vergleich zu den Monstren dahinter wie ein Kleinstschweber wirkte, besaßen die Leviathane lediglich einen schlichten, einfarbig dunklen Außenanstrich, jedoch keinerlei sonstiges Schmuckwerk.
    »Ich habe noch nie gesehen, dass die Linyaari so riesige Schiffe benutzt hätten«, staunte Acorna und deutete hinüber.
    »Wofür sind die gut? Sollen sie hier repariert werden? Ist das der Grund, warum sie nicht drüben auf dem Raumhafen stehen?«
    Naarye schüttelte den Kopf. »Nein, die da sind ein Stück echter Linyaari-Geschichte, junge Dame. Es ist nur so, dass sie zufällig zu den Stücken der Geschichte gehören, die derzeit keiner mehr anschauen möchte. Dies sind die beiden Evakuierungs-Großtransporter, mit denen die Einwohner unserer schönen Stadt seinerzeit von Vhiliinyar nach Kubiilikhan gebracht wurden. Der Raumhafen wurde erst nach unserer Ankunft errichtet, und sie sind sowieso zu groß, um dort untergebracht werden zu können; außerdem will sie niemand ständig vor Augen haben. Dabei

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