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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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beobachten können. Diese Ahnen fanden, dass auch einige der Dinge, die die Menschen zu vollbringen im Stande waren, sehr große Macht bedeuteten.
    Auf jeden Fall aber waren unsere Ahnen in einer zutiefst tragischen Lage, und so nutzten sie eine weitere Fähigkeit, die sie schon immer besessen hatten, sich nämlich mit anderen Spezies und untereinander auf geistigem Wege verständigen zu können, und riefen um Hilfe. Je erbitterter sie gejagt wurden und je mehr sie in Bedrängnis gerieten, desto lauter und verzweifelter drang ihr Ruf ins All, bis er schließlich erhört wurde.
    Gewaltige Raumschiffe von einer anderen Welt trafen ein und boten den Ahnen eine Zuflucht an, nahmen sie an Bord und verursachten gleichzeitig eine atmosphärische Störung, die eine große Flut hervorbrachte, welche schließlich den ganzen Planeten bedeckte. Die Ahnen waren voller Trauer darüber, mit ansehen zu müssen, wie dabei viele ihrer Mitgeschöpfe umkamen – auch die Menschen zu betrauern fiel ihnen allerdings schwer.
    Die Wesen, bei denen sie Unterschlupf gefunden hatten, waren die Beschützer der Ahnen. Auch diese verständigten sich untereinander in der Gedankensprache, aber im Unterschied zu den Ahnen standen sie auf ihren Hinterbeinen, ganz wie die Menschen. Die Beschützer nahmen die Ahnen mit auf ihre Heimatwelt Vhiliinyar. Im Laufe der Jahre begannen die Beschützer wegen der tiefen Liebe, die sich zwischen den beiden Spezies entspann, sich genetisch mit den Ahnen zu vermischen. Am Ende entstand eine neue Spezies, die das Beste sowohl der Beschützer der Ahnen als auch der Ahnen selbst in sich vereinte – die Linyaari. Ganz allmählich ging das raumfahrende Volk der Beschützer schließlich völlig in dem unseren auf oder starb vielleicht einfach nur aus, denn die Beschützer waren kurzlebiger als die Ahnen.
    Die Linyaari jedoch blieben, und auch viele unserer Ahnen überdauerten die Zeit, und gemeinsam hielten wir die Erinnerung in uns wach. Um uns allzeit an die Gefahren zu erinnern, denen die Ahnen sich auf jener anderen Welt einst gegenübergesehen haben. Und um daraus die Lehre zu ziehen, dass wir unsere Gaben zwar zuweilen mit anderen teilen müssen, dass wir aber zugleich allzeit wachsam bleiben und unsere Heimat vor anderen verborgen halten müssen, damit unsere Feinde uns nicht abermals finden.«
    »Wir sind die Ki-lin!«, rief Acorna aufgeregt aus. »Oder vielmehr, die Ahnen sind es! Mein Oheim Delszaki Li hat mir von den Ahnen aus der Sicht der Menschheit berichtet. Er stammte aus einem sehr alten Menschenvolk, dessen Erinnerung bis vor die Zeit jener großen Flut zurückreichte, von der du gesprochen hast. Sie haben die Ahnen beinahe so sehr verehrt, wie die Linyaari es heute tun.«

    Großmama gähnte. Der Kräutertee zeigte allmählich Wirkung. »Es freut mich, dass unsere Geschichte dir gefällt, Khornya. Ich habe dich noch nie so lebhaft gesehen, seit du hier angekommen bist.«
    »Ich glaube, ich fange endlich an, mich einzugewöhnen«, gab Acorna ihr schläfrig Recht.

    Als sich Acorna am nächsten Morgen gerade auf den Weg zur Siedlung der Technokünstler machen wollte, fing eine atemlose Maati mit weit aufgerissenen, feuchten Augen sie ab:
    »Khornya, Khornya, ich bin gleich losgelaufen, als ich es gehört habe, um es dir sofort zu erzählen. Wir empfangen die Routinesignale der Balakiire nicht mehr.«
    »Seit wann?«, wollte Acorna wissen.
    »Seit heute früh, vor etwa drei Kii.« Ein Kii entsprach rund 57 Minuten Galaktischer Standardzeit, hatte Acorna gelernt.
    »Die Nachricht verbreitet sich gerade überall, aber ich wollte auf jeden Fall selbst herkommen, damit du es zuerst von mir erfährst«, fuhr Maati fort. »Khornya, es tut mir so Leid.« Das junge Mädchen begann zu weinen, was Acorna half, ihre eigenen Ängste so weit im Zaum zu halten, um das Kind in die Arme nehmen zu können und es tröstend an sich zu drücken und zu wiegen.
    »Na, na, Maati. Wahrscheinlich haben sie lediglich das gleiche Problem, das auch die Komverbindung zu den anderen Außenposten verhindert – eben das Problem, weswegen all die Schiffe doch überhaupt erst aufgebrochen sind, um es zu beseitigen. Großmama sagt, dass es sich höchstwahrscheinlich nur um irgendeine technische Fehlfunktion der Komsysteme handelt und dass die Sache rasch behoben sein wird, sobald eine der ausgeschickten Mannschaften die genaue Ursache herausfindet, und dass wir dann auch wieder von allen hören werden.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte

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