Acornas Welt
wenn wir in unserer ausufernden Freizeit ein paar Kanister Pflanzensaft und Meerwasser ansetzen. Ich kann mich hier mal umsehen und feststellen, ob ich die nötigen Bestandteile für Aerosol-Torpedos finden kann. Man weiß ja nie, für was die mal gut sein könnten.«
Acorna sah ihn fragend an. »Vielleicht wäre es auch klug, zur Rankenwelt zurückzukehren und dort noch mehr Saft zu sammeln. Die Pflanzen dort haben nicht nur die Khleevi mit ihrem Saft überschüttet, sondern auch sich selbst. Ich möchte mich auch davon überzeugen, dass die Ranken sich wieder ordentlich regenerieren können. Wenn sie besondere klimatische Bedingungen brauchen, um wachsen zu können, könnte Dr. Hoa vielleicht helfen.«
»Gute Idee, Prinzessin«, sagte Becker. »Aber du kennst doch SB. Er will noch ein wenig Zeit mit Nadhari verbringen, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.«
»Ich verstehe«, meinte Acorna lächelnd. »Es muss ja auch nicht sofort sein.«
Doch genau in diesem Augenblick kam Nadhari Kando ins Labor gestürzt. »Becker!«, stieß sie eindringlich hervor, dann nickte sie knapp den anwesenden Linyaari zu. »Ich muss sofort losfliegen. Tut mir Leid.«
»Ich komme mit«, sagte Becker sofort.
»Nein. Das geht nicht. Das hier ist meine Sache. Hafiz hat mich angeheuert, damit ich ihn und seine Leute beschütze, und jetzt ist die Acadecki verschwunden.«
Acorna packte Nadharis muskulösen Unterarm, um sie auf sich aufmerksam zu machen. »Was soll das heißen, verschwunden? Calum war an Bord dieses Schiffs, genau wie Hafiz – «
»Und Maati«, sagten Kaarlye, Miiri und Aari gleichzeitig.
»Ich weiß, ich weiß. Ich hätte mit den Harakamians gehen sollen, aber Hafiz wollte, dass ich hier bleibe und auf seine Investitionen aufpasse«, knurrte Nadhari. »Aber wir verschwenden hier nur Zeit. Ich habe befohlen, dass die Ifrit startklar gemacht wird. Sie ist das schnellste Schiff in Hafiz’
Sicherheitsflotte und gut bewaffnet.«
Sie nahm sich die Zeit, von dem Funkspruch der Haven zu berichten.
Becker runzelte die Stirn. »Wenn sie nicht da sind, wo sie sein sollten, weiß ich nicht recht, ob Schnelligkeit euch viel nützen wird, Nadhari. Ich habe Langstreckenscanner auf der Condor. Und die Khleevi-Komausrüstung. Und Mac.«
»Dein Schiff ist zu langsam, Becker. Und du hast mir erzählt, dass die Condor nicht gefechtsbereit ist.« Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: »Obwohl…«
»Was?«
»Du hattest schon ein paar Mal Erfolg damit gehabt, die Khleevi ohne Waffen zu bekämpfen, und du hast einen unkonventionellen Navigationsstil. Deine Taktik würde mir vielleicht nützen. Wenn du immer noch mitkommen willst.«
»Da gibt’s keine Wenns und Abers«, erwiderte er.
»Gut«, sagte sie und drehte sich auf dem Absatz um, als erwartete sie, dass er ihr folgte.
»Kapitän«, sagte Acorna. »Wir können mit der Condor folgen und die Scanner arbeiten lassen, und Mac kann die Funkaktivitäten der Khleevi überwachen. Wir können alles, was wir erfahren, an Nadharis Schiff senden, und ihr habt dann die Vorteile beider Schiffe.«
Becker drehte sich um und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor Nadhari ihn an der Hand packte und mitzog.
»Danke, Prinzessin. Aber das könnt ihr auch von hier aus tun.
Ihr braucht keine unnötigen Risiken einzugehen. Außerdem brauche ich dich, damit du dafür sorgst, dass die Saftgranaten hergestellt werden und zumindest die Condor damit ausgerüstet wird. Ich will nicht irgendwann wieder dastehen und nur den Traktorstrahl haben, um diese Klacker zu bekämpfen.« Nadhari ließ seinen Arm los und riss die Tür auf.
Er folgte ihr und rief: »He, warte, Schatz! Nur noch eine Sekunde.«
»Was ist denn?«, fragte sie gereizt.
»Was ist mit dem Kater? Bleibt er hier, oder kommt er mit?«
»Er ist schon an Bord der Ifrit, hat aber nicht zugelassen, dass wir starten. Ich nehme an, er wollte, dass du von der Mission erfährst.«
»Das will ich doch hoffen!«, schnaubte Becker in seinen Schnurrbart. »Und das ist der einzige Grund, wieso du noch zu mir gekommen bist?«
»Natürlich nicht«, erwiderte sie. »Aber darüber sollten wir später reden. Die Zeit – «
»Zu Befehl. Ich weiß«, sagte Becker und winkte den anderen, während er sich wegzerren ließ.
Acorna und Aari hielten Kriegsrat mit Gill und Rafik.
»Glaubt ihr, ihr könnt das nötige Material auftreiben, um diese Aerosol-Torpedos herzustellen, die Becker beschrieben hat?«, fragte sie.
»Soll das ein Witz
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