Acornas Welt
immerhin hatte er seinen besten Trick noch vor sich.
Nachdem er die Geschichte beendet hatte, legte er die Nährstoffriegel auf einen ganz gewöhnlichen Tisch, dann ließ er die Tanzmädchen in ihren klimpernden Kostümen vortreten, um das unappetitliche Zeug mit Schwanenbraten und Kolibrizungen zu bedecken. Auf das verblüffte Schweigen, das dieser Aktion folgte, und die fragenden Blicke, die selbst durch die Holo-Verkleidungen der Kinder drangen, tippte er rasch noch einmal etwas Neues ein und ersetzte die Schwäne und Kolibrizungen mit Hamburgern, Pommes Frites, frittierten Zwiebelringen, Milchshakes, Limonade und Eis.
Die Kinder stürzten sich auf den Tisch.
Das Licht ging aus.
Die Burger, Pommes Frites, Zwiebelringe, Banana-Splits und Milchshakes verwandelten sich wieder in Nährstoffriegel, und die schlehenäugigen Houris und schlauen Diebe wurden wieder zu enttäuschten Kindern, die plötzlich im Dunkeln zu zittern begannen.
Bald schon erschien auf der metallenen Wendeltreppe, die normalerweise niemand benutzte, weil der Fahrstuhl bequemer war, ein anderes Licht. »Kommt alle wieder nach oben«, sagte Calum, »während ich den Computer wieder rauffahre. Keine Sorge. Selbst wenn es schwierig sein sollte, wird die Haven schon bald hier sein und uns helfen können.«
Leider sollte jedoch nicht die Haven das nächste Schiff sein, das die manövrierunfähige Acadecki erreichte.
»Was soll das heißen, du hast sie verloren?«, fragte Rafik einen ungewöhnlich nervösen und verlegenen Johnny Greene gereizt.
»Genau das, was ich gesagt habe«, erwiderte Greene.
»Nachdem wir die Entwarnung erhalten haben und uns wieder zum Mond der Möglichkeiten aufmachen wollten, haben wir vereinbart, uns an den Koordinaten der Acadecki zu treffen.
Aber als wir ankamen, war da nichts als leerer Raum. Wir haben immer wieder nach ihnen gefunkt, haben aber keine Antwort bekommen. Sie sind nirgends zu finden.«
Rafik hielt einen Augenblick lang den Atem an, bevor er antwortete. »Johnny, dreh die Haven sofort um, und flieg mit voller Geschwindigkeit zurück in den Föderationsraum. Wir wissen, dass die Khleevi die Rankenwelt verlassen haben, aber wir wissen nicht, wohin sie von dort aus geflogen sind.«
»Glaubst du, sie haben die Acadecki erwischt?«, fragte Johnny. »Aber wir haben doch noch vor ein paar Stunden mit ihnen gesprochen.«
»Ich weiß nicht, was passiert ist. Aber ein Schiff voller Kinder ist zusammen mit Calum und meinem Onkel verschwunden. Wir können euer Leben nicht auch noch aufs Spiel setzen. Verschwindet. Versucht, ein paar Truppen in Bewegung zu setzen – immerhin finanziert Hafiz’ Bakschisch eine ganze Menge Privatschulen und Witwen- und Waisenrenten der Föderationsstreitkräfte, und obwohl wir nicht in ihrem Gebiet sind, stehen wir immer noch unter ihrem Schutz. Das hoffe ich zumindest.«
»In Ordnung«, erwiderte Johnny. »Aber sag Bescheid, sobald du etwas rausgefunden hast, ja?«
»Ich werde es versuchen«, erwiderte Rafik.
»Salzwasser?«, fragte Acorna. »Das ist alles?«
Miiri nickte. »Eine schlichte Salzlösung. Sie verdünnt den Pflanzensaft genug, dass man ihn fein versprühen kann, aber es scheint die Fähigkeit des Safts, eine fungoide Form anzunehmen und insektoides Gewebe zu zerstören, nicht zu verringern. Wir haben ein wenig von dem Panzergewebe repliziert, und wenn überhaupt, dann hat der verflüssigte Saft sogar noch intensiver gewirkt als die ursprüngliche Form, so, wie auch einige Säuren intensiver werden, wenn man sie mit Wasser mischt.«
»Ich verstehe«, sagte Acorna. »Obwohl das Zeug dann nicht mehr so gut kleben bleibt wie der Saft.«
»Nein«, meinte Becker und kratzte sich den Schnurrbart.
»Aber wenn wir ein bisschen davon in Aerosol-Torpedos hätten füllen und die Khleevi-Schiffe damit beschießen können, hätten wir mehr von ihnen erledigt.«
Miiri schauderte. »Wie schrecklich«, sagte sie und betrachtete ihre Arbeit so erschrocken, als hätte sie bisher gar nicht über ihren Verwendungszweck nachgedacht.
Aber Aari sagte sanft: »Mutter, wir sprechen hier von Khleevi, vergiss das nicht. Du hast sie gesehen. Du sagst, du hast gespürt, was sie mir angetan haben.«
»Deine Mutter weiß das, mein Sohn«, wandte sein Vater ein.
»Es ist einfach nur nicht die Art der Linyaari, das ist alles.«
»Und deshalb braucht ihr Leute wie Hafiz und Nadhari und mich«, sagte Becker. »Da draußen gibt es immer noch Khleevi.
Ich finde, es ist eine gute Idee,
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