Acornas Welt
Die Aufzeichnungen enthalten den Beweis, dass das niriianische Schiff Kontakt mit den Khleevi hatte« –
Aari schwieg einen Augenblick lang – »und davor vielleicht eine Fluchtkapsel der Linyaari und Überlebende auf einem nicht verzeichneten Planeten entdeckt hat. Setzt euch bitte sofort wieder mit der Condor in Verbindung, sobald die Aufzeichnung übersetzt ist.« Dann verabschiedete sich Aari, und es war wieder still im Komzentrum.
Maati sprang auf. »Ich gehe und versuche, einen Spezialisten zu finden.« Sie spähte hinaus in den Regen und hasste schon allein den Gedanken, die warme, trockene Station verlassen zu müssen.
»Und wo willst du den finden?«, fragte Thariinye. »Die Raumfahrer sind alle in Klausur.«
»Diese Nachricht ist wichtig genug, um sie herauszuholen.
Und da es um die Khleevi geht, sollten wir lieber auch sofort Liriili Bescheid sagen. Sie kann dann die Raumfahrer zurückholen.«
»Ich spreche hervorragend Niriianisch«, erklärte Thariinye.
»Mein erster Flug führte nach Nirii, und ich war immer gut in Sprachen.«
»Schön«, sagte Maati. »Dann fang doch gleich mit der Übersetzung an. Aber Liriili wird mir das Horn abreißen, wenn ich ihr nicht sofort Bescheid sage.«
»Ich werde sie selbst informieren. Bleib einfach ein Nannye da, wo du bist, ja?«
Er schaltete auf interplanetare Kommunikation um. »Viizaar Liriili, hier ist Thariinye im Komzentrum des Raumhafens.
Wir haben gerade eine Botschaft von Aari an Bord der Condor erhalten. Sie haben einen niriianischen Piiyi gefunden, der Aufzeichnungen über eine wahrscheinlich erst kürzlich erfolgte Begegnung eines niriianischen Schiffes mit den Khleevi enthielt, und auch etwas über eine Linyaari-Fluchtkapsel mit Überlebenden, die auf einem unverzeichneten Planeten gestrandet ist. Man hat uns gebeten, die Aufzeichnung sofort für die Condor zu übersetzen.«
»Dann tu das«, erwiderte Liriili. Nur ihre Stimme war zu hören, die Viizaar hatte den Sichtkanal an ihrem Ende nicht eingeschaltet. Sie klang mürrisch und verschlafen. »Du sprichst doch Niriianisch, oder, Thariinye?«
»Du möchtest also, dass ich die Übersetzung mache? Ich soll nicht zum Beispiel nach Melireenya oder Visedhaanye ferilii Neeva schicken?«
Liriilis Stimme wurde sanfter, nachdem sie wach genug war, um zu begreifen, mit wem sie sprach. »Ich vertraue dir vollkommen, mein Lieber. Wenn deine Übersetzung Aaris Eindruck, dass der Piiyi wichtige Informationen enthält, bestätigt, benachrichtige mich sofort. Wenn es wirklich so wichtig ist, wie Aari sagt – es ist allerdings möglich, dass seine Erfahrungen ihn ein wenig… sagen wir einmal ganz unter uns, labil gemacht haben –, dann solltest du selbstverständlich sofort die Botin nach einem anderen Experten schicken. Aber ich möchte die Klausur, die die Ahnen für so wichtig für die Heilung unserer Raumfahrer halten, nicht stören, solange es nicht absolut notwendig ist.«
»Jawohl.«
»Und, Thariinye?«
»Ja?«
»Ich erwarte, dass du mir persönlich und vertraulich Bericht erstattest, sobald du fertig bist. In meinen Privatgemächern.«
»Jawohl, Viizaar.« Er schaltete das Gerät ab und schüttelte frustriert den Kopf.
Es war gut, dachte Maati, dass Liriili Thariinyes Gesicht nicht sehen konnte. Er zog eine schreckliche Grimasse und bleckte Furcht erregend die Zähne.
»Du solltest vielleicht heimgehen und schlafen«, erklärte er daraufhin hochnäsig. »Ich werde viel zu beschäftigt sein, um auf dich aufzupassen, solange ich meinen Pflichten nachgehe.«
»Ich soll gehen? Bei diesem Wetter?«, fragte sie und zeigte nach draußen, wo es jeden Augenblick schlimmer aussah.
»Ganz bestimmt nicht! Ich werde hier nicht verschwinden, wenn gerade etwas Interessantes passiert. Sehen wir uns die Aufzeichnung mal an.«
»Ich glaube nicht, dass diese Informationen für Kinder geeignet sind«, widersprach er. »Wenn es darin um Khleevi geht – die habe ich schon in Aktion gesehen. Verlass dich darauf, du würdest nur Albträume bekommen.«
»Aari hat gesagt, es wäre dringend, Thariinye. Glaubst du nicht, es wäre besser, mit dem Streiten aufzuhören und dich an die Arbeit zu machen?«
»Bist du sicher, dass Liriili nicht vorhat, dich zur nächsten Viizaar auszubilden?«, knurrte er. »Für jemanden, der noch so jung ist, kannst du einen ziemlich gut schikanieren.«
»Der Piiyi.« Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm auf den Bildschirm; ihr ganzer Körper war so angespannt, dass sie
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