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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Becker etwas zustößt, solange es in ihrer Macht lag, das zu verhindern. Du wusstest sogar, Liriili, dass der Piiyi Beweise dafür enthielt, dass Kaarlye und Miiri vom Nyaarya-Klan, Maatis und Aaris Eltern, vielleicht überlebt hatten. All diese Informationen waren problematisch für dich. Und daher hast du den beiden Kindern ganz bewusst befohlen, nichts zu unternehmen; du wusstest genau, dass sie dadurch gezwungen wären, dir nicht zu gehorchen, und dass sie – und alle, die von dieser Information abhängig waren –
    dadurch in große Gefahr geraten würden.«
    Liriili spürte einen scharfen Schmerz im Rücken, und sie wurde so rasch vorwärts geschoben, dass sie auf die Knie fiel.
    »Das wusste ich nicht. Wie hätte ich das sicher wissen sollen?
    Wie immer, wenn eine Entscheidung schnell getroffen werden muss, wart ihr Raumfahrer wieder einmal irgendwo anders. Ich habe getan, was ich für das Beste für unser Volk hielt. Und das ist der Dank, den ich für meine Pflichterfüllung erhalte? Ein schöner Dank…«
    Nun weinte sie vor Zorn, vor Angst, vor Empörung, denn halb glaubte sie dies alles selbst, wie Großmama sehr wohl wusste, sonst hätte sie diese Worte niemals aussprechen können.
    »Ach Liriili, mein armes Enkelkind«, murmelte Großmama Naadiiana und drängte sich hinter dem Ratstisch hervor, um sich hinzuknien und Liriilis feuchtes Gesicht in beide Hände zu nehmen. Liriili starrte sie rebellisch an. »Wir wussten von deinem Makel, seit du noch sehr jung warst. Du bist von uns allen am geschicktesten, wenn es darum geht, deine Gedanken zu verbergen. Du allein bist im Stande, wenn schon nicht zu lügen, so doch die Bedeutung deiner Gedanken bis zu einem Grad zu verdrehen, der es schwierig macht, sie zu lesen. Als die alte Viizaar ins Land der Ahnen ging, entschieden wir daher, dass dieser… Unterschied nicht unbedingt ein Makel sein musste, sondern uns allen nutzen könnte. Und du hast Recht. Im Allgemeinen bist du eine hervorragende und gewissenhafte Anführerin gewesen.
    Ein großer Teil der Schuld liegt bei uns, weil wir nicht begriffen haben, dass deine… Besonderheit dich isoliert hat, und zwar nicht nur von dem Rest deines Volkes, sondern von der Wahrheit in dir selbst. Und wir wollen dich auch nicht bestrafen, Kind, sondern dir Gelegenheit geben, den Schaden, den du dir selbst ebenso wie anderen zugefügt hast, wieder gutzumachen. Du musst dich der Wahrheit dessen, was du getan hast, stellen – wenn schon nicht in dir selbst, wozu du offenbar nicht in der Lage bist, dann indem wir dir die Folgen vor Augen führen.«
    Nun waren Liriilis Gedanken sehr leicht zu lesen. Vorsicht kämpfte mit Angst und Unglauben, als Großmama sich wieder auf ihren offiziellen Platz zurückzog, sich setzte und sich dann gemeinsam mit den anderen Ratsmitgliedern abermals erhob.
    »Liriili vom Klan Riivye, du wirst deines Amtes als Viizaar von Kubiilikhan und Narhii-Vhiliinyar vom Hohen Rat und nach Absprache und mit der Zustimmung der Ahnen enthoben.
    Du wirst wieder deinen Pflichten als Unteroffizierin nachkommen, und zwar auf der Balakiire, unter dem Kommando von Visedhaanye ferilii Neeva und Melireenya.
    Euer Auftrag besteht darin, den Informationen aus der Piiyi-Aufzeichnung nachzugehen, die Condor vor der drohenden Gefahr zu warnen, festzustellen, wo sich Thariinye und Maati mit der Niikaavri befinden, für ihre Sicherheit zu sorgen, festzustellen, wo sich Kaarlye und Miiri aufhalten und sie zu retten, oder zumindest die Daten ihrer Landekapsel zu beschaffen, und unsere Verbündeten vor der Gefahr durch die Khleevi zu warnen, selbst wenn ihr es durch eine solche Warnung den Khleevi ermöglicht, das Funksignal zur Balakiire zurückzuverfolgen. Visedhaanye ferilii Neeva und ihre Besatzung haben sich freiwillig für diese Mission gemeldet und sich bereit erklärt, die Verantwortung für dich zu übernehmen. Sie sind bereit, auch das letzte Opfer zu bringen, falls dies notwendig sein sollte, um ihre Ziele zu erreichen. Du wirst nun in die Obhut von Neeva, ihrer Besatzung und der Balakiire entlassen, und möge die Klugheit der Ahnen und Gnade der Beschützer dich vor allem Bösen beschützen.«

    Der Gefangene litt unerträgliche Schmerzen. Aaris Gefühle waren gespalten, was das anging. Seinem Bedürfnis nach Rache stand eine intensive Abneigung entgegen, irgendein Lebewesen, selbst einen Khleev, so leiden zu sehen. Doch einen Trost gab es hier im Frachtraum dieses Schiffs, der zu einem solch schrecklichen Ort

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