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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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heraus. Verunsichert zerrte sie am Ärmel ihres Kleides. „Ich habe Ihre Neugier nur befriedigt, weil Sie sich heute solcher Mühe unterzogen haben, um mir beizustehen“, sagte sie heiser, von ihren Gefühlen übermannt. Unwillig wischte sie mit dem Handrücken die aufsteigenden Tränen fort.
    Als Mark sie in den Wagen gehoben und dann die Pferde in brausender Fahrt gen London gelenkt hatte, war er zuvorkommend genug gewesen, um zu fragen, ob ihr auch nicht kalt sei und ob sie unterwegs eine Rast einzulegen wünsche, doch unter der höflichen Maske hatte sie seine zwiespältige Stimmung gespürt. Dass er sie ausfragen, sie vielleicht gar wegen ihrer Unbedachtheit schelten würde, damit hatte sie gerechnet, nicht jedoch mit dieser merkwürdigen Schranke, die er zwischen ihnen errichtete. Nachdem er auf ein paar Gesprächsansätze nur einsilbig geantwortet hatte, war sie in Schweigen verfallen. Zuerst hatte sie geglaubt, er wäre zu sehr damit beschäftigt, von eventuellen Verfolgern Abstand zu gewinnen, doch mittlerweile schien ihr, es ging mehr um den Abstand zwischen ihnen beiden.
    Seit sie sich vereint bemüht hatten, das Rätsel um Tarquin zu lösen, hatte sie sich daran gewöhnt, den Blick seiner irisierenden blauen Augen amüsiert oder begehrlich auf sich geheftet zu spüren. Nun war alles anders; zwar begegnete er ihr weiterhin mit vollendeter Höflichkeit, doch sehr distanziert. Was ihr überhaupt nicht gefiel. Sie sehnte sich nach lindernden Worten, nach seinen so tröstlich starken Armen. Nach seiner Billigung und Zuneigung.
    „Es tut mir leid, Emily, ich wollte Sie nicht aufregen.“ Mark kam sich ungehobelt vor, weil er in seinem Argwohn jede Galanterie vergessen hatte. Seit er Emily in Rileys Gewalt wusste und den Zweck, den der Schuft verfolgte, kannte, war er vor Sorge um ihre Sicherheit fast wahnsinnig geworden. Und anstatt nun froh und dankbar ihre Gegenwart zu genießen, benahm er sich eifersüchtig wie ein Schmierenkomödiant und vergrößerte ihren Kummer noch, als ob sie heute nicht schon mehr als genug hätte ertragen müssen.
    Nun umfasste er behutsam ihre bebenden Finger. „Das zu sagen, stand mir nicht zu. Verzeihen Sie mir?“
    Als sie schwieg, lehnte er sich schwer seufzend in seinen Stuhl im Privatsalon des Rose and Crown zurück, wo sie haltgemacht hatten, um den Pferden eine Pause zu gönnen. „Emily, endlos lange Stunden habe ich mir, von Angst zerfressen, vorgestellt, was man Ihnen antun würde“, gestand er fast unwillig. „Devlin tat die ganze Angelegenheit einfach als belanglos ab und deutete an, er hätte Ihr Einverständnis und Sie wären seine heimliche Geliebte … das machte mich rasend.“ Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich weiß, ich bin ein Narr, überhaupt nur ein einziges Wort dieses Dreckskerls für wahr zu halten.“
    Die Erklärung für seine üble Stimmung ließ Emily aufatmen. Sie erwiderte den Druck seiner Hand. „Ich war so schrecklich froh, dass Sie mir zu Hilfe eilten, Mark!“, hauchte sie. „Allein die Überzeugung, dass Sie jeden Moment eintreffen müssten, gab mir Mut.“ Sie schauderte im Nachhinein und umklammerte seine Hand fester. „Ich betete, dass Sie meine Nachricht rechtzeitig bekommen hätten und irgendwie herausfinden würden, wohin Riley mich brachte. Ohne dieses Vertrauen in Sie hätte ich nicht so lange die Kraft gehabt, mich zu widersetzen.“ Die letzten Worte brachte sie mit bebender Stimme hervor und presste eine Hand vor den Mund, um ihr Aufschluchzen zu unterdrücken. „Ich stach Devlin mit einer Gabel ins Bein, damit er von mir abließ! Als sie auftauchten, wollte ich ihm gerade einen schweren Kandelaber an den Kopf werfen!“
    Unwillkürlich musste Mark leise schmunzeln. Er hob ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen zarten Kuss darauf. „Devlin ist Ihnen in keiner Weise gewachsen!“
    Sein Tonfall sagte ihr, dass er damit nicht nur auf ihre mutige Gegenwehr anspielte.
    Nur zögernd ließ er ihre Hand los, die sich so verlockend sinnlich in die seine schmiegte. „Trinken Sie, bevor es kalt wird“, bat er, während er ihr den heißen Punsch zuschob und selbst einen Schluck aus seinem Glas nahm. „Das wird Sie beleben, denn wir haben noch eine ganze Strecke zu fahren.“
    Emily schenkte ihm ein Lächeln und legte dankbar ihre kalten Hände um das warme Gefäß. Anerkennend schaute sie sich in dem gemütlichen Raum um. Mark hatte ihr versprochen, dass sie in weniger als einer Stunde wieder unterwegs und noch

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