Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
dir, aber zuerst hole ich dir etwas zum Überwerfen.“
Er erhob sich und ging zu der Kommode. Eva beobachtete die Bewegungen seiner muskulösen, perfekten Rückenansicht, die Änderung seiner Tätowierung während des Schreitens, die den Eindruck erweckte, die Figur würde sich immer weiter aus dem Wasser erheben.
Aus einer der Schubladen fischte er einen flauschig wirkenden Haufen schwarzen Stoffs, den er entfaltete. Ein schwarzer Bademantel mit zwei roten As darauf.
Seine Fürsorglichkeit stand in krassem Gegenstand zu dem Verhalten, das sie von einem Mann seines Lebensstils erwartet hätte. Es ging ihrem Herzen zu nahe.
Als sie aufstand, versuchte sie, sich zu bedecken, doch da sie sich immer wieder in der Decke verhedderte, schaffte sie das nur leidlich. Sie errötete, während er ihr den weit geöffneten Bademantel lächelnd entgegenhielt.
Sie ließ sich von ihm darin einwickeln.
„Hier durch, Madame“, murmelte er und zog den Vorgang zur Seite. Dahinter befand sich eine Tür, die er öffnete.
Nachdem sie hindurch gegangen war, entdeckte sie etwas, das sie laut lachen ließ. Absurd! In dem Nebenraum stand ein Dixiklo.
Ein Dixiklo! Also wirklich!
Der Aufwand, der dahinter stecken musste, dieses Monstrum hierher zu verfrachten, schien im Vergleich zum Nutzen überdimensional. Auch in einem Fabrikgebäude sollte es sanitäre Anlagen geben. Aber natürlich nicht gerade an der Stelle, an der es sich Mister Kontrollfreak einbildete.
Immer noch grinsend und kopfschüttelnd betrat sie die Kabine. Eine Minute später überlegte Eva, ob es Sinn machen würde, sich einfach ein paar Stunden hier einzuschließen. Doch Verstecken war nicht ihr Ding. Lieber blieb sie beim Davonlaufen. Damit war sie bislang recht erfolgreich gewesen.
Nach dem Händewaschen kehrte sie mit verschlossenem Gesichtsausdruck ins Schlafzimmer zurück.
Julian wartete nackt auf dem Bett liegend mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf sie.
Beinahe wäre sie über ihre Füße gestolpert. Sie hielt den Atem und die Schritte an. „Ich muss nach Hause.“
Er kniff die Augen zusammen und rollte sich auf die Seite. „Warum plötzlich so eilig?“
„Vermutlich ist es schon spät … oder früh …“
„Fünf Uhr morgens.“
Eva starrte ihn nur an. Ihr Blick glitt von seinem schwarzen Haar über sein kantiges Gesicht, seine breite Brust bis zu …
Auf das Weiten ihrer Pupillen reagierte sein Körper augenblicklich.
Sie schluckte. „Ich … ich muss …“ Ihr Blick heftete sich an die Decke. Dort oben war ein strahlender Kristalllüster montiert. Er hatte eigentlich eine interessante Form. Wassertropfen oder Tränen auf kleiner werdenden Rechtecken. Glänzend poliert. Dazwischen verschieden große rote und schwarze Perlen. Wirklich spannend. „Weißt du, wo man diesen Lüster kaufen kann? Ich denke, er würde sich gut in meinem Esszimmer machen … auch wenn es nicht sonderlich groß ist. … Hm, vielleicht sollte ich mir das noch überlegen.“
Nachdem mehrere Sekunden vergingen, ohne dass sie eine Antwort erhielt, sah sie zu dem unbekleideten Mann auf dem Bett. Sein breites Grinsen ließ neuerlich Hitze in ihre Wangen steigen.
Wut setzte ihren Verstand außer Kraft. Mit verärgert gerunzelter Stirn strebte sie dem Ausgang zu. Es war ihr egal, dass sie nichts außer einem Bademantel trug. Nur weg aus seiner betörenden Nähe.
Julian sprang auf und war bei ihr, bevor sie die Tür erreichte. „Verlass mich noch nicht“, bat er. Er hielt sie an den Oberarmen fest.
Es handelte sich um keine Umarmung oder zärtliche Berührung. Dennoch wallte Erregung in ihr hoch. Die Erinnerung an das, was sie geteilt hatten, war schuld daran, dass sich die Muskeln in ihrem Becken wiederholt zusammenzogen.
„Ich brauche dich“ , flüsterte Julian.
Eva seufzte. „Ich habe dir bereits gegeben, was ich kann. Was willst du noch?“
„Ich will dich noch einmal lieben“, stellte er klar.
Ihr Herz blieb eine Sekunde lang stehen. „Das ist verboten!“
„Interessiert dich das wirklich?“
Sie spürte seine Erregung, die sich gegen sie drückte. „Ich bin tatsächlich etwas abgelenkt“, gestand sie.
„Du musst dir keine Sorgen machen. Mehrmaliger Sex in einer Nacht stellt keine Gefahr dar.“
Mit glänzenden Augen beugte sie sich näher zu ihm und presse ihre Lippen auf seine. Plötzlich wieder hungrig klammerte sie sich an seine Schultern. Ihre Zunge leckte die Innenseite seiner Oberlippe.
Er öffnete den Gürtel des Bademantels,
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