Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
dich aus. Habe mich heute Abend viel zu sehr mit Philip Larkin identifiziert.
ad ♥ rkable_ Jeane Smith
Ich liebe chinesische Brötchen, gefüllt mit Paste aus roten Bohnen, und besonders Leute, die mir chinesische Brötchen, gefüllt mit Paste aus roten Bohnen, kaufen.
Ich konnte fühlen, wie mein Ärger zu schwinden begann, undeutlicher und verschwommener wurde, und dann lehnte Jeane sich plötzlich nach vorne und küsste mich ganz sanft (und unglaublicherweise) hinten im Nacken. Ich schoss buchstäblicheinen Meter von meinem Sitz hoch und versuchte verzweifelt, mein Handy vor ihr zu verbergen, als sie es noch einmal tat. Sie küsste mich noch einmal hinten im Nacken.
»Dieses Abendessen wäre mindestens elf Billionen Mal entsetzlicher gewesen, wenn du nicht dabei gewesen wärst«, flüsterte sie. »Ich werde etwas UNGLAUB -liches für dich tun, um das wiedergutzumachen. Ich weiß noch nicht, was, aber es wird dich von den Socken hauen.«
Manchmal war es unmöglich, sauer auf Jeane zu sein. »Meine Eltern sind heute nach Devon gefahren, um das Wochenende dort zu verbringen, bevor sie mit meinen kleinen Schwestern wieder zurückkommen«, informierte ich Jeane.
»Wirklich? Wie interessant.« Ich fühlte ihren warmen Atem in meinem Nacken. »Schlägst du vor, was ich denke, das du vorschlägst, Michael Lee?«
»Na ja, ich habe morgen kein Fußball-Training, also könnte ich auch mit zu dir kommen, aber bei mir zu Hause gibt es einen vollgestopften Kühlschrank, und ich wäre sicher, dass ich nicht mit verkrusteten Haribos an meinen Socken rechnen müsste, wenn ich mal durchs Zimmer gehe.«
Jeane legte ihre Arme auf die Lehne meines Sitzes. »Das ist ja nun wirklich nur ein einziges Mal passiert, aber mit dem vollen Kühlschrank hast du mich sozusagen spontan überzeugt. Können wir erst noch mal zu mir fahren, damit ich ein paar Sachen holen kann?«
»Ja klar.« Ihre Hand strich flüchtig über meine Wange und ließ mich erschauern, die angenehme Art von Erschauern. »Du weißt, wir wollten uns in der Öffentlichkeit nicht anfassen, weil die Leute uns sehen könnten.«
Ich dachte, ich hätte sie kichern gehört, obwohl Jeane normalerweise niemals kicherte. »In diesem Bus ist niemand außer uns aus der entsprechenden demografischen Kontrollgruppe, der uns erkennen könnte, und selbst wenn, könnten wir immer noch alles abstreiten.«
Sie hatte recht. Es war nicht wichtig. Was wichtig war, wie ich ihr soeben erklärte, war: »Wenn du etwas isst, und sei es ein Drei-Gänge-Menü, das du aber nicht genießen kannst, dann bist du hinterher genauso hungrig, als hättest du gar nichts gegessen.«
»Wahrscheinlich hat das etwas mit dem Gehirn und seinen Genussrezeptoren zu tun. Du solltest mal Barney fragen, der liebt solchen Scheiß.«
»Bist du auch noch hungrig? Weil ‒ ich glaube, meine Mutter hat mir noch Shepherd’s Pie gemacht, bevor sie gefahren ist …«
Jeane presste ihr Gesicht direkt an meins. »Ich bin verdammt noch mal am Verhungern .«
23
Normalerweise brauchte ich Tage, bis ich mich von einem Missmutigkeitsanfall wieder erholt hatte, manchmal dauerte es sogar Wochen, bis er wieder verschwand, und darum versuche ich immer, Situationen, die mich zum Trauerkloß machen, möglichst zu meiden. Aber irgendwie schaffte Michael es immer wieder, einer schlechten Stimmung gar nicht erst die Chance zu geben, mich zu erreichen.
Es war, als spürte er instinktiv, das ich nicht gut damit umgehen konnte, nach meinem elterlichen Besuch allein zu sein, und nachdem wir bei mir meinen Pyjama, eine Zahnbürste und einhundert andere Sachen geholt hatten, auf die ich auf keinen Fall vierundzwanzig Stunden lang verzichten konnte, saß ich auf seinem Bett, aß selbst gemachten Shepherd’s Pie und guckte die Wiederholung einer Folge von Inbetweeners . Obwohl wir das ganze Haus für uns hatten, fühlte ich mich in Michaels Zimmer einfach am wohlsten.
Es hatte überall Ecken und komische Winkel, weil es unter dem Dach lag, und es war so ordentlich. So sauber. So sortiert. Dabei war es noch nicht mal so, dass seine Mutter ihn nerven und drängen musste, damit er aufräumte. Ich hatte mit eigenen Augen gesehen, wie Michael mir einige Gästehandtücher brachte (Gästehandtücher! Ich meine, was zur Hölle …?) und sie ordentlich zusammenfaltete, bevor er sie aufs Bett legte.
Aus Rücksicht auf meinen emotional sehr zerbrechlichen Zustand versuchte er diesmal nicht, mich zu küssen. Unter normalen Umständen hätten
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