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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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und dabei, meinen Computer an nur einem Wochenende auseinander- und wieder zusammenzubauen, sodass er hinterher schneller, besser und mit weniger komischen Geräuschen funktionierte. »Du kannst mir so was ruhig anvertrauen, Jeane. Ich werde das ganz bestimmt niemandem erzählen.«
    Ich nickte. Er hatte eigentlich recht, und es war ja nicht so, dass er irgendwelche geheimen Abhörgeräte besaß, jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck. »Die Sache ist, dass, na ja, meine Eltern sich eigentlich hätten scheiden lassen sollen, nachdem Andrew gestorben war. Wenn Paare ein Kind verlieren, passiert es scheinbar sehr oft, dass sie das einander nicht unbedingt näherbringt, sondern eher auseinanderreißt. Dazu gibt es Studien und so was«, sagte ich, hielt mich aber nicht weiter damit auf zu erklären, dass ich viele, viele Stunden damit verbracht hatte, das Thema zu recherchieren.
    »Na ja, jedenfalls entschieden sich Pat und Roy gegen diese Möglichkeit. Sie dachten, dass der Schmerz am besten vergehen würde, wenn sie noch ein Kind bekämen, so wie wenn dein Hund stirbt und du dir einen Monat später gleich einen neuen Welpen zulegst. Mit der Ausnahme, dass sie kein niedliches lächelndesBaby bekamen, das ihnen einen neuen Lebenssinn gab, sondern mich, und damit hingen sie weitere achtzehn Jahre miteinander fest …«
    »Aber es können ja nicht ganz achtzehn Jahre gewesen sein, oder?«, rechnete Michael. »Du bist doch jetzt erst siebzehn, und du sagtest, dass du ungefähr fünfzehn warst, als du mit deiner Schwester zusammengezogen bist, also müssen sich deine Eltern doch auch um diese Zeit getrennt haben, oder?«
    »Zu dem Teil wollte ich gerade kommen«, sagte ich, und ich war stolz auf diesen Teil, denn er bewies, dass ich mehr gesunden Menschenverstand hatte als die Erwachsenen, die mich eigentlich hätten aufziehen sollen, das aber ziemlich vermasselt hatten. »Es war ein Sonntag und Bethan hatte Nachtdienst gehabt, also schlief sie den ganzen Tag. Pat arbeitete an ihrem Master in Fortgeschrittenem-Bäume-Umarmen und Roy trank in seinem Schuppen am Ende des Gartens, und als das Abendessen endlich fertig war, vegetarische Spaghetti Bolognese, weil Pat denkt, dass rotes Fleisch Darmkrebs verursacht – eigentlich denkt sie, dass alles zu allen Arten von Krebs führt, die es gibt –, wurde mir klar, dass wir an diesem Wochenende das allererste Mal alle zusammen zur gleichen Zeit im gleichen Raum waren. Gott, ich bin so weitschweifend wie eine Landstraße, oder?«
    »Das ist schon okay«, sagte Michael. »Inzwischen bin ich an deine Endlossätze gewöhnt. Also, ihr habt alle vegetarische Bolognese gegessen und was passierte dann?«
    »Nicht viel, außer dass ich ihnen sagte, dass es keinen Grund gab, meinetwegen zusammenzubleiben, weil meine seelische Gesundheit vermutlich davon profitieren würde, wenn sie sich einfach trennten.«
    Michael sah völlig entsetzt aus, besonders als ich kicherte, aber es war kein kaltes, distanziertes Kichern, es war mehr ein Kichern, weil ich mich daran erinnerte, wie es gewesen war, ihnen den kühn ausgeheckten Plan zu erörtern, wie ich mich ganz rechtmäßig von ihnen zu emanzipieren gedachte. »Natürlich sagten sie mir, ich solle mich nicht lächerlich machen und dass alles in Ordnung sei, aber es war so offensichtlich überhaupt nichts in Ordnung, und nachdem ich sie drei Monate lang bearbeitet hatte, hatte ich sie schließlich überzeugt.«
    »Weil es am Ende leichter ist, nachzugeben, als immer weiter Nein zu dir zu sagen?«
    »Ja, irgendwie so was«, stimmte ich zu, denn das war immer mein Modus Operandi gewesen. Wenn es über die Einsicht nicht klappte, funktionierten Wiederholung und Lautstärke in der Regel ziemlich gut. »Wie auch immer, sie ließen sich scheiden, verkauften das Haus, kauften die Wohnung, in der Bethan und ich jetzt leben, Pat verschwand nach Peru, um an ihrem Doktortitel zu arbeiten, und Roy verpisste sich nach Spanien, um eine Bar zu eröffnen. Als Bethan dann das Stipendium bekam, um in Chicago zu studieren, war es zu spät, um noch etwas zu ändern.«
    Michael blickte immer noch vollkommen schockiert und als würde ich ihm leidtun, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gab. »Du Arme …«
    Ich hielt ihm mit der Hand den Mund zu. »Ich bin nicht arm!«
    Es ärgerte mich, mit welcher Leichtigkeit Michael meine Hand wegschlug. »Tut mir leid, aber für mich klingt das nach einer ziemlich beschissenen Kindheit.«
    »Na und. Ich glaube nicht, dass ich

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