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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Miststück sein«, grummelte Michael, als er mich von oben nach unten bugsierte, sodass er oben war und ich mich unter ihm wand. »Du weißt absolut nicht alles. Du weißt ja noch nicht mal, was ich jetzt gerade denke.«
    Aber da täuschte er sich. Er hielt mich mit seinem Körper unter sich fest, und ich wand und drehte mich unter ihm, um mich zu befreien, und auf einmal war sehr deutlich klar, woran er gerade dachte. Ich musste nichts sagen, ich lächelte nur wissend. Und ja, ich wusste auch genau, was die nächsten Worte aus seinem Mund sein würden.
    »Na ja, davon mal abgesehen, wette ich, hast du keine Ahnung, was ich denke.«
    »Wie sehr du mich in diesem besonderen Moment am liebsten umbringen möchtest, und wie es dir nur passieren konnte, dich mit einem so abgedrehten Mädchen wie mir einzulassen, bla-bla-bloody-bla«, sagte ich mit leiernder Stimme.
    Er küsste mich, und seine Küsse verjagten auch noch den letzten kleinen Rest Traurigkeit, und er war stark und verlässlich gewesen, sicher wie ein Fels in der Brandung, ein absolut idealer und perfekter Freund in der Schrecklichkeit eines Abends, der von zusätzlichen Schrecklichkeiten nur so durchzogen gewesen war. Statt Michael weiter aufzuziehen und zu ärgern, hätte ich wirklich besser darüber nachdenken sollen, wie ich mich bei ihm für seine Freundlichkeit und Freundschaft angemessen bedanken konnte.
    Plötzlich hörte Michael auf, mich festzuhalten, und hielt mich nur noch, und seine Küsse wurden süßer und leidenschaftlicher, und so war alles, was ich im Moment tun konnte, ihn genauso leidenschaftlich zurückzuküssen, und ein Dank war so lange unmöglich, bis er seinen Mund von meinem nahm, um etwas Luft zu bekommen – und ich die allerbeste Idee meines Lebens hatte.
    »Komm mit mir nach New York!«, japste ich. »Ich lade dich ein. Als mein besonderes Dankeschön an dich!«
    »Was?« Er versuchte, mich wieder zu küssen, aber ich hielt ihn zurück. »Komm schon, gib mir noch einen Kuss.«
    »Keine Küsse im Moment. Ich mein’s ernst. Ich halte in vierzehn Tagen auf einer Konferenz in New York einen Vortrag, und, bitte, bitte , du begleitest mich. Ja?«
    Michael schüttelte den Kopf. »Ich werde dich bitte, bitte ganz sicher nicht begleiten. New York? In vierzehn Tagen? Bist du total verrückt geworden?«
    »Ich hab mich noch nie klarer im Kopf gefühlt. Komm, lass uns zusammen nach New York fliegen! Das wird so lustig!«
    Ich lachte. Michael lachte auch, auch wenn er weiterhin den Kopf schüttelte. »Nein!«
    »Doch!«
    »Nein!«
    »Doch! Du weißt, dass du es insgeheim auch möchtest.«
    »Nein! Niemals! Nicht in einer Million Jahren. Und jetzt halt den Mund und küss mich oder geh nach Hause.«
    Ich küsste ihn, aber dieses Gespräch war noch nicht beendet. Ich wusste, dass Michael in ungefähr vierundzwanzig Stunden seine Meinung geändert haben würde. Das taten die Leute immer.

24
    »Michael, du kommst mit nach New York. Ende der Diskussion. Ich habe meinen Einzelplatz in der Business Class von Virgin Atlantic in zwei Premium-Economy-Plätze umgebucht. Bedeutet dir dieses Opfer gar nichts? Überhaupt nichts? Zu welcher Sorte Brutalos ohne Mitgefühl gehörst du?«
    Als Jeane behauptet hatte, dass sie ihren Eltern so lange zugesetzt hätte, bis sie sich scheiden ließen, hatte ich das für ihre übliche überhebliche Melodramatik gehalten, aber nachdem sie mich jetzt schon seit fünf Tagen bedrängte, bearbeitete und mir zusetzte, fing ich langsam an, ihr zu glauben.
    Ich hatte Jeane gesagt, dass ich absolut keinen Weg sah, noch nicht einmal, wenn das Jüngste Gericht kurz bevorstünde, meine Eltern davon zu überzeugen, mich nach New York fliegen zu lassen. Niemals, sogar wenn man noch außen vor ließ, dass man an dem Freitag sogar die Schule schwänzen musste – ich hätte genauso gut fragen können, ob ich spontan auf den Mond reisen dürfe. Ich musste meine Eltern sogar um Erlaubnis fragen, wenn ich mir etwas aus dem Kühlschrank nehmen wollte.
    Als ich Jeane das alles sagte, natürlich in anderen Umschreibungen, die es nicht ganz so klingen ließen, als sei ich ein totaler Loser, hatte sie völlig entsetzt dreingeschaut.
    »Meine Güte, warum kannst du sie denn nicht mal anlügen wie ein ganz normaler Teenager? Ich sag dir, was du sagen musst. Wir sprechen hier nicht über Weltraumforschung, Michael.«
    Ich hatte mich schon oft gefragt, wie Jeane es schaffte, ihr Dork-Imperium zu führen, wo ihr Leben doch so chaotisch und

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