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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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ist die Hip-Hop-Generation mit allem Drum und Dran, eine Machosache. Sie lassen ihre Hunde auf offener Straße, in Kellern und auf eingezäunten Höfen kämpfen. So unterschiedlich die beiden Subkulturen sind – sie haben vieles gemeinsam. Die Leute sind hoch organisiert, trainieren die Hunde auf die gleiche Art und Weise und setzen ihre Kinder schon in jungem Alter den Kämpfen aus, um sie unempfindlich zu machen. Es ist pervers.«
    »›Mutige Hunde‹ … sind damit Kampfhunde gemeint?«
    »Nein. Mut ist eine Eigenschaft, die ein Hund hat oder nicht. Wenn er mutig ist, kämpft er auch mit den schlimmsten Verletzungen bis zum Tod weiter. Wirklich mutige Hunde geben sogar mit zwei gebrochenen Vorderläufen nicht auf.«
    »Mein Gott.«
    Caitlin, durch Empörung aufgerüttelt, erhebt sich. »Pitbullterrier zählen anscheinend zu den treuesten Hunden der Welt, und diese Treue wird von solchen Arschlöchern ausgenutzt, sodass die Tiere bereit sind, ihr Leben zu opfern, nur um ihren Herrn zufriedenzustellen. Du solltest dir einige der Bilder ansehen. Wenn diese Hunde nicht kämpfen, liegen sie an dicken, nur einen Meter langen Ketten, oder sie leben im Zuchtgestell. Und sie leben nicht lange. Weißt du, was Hunden passiert, die nicht für mutig gehalten werden?«
    »Ich kann es mir denken.«
    Sie nickt. »Die werden getötet oder für Übungszwecke benutzt. ›Übung‹ bedeutet, dass andere Hunde, die dadurch blutdürstig werden sollen, sie in Stücke reißen. Die erste Möglichkeit bedeutet, dass man sie erschießt, aufhängt, ihnen den Schädel mit Knüppeln einschlägt, sie durch Strom tötet oder mit Lastwagen überfährt. Manchmal lässt man sie einfach verhungern.«
    »Das ist abscheulich.« Mir ist klar, dass meine Worte unzureichend sind. »Ich brauche meine Sachen.«
    »Im Trockner. Ich hole sie. Obwohl es mir Spaß macht, dich so zu sehen. Es ist lange her.«
    Das ist von einer Journalistin wie Caitlin zu erwarten: Sie kann über entsetzliche Dinge sprechen und im selben Satz zu ihrem Appetit auf Essen oder Sex übergehen. Es ist wohl etwas Ähnliches wie bei Ärzten, die sich am Mittagstisch über eiternde Entzündungen auslassen. Nach einer Weile wird es zur Gewohnheit.
    »Ja, ist wirklich lange her«, gebe ich ihr recht.
    Sie betrachtet mich noch ein paar Sekunden, bevor sie das Badezimmer verlässt.
    Der Haken ist ausgeworfen. Sie wird von dieser Story nicht ablassen, ehe sie nicht alles Wissenswerte herausgefunden hat. Dadurch wird sie wahrscheinlich in noch größere Gefahr geraten als vorher, aber wenigstens weiß sie jetzt, womit sie es zu tun hat. Und ich werde in der Nähe sein, um sie zu beschützen.
    Nachdem ich mich angezogen habe, schnappe ich mir meinen Rucksack, und wir steigen durch ein Seitenfenster aus, um den Hof eines Nachbarn zu überqueren und eine zwei Blocks entfernte Straße zu erreichen. Dort holt uns eine Reporterin namens Kara in ihrem Volkswagen ab. Sie fährt uns zu ihrem Apartment in der Orleans Street, rät Caitlin, vorsichtig zu sein, und verschwindet. Dann setzt Caitlin sich ans Steuer und folgt meinen Anweisungen.
    Unser Ziel ist Hedges Plantation, ein eingezäuntes Grundstück von hundert Morgen Größe. Es liegt dicht neben Highway 61 South und gehört Drew Elliott, dem Juniorpartner meines Vaters. Wir sind seit der Grundschule miteinander befreundet. Dad soll den Schlüssel bei sich haben, damit er uns um 4.30 Uhr einlassen kann. Danny McDavitt und Kelly werden aus Baton Rouge einfliegen, und der Pilot kann den Hubschrauber wahrscheinlich unbemerkt landen. Hedges wird von den neuesten Wohnsiedlungen an der Südseite der Stadt umschlossen, ist aber durch ausgedehnte Bewaldung von allen Seiten vor zufälligen Beobachtern geschützt. Drew wollte hier ursprünglich ein Wohnhaus bauen, aber nun plant er ein Luxus-Wohnviertel. Moderne Medizin in Kurzfassung. Auf dem Gelände stehen zwei Aluminiumgebäude. Eines davon habe ich für unser Treffen gewählt.
    »Den da?«, fragt Caitlin und zeigt auf einen schmalen Kiesweg dicht hinter dem Eingang zu einem Gebäude auf der rechten Seite, das noch vor dem Bürgerkrieg entstanden ist.
    »Nein, den nächsten.«
    »Ich sehe ihn. Okay.« Sie bremst, und die Reifen knirschen auf dem Kies.
    »Licht aus.«
    »Was?«
    »Der Mond ist hell genug, um den Weg zu beleuchten.«
    Sie stellt die Scheinwerfer ab, redet aber weiter. »Und ich meine keine beliebigen Vorfälle. Dieselben Verbrecher, die mit Drogen, Waffen und Mädchen handeln, lieben

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