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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Parachute. Sie fassten einen einfachen Plan, sich auf Sekundärmärkten – wie Mississippi – zu etablieren und die Konkurrenz zu verdrängen. Sie wollten in der Provinz absahnen und dann zehn Jahre später als siegreiche Helden nach Vegas zurückkehren. Kein schlechter Plan. Aber während sie all das vorbereiteten, ließ sich Jiao plötzlich in Vegas blicken. Sie konnte nicht von ihm getrennt leben. Wahre Liebe – blablabla. Hat Sands versucht, sie nach China zurückzuschicken? Hat er sie aufgefordert, bei ihm zu bleiben? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass Po kein Chirurgenteam entsandte, um Sands zu kastrieren. Er wartete, bis der Golden Parachute Aufwind bekam, und dann …«
    »Was?«, fragt Caitlin.
    »Dann hat er ihn gestohlen«, sagt Walt. »Stimmt’s?«
    Kelly lächelt. »Es ist eine Mutmaßung, aber sie könnte den Fakten sehr nahe kommen. Kurz bevor Sands und Weldon ihre Lizenz beantragten, flog Po ein und gab bekannt: ›Hallo, Jonathan, mein treuer Diener. Ich weiß deine Vorarbeiten zu schätzen, aber Golden Parachute Gaming wird nun eine Filiale von Po Enterprises Ltd. Inoffiziell natürlich.‹ Sands blieb nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er wusste, dass er keine fünf Minuten mehr leben würde, wenn es Po nicht beliebte. Also erschien Po mit fünf Prozent als stiller Partner im Kreis der nominellen Anleger, aber in Wirklichkeit gehörte ihm der Löwenanteil des Geldes, mit dem Golden Parachute finanziert wurde. Craig Weldon verwandelte sich in eine bloße Repräsentationsfigur, nachdem er entweder mit einer Riesensumme bestochen oder zum Schweigen gezwungen worden war. Chinesische Gangster sind Profis auf beiden Gebieten. In Kalifornien gibt es immer noch den Triaden angegliederte Jugendbanden, die alles durchsetzen können, was ihre Bosse wünschen. Vergessen wir Sands und Quinn, denn Craig Weldon hat jede Menge Immobilien in Los Angeles, und eine Jugendbande könnte seine Besitzungen an einem einzigen Wochenende durch Brandstiftung und Vandalismus für immer versauen.«
    Ich warte darauf, dass Kelly fortfährt, doch er scheint das Ende seiner Geschichte erreicht zu haben. »Golden Parachute gehört also in Wirklichkeit einem chinesischen Milliardär?«
    »Das glauben jedenfalls meine Arbeitgeber.«
    »Ist die amerikanische Regierung darüber unterrichtet?«
    »Keine Ahnung.«
    Nachdem ich das verdaut habe, frage ich: »Was ist deiner Ansicht nach Sands’ wirkliche Position innerhalb des Unternehmens? Hat er wenigstens eine Kapitalbeteiligung?«
    Kelly hebt die Schultern. »Welchen Titel er auch trägt, er könnte genauso gut Chefkoch und Flaschenwäscher sein. Denn Po hat ihn unter dem Daumen. Es ist, als wäre Sands noch immer in Macao.«
    »Immerhin hat er das Mädchen«, gibt Caitlin zu bedenken. »Jiao.«
    »Wie glücklich kam er dir vor?«, will Kelly von mir wissen.
    »Nicht sehr. Und damit sind wir bei der Frage, die mir durch den Kopf geht, seit Tim Jessup zu mir kam. Was tut Sands wirklich hier? Und arbeitet er für sich selbst oder für Edward Po?«
    »Dein Vater hat mir von Jessups Theorie erzählt«, entgegnet Kelly. »Sands könnte die Stadt bestehlen, um sich ein eigenes Vermögen aufzubauen. Verschaff dir genug Kohle und hau ab, mit dem Mädchen oder ohne sie. Aber kann er so dumm sein? Die Welt ist nicht groß genug, um ein Versteck vor Edward Po zu finden. Wenn Sands das vorhat, ist er ein Trottel.«
    »Er ist kein Trottel. Ganz im Gegenteil.«
    Kelly steht auf und macht Armbeugen an den beiden Querbalken zwischen den Stangen, die den Hochstand stützen. Sein Trizeps schwillt an wie der eines Olympiaturners. »Welche Tricks Sands auch mit seiner Buchführung abzieht, er handelt auf Befehl von Po. Zumindest mit Pos Segen.«
    »Damit kehren wir zu meiner ursprünglichen Frage zurück. Warum sollte er eine Glücksspiellizenz riskieren, die Hunderte von Millionen Dollar wert ist, nur um einer Kleinstadt in Mississippi ein paar hunderttausend oder meinetwegen ein paar Millionen Dollar zu stehlen? Edward Po kann nicht so beschränkt sein.«
    »Ist er auch nicht«, sagt Walt Garrity mit dem Tonfall eines Mannes, der Bescheid weiß.
    »Kennen Sie Po?«, fragt Kelly.
    »Nicht dem Namen nach«, erwidert der alte Ranger. »Aber nach allem, was Sie eben geschildert haben, kann ich mir ein Bild von ihm machen. Po ist ein Vertreter des organisierten Verbrechens in China, nicht wahr?«
    »Genau.«
    »Wenn er in den USA Geschäfte betreibt, dürften sie

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