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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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vor und kneift die Augen zusammen.
    »Ja«, sagt Caitlin und doppelklickt auf eines der Bilder. »O Gott, seht euch das an.«
    Auf dem Schirm beugt Linda sich über einen Badezimmertisch und stützt sich auf die Unterarme, während Jonathan Sands von hinten in sie hineinstößt. Seine linke Hand scheint ihren Kopf an den Haaren nach hinten zu reißen, und seine Rechte hält eine Digitalkamera, um die Szene einzufangen. Das Blitzlicht erscheint als heller Stern im Spiegel des Badezimmers, das offenbar zu einem Hotel gehört.
    Caitlin wendet sich ab. »Entschuldigt. Ich kann das nach allem, was ich weiß, nicht anschauen.«
    »Damit ist immerhin eine Frage beantwortet«, sage ich. »Sands hat die Nacktfotos von Linda aufgenommen, die in Tims Haus hinterlegt wurden.«
    »Kann ich das Bild wechseln?«, fragt Caitlin bedrückt.
    »Entschuldige. Nur zu.«
    Sie klickt wieder auf den Trackball, und ein Foto von Sands beim Sex mit einer anderen Frau füllt den Schirm.
    »Ben Li könnte die Bilder nicht aufgenommen haben?«, will Kelly wissen.
    »Nein. Er muss in Sands’ privaten Computer eingedrungen sein und alles kopiert haben, was er finden konnte. Weiter. Überspring ein paar Bilder.«
    »Wir haben noch eine Menge Ordner«, sagt Caitlin und scrollt durch den Inhalt der SD -Karte. »Ebenfalls hauptsächlich Bilder.«
    Allmählich begreife ich, was los ist. »Ben Li hat die Handyfotos aufgenommen, die Tim mir in der ersten Nacht auf dem Friedhof gezeigt hat. Ich wette, sie sind auch auf diesem Speicher. Außerdem Material von den Hundekämpfen. Ich glaube, Ben Li mochte Fotos.«
    »Ich begreife das Ganze nicht«, sagt Caitlin verwirrt.
    »Was meinst du?«
    »Wenn Ben Li all diese Bilder von Sands hatte, warum hat er sie dann nicht benutzt, um sein Leben zu retten? Warum saß er da, ließ sich foltern und brüllte unvollständige Hinweise? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Denk mal darüber nach.« Genau dieses Rätsel habe ich auf meiner Rückfahrt von Lis ausgebranntem Haus gelöst. »Ben Li bewahrt diese Bilder auf. Als er zu dem Schluss kommt, dass Tim ihn ausgenutzt hat, meldet er Sands oder Quinn, was geschehen ist, denn wahrscheinlich glaubt er, keine Wahl zu haben. Bevor er weiß, wie ihm geschieht, schnallen sie ihn auf einen Stuhl, und er hat eine Elektrode im Hintern. Abgesehen von der unzweifelhaften Dummheit, sich an Quinn zu wenden, war dieser Junge ein Genie. Wenn er Sands und Quinn einfach mitgeteilt hätte, dass er diese Bilder besaß – oder was sonst noch auf diesen Speicherkarten war –, wäre er nicht gerettet worden. Sie hätten die Karten aus dem Vogelhaus geholt und ihn trotzdem umgebracht. Er musste sich eine Methode einfallen lassen, die Karten gegen sein Leben einzutauschen. Vermutlich verlor er dabei das Bewusstsein. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass er nach dem Zeug, das Tim ihm gegeben hatte, total high war. Vermutlich ist er erst auf Quinns Boot wach geworden.«
    Caitlin nickt langsam. »Und als er Quinn davon abhalten wollte, Linda zu verfolgen, hat Quinn ihn erschossen.«
    »Genau. Deshalb blieben die Speicherkarten in ihrem Versteck.«
    Caitlin senkt ein paar Sekunden lang den Kopf, hebt ihn dann wieder und klickt auf ein weiteres Thumbnail-Bild. Nun haben wir einen bekannten hiesigen Anwalt – einen verheirateten Anwalt – beim Sex mit einem chinesischen Mädchen vor uns, das kaum sechzehn Jahre alt zu sein scheint.
    »Ist das wirklich der Mann, vom dem ich glaube, dass er es ist?«, fragt Caitlin.
    »Allerdings.«
    »O Gott.«
    »Mach weiter. Es ist wichtig, aber nicht das, was wir brauchen.«
    Sie klickt mehrere Bilder von Personen an, die Sex miteinander haben, überwiegend Sands mit verschiedenen Frauen. Daneben tauchen einige vertraute Gesichter aus der Stadt auf, meistens von Männern, die über politischen oder finanziellen Einfluss verfügen.
    »Wonach suchen wir eigentlich?«, erkundigt sich Kelly.
    »Wie wär’s hiermit?« Caitlin wählt das Bild einer Männergruppe. Sie haben sich um zwei blutüberströmte Hunde versammelt, die einander in einer Grube zerfleischen.
    Caitlin klickt sich durch eine Sequenz, die allem Anschein nach drei oder vier Hundekämpfe wiedergibt. Die Hunde und die Zuschauer wechseln mit den Fotos, aber auch hier erkenne ich etliche Einheimische. Beim Anblick des nächsten Bildes packe ich Caitlins Schulter. Es ist das Foto, das ich gestern an Shad Johnsons Wand gesehen habe: Shad und Darius Jones stehen neben einem toten Wildeber, der an einem

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