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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Flaschenzug hängt.
    »Ich sehe ihn«, sagt Caitlin. »Mistkerl.«
    »Weiter.« Ich krümme die Finger vor hoffnungsvoller Spannung.
    Drei weitere Aufnahmen von Shad und dem Footballprofi schließen sich an. Zwei zeigen den Wildeber, und auf dem dritten stehen die beiden Männer, betrunken grinsend, Arm in Arm da. Caitlin schnappt nach Luft, als das nächste Foto erscheint. Ein blutgetränkter Pitbull hängt am Hals an einem Ast, und drei Männer sehen zu. Das Rückgrat des Hundes ist gebogen, denn er reißt sein Hinterteil von einem Gegenstand zurück, den einer der Männer in der Hand hält – ein elektrischer Viehtreiber. Der Mann, der das Ding hält, ist Darius Jones. Und rechts von Jones steht, voller Faszination beobachtend, Bezirksstaatsanwalt Shadrach Johnson.
    »Diese Schweine!«, faucht Caitlin.
    Ich drücke erneut ihre Schulter. »Das ist es. Das ist genau das, was wir brauchen.« Ich schüttle ungläubig den Kopf, doch nach so vielen Tagen der Hilflosigkeit verspüre ich ein erfrischendes Gefühl der Macht.
    »Du hast Shad Johnson in der Hand«, sagt Caitlin. »Die Frage ist, was du mit dem Bild kaufen willst.«
    »Will einer von euch raten?«
    »Den Memorystick«, sagt Kelly.
    Ich nicke und lächele vor Genugtuung. »Für den Anfang.«

65
    I ch blicke Shad Johnson über die zwanghaft saubere Platte seines antiken Schreibtisches an. Der Bezirksstaatsanwalt sieht aus, als hätte er seit unserem gestrigen Treffen nicht geschlafen, und da ich den Inhalt von Ben Lis Geheimdateien kenne, bin ich nicht überrascht.
    »Sie sehen blass um die Nase aus, Shad.«
    »Hören Sie mit dem Blödsinn auf, okay?«
    Ich drehe mich nach rechts, zu seiner Bilderwand. Das Foto von Shad und Darius Jones mit dem toten Wildeber ist auffälligerweise verschwunden. An seiner Stelle hängt ein gerahmtes Foto von Shad, wie er bei einem politischen Bankett neben einem Senator unseres Staates sitzt.
    »Ihnen scheint eine Aufnahme zu fehlen.«
    »Ich habe doch gesagt, dass Sie mit dem Blödsinn aufhören sollen«, stößt Johnson hervor. »Weshalb sind Sie hier?«
    Ich bedenke ihn mit meinem herzlichsten Lächeln. »Wissen Sie, was man sich über eine Karriere in der Politik von Mississippi erzählt?«
    »Nein. Was?«
    »Das Gleiche wie über die Politik von Louisiana. Die einzige Möglichkeit, seine Karriere wirklich zu beenden, besteht darin, mit einer toten Frau oder einem lebenden Jungen geschnappt zu werden.«
    Shad leckt sich die Lippen und wirft einen Blick zum Fenster. Sein politischer Instinkt ist geschärft, und er weiß, dass ihm etwas Unangenehmes bevorsteht – aber was? Ich ziehe einen braunen Umschlag aus meiner Windjacke, nehme einen 20 mal 25 cm großen Ausdruck des Hundelynchfotos heraus und lasse es mit der Bildseite nach oben über seinen Schreibtisch gleiten.
    »Dieses Foto dürfte die Ausnahme von der Regel sein.«
    Shad zögert, bevor er den Blick senkt, da er weiß, dass sein Leben danach nie wieder das Gleiche sein wird wie zuvor. Schließlich knarrt sein Stuhl, er beugt sich vor und betrachtet den Ausdruck. Shad ist ein Schwarzer mit nicht sehr dunkler Haut, doch nun wird er eine Nuance heller.
    »Hat ein bisschen Ähnlichkeit mit dem Foto von Ihnen und Darius mit dem Wildschwein, nicht wahr? Allerdings gibt es einen kleinen Unterschied, besonders aus einer juristischen Perspektive.«
    Shad scheint seine Stimme verloren zu haben.
    »Sie sind ein gescheiter Mann, Shad. Deshalb weiß ich, dass es kein Missverständnis über unsere jetzige Situation geben wird.«
    »Was wollen Sie?«, fragt er heiser.
    »Das wissen Sie doch. Den USB -Stick. Mir ist klar, dass Sie ihn haben. Ich weiß auch, wie Sie in seinen Besitz gekommen sind. Aber wenn Sie ihn mir übergeben und sich eine plausible Erklärung ausdenken, werde ich mich damit abfinden. Sie sind nicht der, hinter dem ich her bin.«
    Der Bezirksstaatsanwalt räuspert sich und sagt dann mit seiner professionellen Stimme: »Ich wollte Sie wegen des Sticks anrufen, Herr Bürgermeister. Jemand hat gestern Abend einen versiegelten Umschlag unter meiner Tür durchgeschoben.«
    »Ach ja?« Ich lächele, um ihm zu zeigen, dass ich bereit bin, auf sein Spiel einzugehen.
    »Sie können mir glauben. Sogar heutzutage findet man manchmal einen barmherzigen Samariter, der alles tut, um Recht und Gesetz zu helfen.«
    »Ich würde den Umschlag gerne sehen.«
    Shad holt einen Schlüssel aus der Tasche und öffnet dann die untere Schublade seines Schreibtisches. Er mustert den

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