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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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ihrem ersten Tanzauftritt dabei zu sein. Und nun muss ich unterwegs in Paducah haltmachen.«
    Die Stadträte werden ausrasten, wenn Necker nicht zum Festival im Ort ist. »Kommen Sie zum Ballonrennen zurück?«
    »Na klar. Ich kann es gar nicht erwarten, Ihr Gesicht zu sehen, wenn die Ballonhülle bei tausend Metern zu flattern anfängt und die Seile knarren. Ich bin morgen früh vor Sonnenaufgang wieder hier.« Necker wendet sich an McDavitt. »Fliegen wir, Major.«
    McDavitt nickt und klettert ins Cockpit. Als ich nach ihm in den Helikopter steige, merke ich, wie das Handy an meiner Hüfte vibriert. Der Absender ist der gleiche wie vorher. Ich neige das Handy ein wenig von Necker weg und lese: Heute abend, kumpel. Derselbe ort, dieselbe zeit. Nicht antworten. Überhaupt kein Kontakt. Und bring ne pistole mit, Faf. Frieden.
    Die Besorgnis, die mich seit gestern Nacht verfolgt, verfestigt sich zu einem bleiernen Gefühl der Furcht und einer Vorahnung von Unheil.
    »Alles klar?«, fragt Necker.
    »Alles bestens«, antworte ich, ohne den Blick vom Display zu nehmen. »Meine Tochter hat mir eine SMS aus der Schule geschickt.«
    Ich klammere mich an meinen Sitz, als der Hubschrauber bockend aufsteigt.
    »Nur die Ruhe«, sagt Necker. »Machen Sie es sich bequem. Mann, was würde ich dafür geben, mein kleines Mädchen noch zu Hause zu haben. Es geht so verdammt schnell vorbei. Erst später wird einem klar, dass man es mit einem Wunder zu tun hatte. Verstehen Sie?«
    Ich nicke matt. Bring ne Pistole mit? Faf? Für alle Fälle? Für welche Fälle? Ich fühle mich beschissen, als ich daran denke, dass ich es war, der Tim veranlasst hat, Indizien gegen Mr. X und seine Arbeitgeber zu sammeln.
    »Genießen Sie jede Minute«, rät Necker. »Aber was erzähle ich Ihnen. Sie waren vernünftig genug, aus der Großstadt zu verschwinden und Ihr Kind hierherzubringen. Hier sind die Menschen noch das, was sie zu sein behaupten, und man braucht sich keine Sorgen um all den Dreck draußen in der Welt zu machen.«
    Ich klappe mein Handy zu und zwinge mich erneut zu einem Nicken.
    »Ein gottverdammtes Schutzgebiet«, sagt Necker. »Genau das ist es. Habe ich recht?«
    »Ganz sicher.«
    Wahrscheinlich habe ich doch etwas von einer Verkäuferseele in mir.

8
    D ie Stunden nach dem Empfang von Tims SMS sind für mich wie die Fahrt mit einer Berg-und-Tal-Bahn: Panik wechselt sich mit verzweifelter Hoffnung ab, dass Tim Jessup Beweise für den Betrug aufgetrieben und sich in Sicherheit gebracht hat. Mit dieser Hoffnung gebe ich stillschweigend zu, dass Tims Behauptungen nicht übertrieben sind. Aber es ist unerträglich, dass ich bis Mitternacht warten muss, bevor ich mit ihm sprechen kann. Dass er diesen Zeitpunkt gewählt hat, bedeutet wahrscheinlich, dass er bis zum Ende seiner Schicht an Bord der Magnolia Queen bleiben will.
    Aber warum verlässt er das Schiff nicht einfach und fährt zu meinem Büro im Rathaus? Diese Frage macht mir so sehr zu schaffen, dass Rose, meine Sekretärin, sich wiederholt erkundigt, ob ich mich wohlfühle, und mich sogar überredet, mich eine Stunde auf einem Klappbett im Büro des Direktors der Zivilverteidigung auszuruhen. Während ich neben dem roten Telefon liege, empfinde ich es geradezu als qualvoll, Tim nicht anzurufen. Doch wenn er schon bereit ist, sein Leben zu riskieren, sollte ich mich wenigstens zwingen, seine Sicherheitsvorkehrungen ernst zu nehmen.
    Der Nachmittag verstreicht quälend langsam. Rose gibt sich alle Mühe, die Anrufe der verschiedenen Ausschüsse und Wohltätigkeitsorganisationen zu beantworten, die mithilfe des Ballonfestivals Unterstützung gewinnen oder Spenden aufbringen wollen, und Paul Labry wehrt die Beschwerden von Ladenbesitzern und Anwohnern über Verletzungen der Bebauungs- und Lärmbelästigungsvorschriften ab. Wie die anderen Stadträte hat Labry einen Hauptberuf, aber er versucht immer, mir in Krisenzeiten zu helfen.
    Ich schaffe es, das Rathaus vor 18 Uhr zu verlassen und Annie vom Haus meiner Eltern abzuholen, wo sie gewöhnlich die Zeit nach dem Unterricht verbringt. Auf der Fahrt zum Kliff merke ich, wie aufgeregt sie ist, und sie errötet, als die Polizei uns durch die Sperre bei Fort Rosalie hindurchwinkt. Annie ist in dem Alter, in dem sie sich über alles schämt, was sie von ihren Freundinnen und Freunden unterscheidet, doch ich spüre, dass ihr die VIP -Behandlung gefällt.
    Die Sonne ist bereits unter das Kliff gesunken, und das Brüllen von Gasbrennern

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