Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl
übereinstimmen: Ich sehe, wie das Haus, in dem meine Mutter und er dreißig Jahre lang wohnten, in Flammen aufgeht und wie die Hausangestellte, die mich aufgezogen hat, und meine Schwester auf einem Tisch in der Notaufnahme Qualen erleiden.
»Atme tief ein«, sagt Dad mit seiner Arztstimme, als höre er mein Herz mit dem Stethoskop ab. »Noch einmal … gut … noch einmal.«
Es gibt nur eine Alternative , tippe ich. Ich rufe Daniel Kellys Firma in Houston an. Blackhawk. Mit etwas Glück können sie fast sofort ein Team herschicken. Sie werden Mom und Annie an einen sicheren Ort bringen – in ein sicheres Haus, wie im Kino.
Dads Miene macht subtile Wandlungen durch, während er das alles verarbeitet, doch kurz darauf nickt er und tippt weiter.
Meinetwegen. Was ist mit Kelly selbst?
Er ist in Afghanistan.
Wohin werden die Mädchen gefahren? Nach Houston?
Ich bin mir nicht sicher. Aber du solltest sie auf jeden Fall begleiten.
Seine verächtliche Miene ist Antwort genug, doch er tippt trotzdem:
Kellys Leute werden sich besser um sie kümmern, als ich es könnte, und drei meiner Patienten liegen im Sterben. Einer im Hospiz und zwei im Krankenhaus. Ich fahre nicht weg. Hast du Kellys Leute schon angerufen?
Dazu muss ich das Haus verlassen. Habe auf dich gewartet.
Wohin willst du?
Es ist nicht weit. Ich müsste in fünfzehn Minuten zurück sein, aber mach dir erst Sorgen, wenn ich eine Stunde fort bin.
Er überlegt und tippt:
Und wenn jemand versucht, in der Zwischenzeit hier einzubrechen? Sind die Waffen dafür gedacht?
Ich hebe den großen Revolver auf und drücke ihm die Waffe in die arthritischen Hände.
Kannst du noch eine Pistole abfeuern?
Er mustert seine gekrümmten Finger zweifelnd.
Wenn sie hier eindringen, werden wir es sehen. Es kann nicht schwerer sein, als eine verdammte Prostatauntersuchung zu machen. Hast du eine Schrotflinte?
Leider nicht. Ich wünschte, ich hätte eine.
Er zuckt gleichmütig die Achseln.
Wenn wirklich jemand kommt, dann schieß, ohne zu zögern. Ich renne sofort zurück und müsste schnell genug hier sein, um dir zu helfen.
Dad saugt ein paar Sekunden lang an den Zähnen, und ich weiß, dass er über Alternativen nachdenkt. Mit einem Grunzen beugt er sich vor und tippt: Ich kenne ein paar Männer, die ich anrufen könnte, damit sie uns helfen. Ehemalige Patienten. Expolizisten.
Diesmal nicht. Diese Leute könnten glauben, dass ich eine Panikattacke hatte und dich um Ativan gebeten habe, aber wenn noch jemand auftaucht, kriegen wir Ärger. Wir müssen das hier auf die altmodische Art hinter uns bringen.
Dad schüttelt den Kopf und schreibt: Wie MacGillon und Festus, als sie die Nacht im Gefängnis von Dodge City verbracht haben.
Ja. Aber du hast wahrscheinlich mehr mit Doc Adams als mit Festus gemeinsam.
Leider bin ich älter, als Melvin Stone es in der Serie je geworden ist.
Ich lächle und antworte: Trotzdem vertraue ich dir Annies Leben an.
Etwas Hartes, Unversöhnliches erscheint in den Augen meines Vaters, und ich weiß, dass der Erste, der in mein Haus einzubrechen versucht, mit einer tödlichen Kugel von einem Mann rechnen muss, der als Arzt weiß, wohin er zielen muss.
Ich gehe jetzt , tippe ich. Hoffentlich nur zehn Minuten, aber gib mir eine Stunde.
»Wie fühlst du dich?«, fragt Dad.
»Besser. Ich möchte noch eine Weile hier in der Wanne sitzen bleiben.«
Er nickt. »Ich werde ein bisschen im Arbeitszimmer fernsehen. Wenn die Übelkeit nicht nachlässt, ruf einfach, und ich gebe dir eine Vistaril-Injektion.«
»Danke, Dad. Die Sache hat mir Angst gemacht.«
»Dank mir lieber nicht. Du bist noch nicht über den Berg.«
Ich will an ihm vorbeigehen, aber er packt meinen Arm mit erstaunlicher Kraft, zerrt mich zum MacBook zurück und tippt: Was, wenn du nicht zurückkommst?
Die Frage ist berechtigt. Wenn ich dieses Haus verlasse, egal wie verstohlen ich es anstelle, könnte ich mein Todesurteil unterzeichnen.
Wenn ich nicht zurückkomme, werde ich tot oder gefangen sein. Ruf 911 an und sag, dass ein Einbruch im Gange ist. Dann setz dich mit jedem Polizisten in Verbindung, den du behandelt hast, und lass das Haus verschanzen. Bevor ich hinausgehe, füge ich hinzu: Und erziehe Annie so, wie ich es getan hätte. Wie du mich erzogen hast.
Er starrt den Schirm lange an, und seine Kiefermuskeln spannen sich. Dann schüttelt er den Kopf und tippt: Hol die Kavallerie, Matthew. Ich halte die Stellung.
Ich steige durch das hintere Kellerfenster. Die
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