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Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect

Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect

Titel: Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Boden zu berühren scheinen. Ich höre, wie sie den Wasserkessel aufsetzt und die frische Milch vor der Haustür reinholt. Ich höre, wie die Tür des Kühlschranks geöffnet und der Toaster heruntergedrückt wird.

    Ich rappele mich hoch, gehe die sechs Schritte bis ins Bad und drehe die Dusche an. Der Kessel im Keller rülpst, Rohre klappern und gurgeln, und ich stehe zitternd auf den kalten Fliesen und warte auf einen Tropfen Wasser. Der Duschkopf bebt, und ich erwarte, dass sich die Kacheln um die Armatur jeden Moment lösen.
    Nach zweimaligem Husten und röchelndem Spucken tröpfelt ein milchiges Rinnsal herab und erstirbt.
    »Der Boiler ist wieder kaputt«, ruft Julianne von unten.
    Toll! Einfach super! Irgendwo sitzt ein Klempner und lacht mich aus. Garantiert erzählt er seinen Klempnerfreunden, wie er vorgegeben hat, einen vorsteinzeitlichen Boiler zu reparieren, um dafür ein Honorar zu kassieren, das für einen vierzehntägigen Florida-Urlaub reicht.
    Ich rasiere mich mit kaltem Wasser und einer frischen Klinge, ohne mich zu schneiden. Es mag einem wie ein kleiner Triumph erscheinen, aber einer, der es wert ist, notiert zu werden.
    Als ich in der Küche auftauche, drückt Julianne gerade die Kaffeekanne herunter und schmiert edle Marmelade auf ein Stück Vollkorntoast. Ich fühle mich jedes Mal kindisch, wenn ich meine Rice Krispies esse.
    Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Sie studierte im ersten oder zweiten Semester Sprachen an der London University. Ich machte meinen Doktor. Nicht mal meine Mutter würde mich als gut aussehend bezeichnen. Ich hatte lockige braune Haare, eine birnenförmige Nase und Haut, die sich beim ersten Anzeichen von Sonnenschein mit Sommersprossen überzog.
    Ich war auch deshalb an der Uni geblieben, weil ich fest entschlossen war, mit jeder willigen, noch nicht endgültig gebundenen jungen Studentin zu schlafen, die neu auf dem Campus auftauchte, aber im Gegensatz zu den anderen Möchtegern-Schwerenötern war ich zu verbissen. Ich schaffte es nicht einmal, modisch ungepflegt und revolutionär zu erscheinen. Egal
wie oft ich mit meiner Jacke als Kopfkissen auf irgendeinem Fußboden schlief, sie wollte einfach nicht knittern. Und anstatt schmuddelig und intellektuell blasiert zu wirken, sah ich immer so aus, als wäre ich auf dem Weg zu meinem ersten Bewerbungsgespräch.
    »Du warst so leidenschaftlich«, erklärte sie mir später, nachdem sie mir zugehört hatte, wie ich bei einer Kundgebung auf dem Trafalgar Square vor der südafrikanischen Botschaft gegen das Unrecht der Apartheid gewettert hatte. Hinterher in der Kneipe sprach sie mich an und ließ sich von mir einen doppelten Whisky aus der Flasche einschenken, die wir tranken.
    Jock war auch da und ließ sich von allen Mädchen sein T-Shirt signieren. Ich wusste, dass er Julianne entdecken würde. Sie war ein frisches Gesicht – und ein hübsches. Er legte seinen Arm um ihre Hüften und sagte: »Ich könnte menschlich wachsen, nur indem ich in deiner Nähe bin.«
    Ohne den Hauch eines Lächelns schob sie seine Hand weg und erwiderte: »Eine Erektion zählt leider nicht als persönliches Wachstum.«
    Alle lachten, außer Jock. Dann setzte Julianne sich an meinen Tisch und ich sah sie staunend an. Ich hatte noch nie gesehen, dass jemand meinen Freund so fachmännisch in seine Schranken verwiesen hatte.
    Ich versuchte, nicht rot zu werden, als sie sagte, dass ich so leidenschaftlich wäre. Sie lachte. Auf der Unterlippe hatte sie eine dunkle Sommersprosse, die ich küssen wollte.
    Fünf Doppelte später lag sie schlafend auf dem Tresen. Ich trug sie zu einem Taxi und nahm sie mit nach Hause in mein Zimmer in Islington. Sie schlief auf dem Futon, ich nahm das Sofa. Am nächsten Morgen küsste sie mich und bedankte sich dafür, dass ich so ein Gentleman gewesen sei. Dann küsste sie mich noch einmal. Ich kann mich noch an den Ausdruck in ihren Augen erinnern. Es war keine Lust, er sagte nicht: »Komm, lass uns ein bisschen Spaß haben und sehen, was daraus wird.«
Ihre Augen sagten mir: »Ich werde deine Frau werden und deine Kinder bekommen.«
    Wir waren immer ein seltsames Paar. Ich war der Stille und Praktische, der laute Partys, Kneipenzüge und Wochenendbesuche bei den Eltern hasste. Sie hingegen war das Einzelkind eines Malers und einer Innenarchitektin, die sich wie Hippies kleideten und nur das Beste in den Menschen sahen. Julianne ging nicht auf Partys, sie kamen zu ihr.
    Drei

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