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Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect

Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect

Titel: Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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das, dass Sie eine Marke haben?«
    »Möchtest du sie sehen?«
    »Vielleicht sollte ich das.«
    Ruiz greift in seine Jackentasche, als ich zu seiner Rettung eile.
    »Wir haben ihr beigebracht, vorsichtig zu sein«, entschuldige ich mich.
    »Das ist sehr klug.« Er lächelt Charlie an und sieht fünfzehn Jahre jünger aus. Einen Moment lang glaube ich, dass er ihr mit der Hand durch das Haar zausen wird, doch so etwas tun die Menschen heutzutage nicht mehr.
    Ruiz schaut an mir vorbei in den Flur und entschuldigt sich für die Störung.
    »Kann ich irgendwas für Sie tun?«
    »Ja«, murmelt er und klopft auf seine Manteltasche, als hätte er sich eine Notiz geschrieben, um sich selbst daran zu erinnern.
    »Möchten Sie hereinkommen?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Ich führe ihn in mein Arbeitszimmer. Meine Notizen über Catherine liegen noch aufgeschlagen auf dem Schreibtisch.
    »Machen Sie Ihre Hausaufgaben?«
    »Ich wollte mich bloß vergewissern, dass ich nichts vergessen hatte.«
    »Und hatten Sie?«

    »Nein.«
    »Vielleicht könnten Sie mich das beurteilen lassen.«
    »Diesmal nicht.« Ich klappe die Notizbücher zu und stelle sie weg.
    Er geht um meinen Schreibtisch, mustert meine Bücherregale, betrachtet die diversen Fotos und meine kleine Wasserpfeife, ein Souvenir aus Syrien.
    »Wo ist er gewesen?«
    »Verzeihung?«
    »Sie haben gesagt, der Mörder hätte nicht mit Catherine angefangen, also wo ist er gewesen?«
    »Er hat geübt.«
    »An wem?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Ruiz steht jetzt am Fenster und blickt in den Garten. Er lässt seine Schultern rollen, und sein steifer Hemdkragen drückt von unten gegen seine Ohren. Ich will ihn fragen, was er über Bobby erfahren hat, aber er kommt mir zuvor. »Wird er wieder töten?«
    Ich möchte nicht antworten. Hypothetische Szenarien sind gefährlich. Er spürt, dass ich ihm ausweichen will, lässt mich jedoch nicht. Ich muss irgendetwas sagen.
    »Im Augenblick denkt er noch immer an Catherine und daran, wie sie gestorben ist. Wenn diese Erinnerungen zu verblassen beginnen, macht er sich vielleicht auf die Suche nach neuen Erfahrungen, um seine Fantasien zu füttern.«
    »Wie können Sie sich so sicher sein?«
    »Seine Handlungen waren ruhig und vorsätzlich. Er war nicht außer Kontrolle oder von Wut oder Lust getrieben. Er hat die Tat gelassen, überlegt und beinahe euphorisch geplant.«
    »Wo sind die anderen Opfer? Warum haben wir sie nicht gefunden? «
    »Vielleicht haben Sie die Verbindung noch nicht hergestellt.«
    Ruiz verzieht das Gesicht und strafft die Schultern. Die Andeutung,
er könnte etwas Wichtiges übersehen haben, gefällt ihm nicht. Gleichzeitig wird er seine Ermittlungen bestimmt nicht durch übermäßigen Stolz gefährden. Er möchte verstehen.
    »Sie suchen nach Indizien in der Vorgehensweise und dem Symbolismus, aber die können sich nur aus dem Vergleich mehrerer Verbrechen ergeben. Finden Sie ein weiteres Opfer, dann entdecken Sie vielleicht ein Muster.«
    Ruiz knirscht mit den Zähnen, als wollte er sie abfeilen. Was kann ich ihm sonst noch bieten?
    »Er kennt die Gegend. Catherine zu vergraben, hat längere Zeit gedauert. Er wusste, dass man von keinem der Häuser einen Blick auf diesen Abschnitt des Kanals hat. Und er wusste, dass der Treidelpfad um diese Nachtzeit menschenleer sein würde.«
    »Das heißt, er lebt in der Gegend.«
    »Oder er hat früher dort gewohnt.«
    Ruiz überlegt, wie die Fakten zu seiner Theorie passen, und scheint bereit, sie zu übernehmen. Unten bewegen sich Menschen durchs Haus. Eine Toilettenspülung rauscht. Ein Kind schreit wütend.
    »Aber warum hat er eine derart öffentliche Stelle gewählt? Er hätte sie doch an irgendeinem gottverlassenen Ort verstecken können.«
    »Er hat sie nicht versteckt. Er hat Sie Catherine finden lassen .«
    »Warum?«
    »Vielleicht ist er stolz auf sein Handwerk oder er bietet Ihnen eine Vorschau kommender Attraktionen.«
    Ruiz verzieht das Gesicht. »Ich weiß nicht, wie Sie Ihren Job machen. Wie können Sie mit dem Wissen leben, dass solche kranken Wichser frei herumlaufen? Wie können Sie in deren Köpfen leben?« Er verschränkt die Arme und vergräbt die Hände in den Achselhöhlen. »Andererseits gefällt Ihnen diese Art Scheiße ja vielleicht?«

    »Wie meinen Sie das?«
    »Sagen Sie’s mir. Spielen Sie gerne Detektiv? Zeigen mir eine Patientenakte und eine andere nicht. Rufen mich an und stellen mir Fragen. Gefällt Ihnen das?«
    »Ich … ich habe nicht

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