Aendere dein Leben - erfinde dich neu
Adler regelmäßig auf die Jagd gehen muss. Doch der Preis, den es dafür bezahlt, ist vielleicht zu hoch, denn es bedeutet nichts anderes, als dass das Huhn seine Freiheit nicht ausleben kann.
»Das Training, das zu echten Ergebnissen führt, ist nicht das, welches uns hilft, unsere falsche Identität zu verbessern […], sondern eines, das uns hilft, genau diese Identität zu überwinden, damit wir unserem wahren Ich wieder begegnen können.«
Uns Menschen ergeht es ganz ähnlich wie dem Adler in der Geschichte. Wir haben vergessen, wer wir wirklich sind, und eine neue Identität angenommen, die in uns– weil sie nicht dem entspricht, was wir wirklich sind– trotz allem, was wir besitzen, stets ein Gefühl der Leere hervorruft. Um dieses Gefühl des Mangels auszugleichen und die Leere zu füllen, versuchen wir, die von uns angenommene Identität auszuschmücken, damit sie uns bedeutender und wertvoller erscheint. Deshalb träumen wir so oft von der Person, die wir gern wären, oder dem Leben, das wir gern führen würden. Unser privates und soziales Leben ist voll von »Du solltest«, und »Du solltest nicht«, von »Hättest du doch«, und »Hättest du doch nicht«. Man sollte vorsichtiger sein, nicht so leichtgläubig. Und man müsste vorausschauender sein, weniger blauäugig. All diese Forderungen sind selbstverständlich sinnvoll, solange man sich als fehlerhaft und unvollständig betrachtet, aber sie werden sinnlos, wenn man begreift, dass unter unserer scheinbaren Identität ein Wesen voller Intelligenz, Kreativität und Liebe schlummert, das schon von Natur aus perfekt und vollkommen ist.
Deshalb ist das Training, das zu echten Ergebnissen führt, nicht das, welches uns hilft, unsere falsche Identität zu verbessern, damit wir so werden, wie wir und andere es von uns erwarten, sondern eines, das uns hilft, genau diese Identität zu überwinden, damit wir unserem wahren Ich wieder begegnen können.
Zusammenfassung
Sie müssen sich nicht in jemand anderen verwandeln, denn von Ihrem Wesen her sind Sie bereits perfekt, ja, vollkommen. Das Einzige, was Sie vielleicht brauchen, ist die Entdeckung, wer wirklich hinter den Worten steckt:
ICH BIN .
8 | Die Pforten der Wahrnehmung
»Körper und Psyche sind nicht unabhängig voneinander, sondern stellen vielmehr die zwei Formen dar, über die der Mensch mit seinem rationalen und geteilten Blick sich selbst wahrnimmt.«
Karlfried Graf Dürckheim
William Blake sagte einst: »Wenn die Pforten der Wahrnehmung gereinigt würden, würde alles dem Menschen erscheinen, wie es ist: unendlich. Die Welt in einem Sandkorn, das Paradies in einer Blume, die Ewigkeit in einer Stunde und alles, was existiert, in meiner hohlen Hand.«
Wir begreifen auf Anhieb, dass die Realität einer Ameise nicht dieselbe Realität ist, die wir selbst wahrnehmen, auch wenn die Realität mit ihren Hindernissen, Gesetzen und Anforderungen letztlich für alle dieselbe ist. Das Gesetz der Schwerkraft gilt für die Ameise ebenso wie für uns. Die wahrgenommene Realität ist jener Ausschnitt aus ihrer Gesamtheit, den wir dank unserer fünf Sinne und unserer körperlichen und geistigen Funktionen erfassen können. Tauben nehmen das Magnetfeld der Erde wahr, doch wenn wir Menschen es nicht mit bestimmten Instrumenten messen könnten, würden wir es nicht wahrnehmen. Hunde registrieren Ultraschall, Menschen hingegen nicht.
Die Informationen, die unsere Sinne uns vermitteln, damit wir sie verarbeiten, das heißt damit wir uns bewusst machen, dass sie existieren, müssen einen langen Weg zurücklegen, auch wenn es uns so vorkommt, als ob das alles nur einen Moment in Anspruch nimmt.
»Es gibt Gemütszustände, die viele Wettbewerbsvorteile mit sich bringen, aber auch solche, die sich ausgesprochen negativ auswirken […] und darüber hinaus sogar unsere Beziehungen zu anderen schädigen können.«
Zu den Faktoren, welche die Wahrnehmung am stärksten beeinflussen, zählen unsere Gefühle und unsere Einstellung. Deshalb müssen wir zunächst klären, was der Unterschied zwischen einem Gefühl und einer Einstellung ist. Einer der wichtigsten Unterschiede betrifft das Element der Zeit. Ein Gefühl ist eine physische Empfindung, bei der sich eine Reihe körperlicher Veränderungen abspielt, die unsere Hormone, Muskeln und inneren Organe beeinflussen. Diese Veränderungen sind jedoch auf eine Zeitdauer von Minuten bis allenfalls Stunden begrenzt. Uns sollte klar sein, dass die emotionale Reaktion, die
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