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Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
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Zentrum weiterhin finanziell unterstütze, vielleicht sogar noch mehr als bisher“, meinte er besänftigend. „Was halten Sie davon, wenn Sie mir die anderen Räume zeigen. Bei der Gelegenheit können wir gleich erörtern, woran es hier noch mangelt.“ Er erhob sich von dem unbequemen Stuhl. „Abgesehen von neuen Küchenmöbeln“, fügte er mit einem Lächeln hinzu.
    Musste der Mann unbedingt lächeln? Genügte es nicht, dass er umwerfend aussah? Sein charmantes Lächeln schlug eine Bresche in ihre Abwehr. Auf einmal fiel Gemma das Atmen schwer.
    â€žEin Rundgang, gute Idee“, brachte sie heraus und floh förmlich aus der Küche, um Abstand zwischen sich und den verführerischen Scheich zu bringen. Die Besichtigung des Hauses würde sie hoffentlich ablenken.
    Zuerst führte sie ihn durch die unteren Räume, danach zeigte sie ihm das Obergeschoss, wo sie zwei kleinere Zimmer zu einem größeren Besprechungsraum hatte zusammenlegen lassen.
    â€žWir haben hier mehrere Kinderspielgruppen“, erklärte sie. „Es ist wundervoll zu sehen, wie die Kinder sich verstehen, obwohl sie nicht dieselbe Sprache sprechen. Zuerst kamen die Mütter noch mit, aber inzwischen vertrauen sie uns die Kinder an und gehen zusammen einen Kaffee trinken. Dadurch haben sich private Kontakte entwickelt, und die Frauen treffen sich auch außerhalb des Zentrums. Was mich am meisten freut, ist, dass es sich längst zu einer interkulturellen Begegnungsstätte entwickelt hat.“
    â€žUnd was ist mit den anderen Zimmern hier oben?“
    â€žEs gibt noch einen Ruheraum und ein Bad für die Mitarbeiter. Gestern Abend hatte ich Dienst. Obwohl ich nebenan wohne, übernehme ich einmal im Monat einen Nachtdienst.“ Ihr fiel etwas ein, und sie blickte ihn an. „Wir bräuchten noch eine Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Trotz unserer sorgfältigen Vorbereitung in den Schwangerschaftskursen gibt es immer wieder Frauen wie Aisha, die partout nicht ins Krankenhaus wollen.“
    Er nickte, und wieder erschien dieser freudlose Ausdruck auf seinem Gesicht, als hätte er in anderen Ländern Dinge gesehen, an die er sich ungern erinnerte.
    Am liebsten hätte sie ihm tröstend die Hand auf den Arm gelegt. Eine alberne Gefühlsregung, die sie sofort wieder vertrieb, als er mit den Schultern zuckte und fragte: „Und was ist mit dem zweiten Haus – bieten Sie dort auch eine Dienstbereitschaft an?“
    â€žNein. Es ist nur wochentags geöffnet, und es kommen allein Patientinnen, die keinen Termin machen wollen oder können. Ab und an taucht auch eine von ihnen nachts oder am Wochenende auf, doch das ist selten.“
    Kaum hatte sie das letzte Wort ausgesprochen, klingelte es unten Sturm.
    â€žHoffentlich nicht noch eine Notgeburt“, murmelte Gemma und hastete die Treppe hinunter. Ihr Besucher folgte ihr.
    Als sie die Tür aufriss, fand sie zwei Frauen an der Türschwelle, die miteinander rangen und sich kreischend beschimpften. Beide strömten einen dumpfen Geruch nach alter, nasser Wolle aus und waren blutbeschmiert. Gemma sah ein Messer aufblitzen, doch im nächsten Moment stieß ein starker Arm sie beiseite. Dr. Akkedi packte eine der beiden Frauen.
    â€žLassen Sie das Messer fallen!“, befahl er, nicht sehr laut, aber mit einer solchen Autorität, dass die Frau umgehend gehorchte. Klirrend fiel ein schartiges, rostiges Messer auf die Stufen.
    Gemma bückte sich blitzschnell danach und schob es außer Reichweite hinter den Schirmständer. Dann wandte sie sich der Frau zu, die am Boden zusammengesunken war. Sie kannte sie, es war Jackie, eine der älteren Frauen, die manchmal zur Behandlung kam. Der Scheich – wie Gemma ihn nach seinem souveränen Eingreifen insgeheim nannte – sprach beruhigend auf die andere Frau ein, nachdem er sie in einen Sessel gesetzt hatte.
    â€žWas ist passiert, Jackie?“ Gemma beugte sich über sie. Die Alte umklammerte stumm ihren rechten Oberarm. Gemma sah Blut zwischen den Fingern hervorsickern.
    â€žSie ist an meine Klamotten gegangen!“, schrie die andere.
    â€žJackie würde so etwas nicht tun.“ Gemma drehte sich zu ihr um. Die Frau, die sie unter dem Namen Bristow kannte, hockte im Sessel und sah in ihren übereinandergezogenen feuchten, zerknitterten Wolljacken und Mänteln aus wie ein frisch geschlüpftes Insekt,

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