Aerzte zum verlieben Band 43
Glück bemerkte sie seine Befangenheit nicht. âJa, er tritt mich.â
âPrima.â Das war ein gutes Zeichen, doch Maggie hatte natürlich recht. Sie mussten dringend die Herztöne überprüfen. Er brauchte ein Stethoskop. Noch ein Posten auf der Wunschliste, dachte Max grimmig. Rettungswagen, Röntgengerät, Stethoskop, Ultraschall â und ein Rettungsteam, das ihm diese Patientin abnahm, damit er sich endlich aus dem Staub machen konnte.
Doch es sah nicht so aus, als würden ihm seine Wünsche erfüllt. Und zu allem Ãberfluss musste er sich jetzt auch noch um die verstopfte StraÃe kümmern.
âWenn nun jemand mit Schwung um die Kurve gefahren kommt â¦â, stöhnte er.
âHier ist wenig Verkehrâ, beruhigte sie ihn. âErfreulicherweise versuchen nur ganz selten oberschlaue Städter, diese Abkürzung zum Highway zu nehmen.â
âHerzlichen Dank.â
Schuldbewusst sah sie ihn an. âTut mir leid. Das war nicht besonders freundlich. Aber wir müssen uns jetzt wirklich darum kümmern, dass die StraÃe wieder frei wird.â Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie ihren demolierten Transporter. âGemeinsam können wir es schaffen.â Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte sie, sich aufzurichten.
âNein!â Innerhalb weniger Sekunden war er neben ihr und hinderte sie daran, aufzustehen.
Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass er seine Meinung über sie anscheinend ändern musste. Anfangs hatte er gedacht, sie sei kaum älter als ein Teenager, doch je länger er sie ansah, desto klarer wurde ihm, dass sie durchaus eine erwachsene Frau war. Um ihre Augen herum waren kleine Lachfältchen zu sehen, die erst im Laufe von Jahren entstanden sein konnten. Und noch etwas spiegelte sich in ihrem Gesichtsausdruck wider. Leid?
Sie sah aus wie eine Frau, die schon einiges erlebt hatte.
Eine Schönheit im eigentlichen Sinn war sie nicht, doch sie hatte groÃe, kluge und leuchtende Augen hatte. Augen, die jeden Mann dazu brachten, ihr einen zweiten Blick zuzuwerfen.
Und einen dritten.
âHe, lassen Sie mich sofort losâ, verlangte sie.
âMöchten Sie wirklich, dass Ihr Knie noch weiter anschwillt? Ich fürchte, dann müsste ich einen kleinen Schnitt machen, um dem steigenden Druck entgegenzuwirken.â
Mit vor Schreck aufgerissenen Augen sah sie ihn an. âWas zum Teufel â¦â
âSie haben ein riesiges Hämatom hinter ihrem Kniegelenkâ, erklärte er. âWenn es noch schlimmer wird, können Sie Durchblutungsprobleme bekommen. Ich bestehe darauf, dass es geröntgt wird. Und genau wie Sie mache ich mir Sorgen um das Baby. Sie brauchen einen Ultraschall.â
âSind Sie Arzt?â, fragte sie ungläubig.
âLeider.â
âWer hätte das gedacht?â, murmelte sie. âEin Arzt, noch dazu ein ziemlich herrisches Exemplar. Ich wette, Sie sind Chirurg.â
âSo in der Art â¦â
âDas sind die Schlimmsten. Also gut, lassen Sie mich aufstehen, wenn ich verspreche, keine Schadenersatzansprüche zu stellen?â
âNein.â
âAber der umgekippte Hänger â¦â
âIch werde ihn wegschieben.â
âSie und der Hilfstrupp, den Sie gerade angerufen haben?â, fragte sie ironisch.
âJetzt seien Sie doch mal bitte für eine Minute ruhigâ, bat er genervt. Und da war es wieder, ihr Lächeln.
âJawohl, Herr Doktorâ, antwortete sie gehorsam, doch ihr Lächeln war kein bisschen unterwürfig. Es war süÃ. Frech. Und kess.
âSind Sie Krankenschwester?â, erkundigte er sich.
âNein, Herr Doktorâ, erwiderte sie im gleichen fügsamen Tonfall â und noch immer lächelnd. âTrotzdem müssen Sie mir erlauben, Ihnen zu helfen. Allein schaffen Sie es niemals.â
âKommt nicht infrageâ, knurrte er. Das fehlte ihm gerade noch. Womöglich würden dabei die Wehen einsetzen.
Oder sie könnte das Baby verlieren.
Noch ein totes Baby â¦
Er musste sich beeilen. Die Frau brauchte Hilfe, und auÃer ihm war niemand da, der diesen Job übernehmen würde.
âIch habe es ernst gemeintâ, erklärte er ihr sehr bestimmt. âSie bleiben hier liegen, und ich kümmere mich um den Wagen. Sie würden mir nur im Weg stehen.â
âYes, Sirâ, antwortete sie widerspruchslos, doch er nahm ihr diese Einsicht
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