Aerzte zum verlieben Band 43
Enttäuschung bemerkte. Sie füllte den Wasserkocher und stellte ihn an. âUnd, wie war es heute bei der Feuerwehr?â, fragte sie betont munter.
âTurbulent. Wir mussten uns gewaltsam Zutritt zu einem Haus verschaffen, um die Familie zu retten.â
âWeil es brannte?â
âNein, eine Kohlenmonoxidvergiftung.â
âWas war passiert?â Sie schob ihm einen Becher Kaffee hin.
Tom konnte sich nicht erinnern, mit seinen Freundinnen jemals über die Arbeit gesprochen zu haben. Es gefiel ihm, dass Flora sich dafür interessierte. âEs war ziemlich dramatischâ, begann er und erzählte von dem Einsatz. âAber es ist alles noch mal gut gegangen.â Tom lächelte. âWie war es bei dir?â
âIch habe die Schutzimpfungen nachgeholt, die ich am Freitag nicht geschafft hatte, und war am Nachmittag in der Praxis. Joey und ich hatten einen schönen Abend. Ich habe ihm Geschichten vorgelesen.â
âWelche hat dir am besten gefallen, Joey?â, fragte Tom, in der Hoffnung, dass sein Neffe diesmal reagieren würde.
âDie mit dem Hund.â
âWir werden die nächsten Bücher zusammen aussuchenâ, sagte Flora.
âIch hab ein Bild für Flora gemalt. Mit mir und Banjo.â
âEs hängt am Kühlschrank.â Flora entfernte den Magneten und reichte es Tom.
Er unterdrückte den Anflug von Neid. Flora hatte deutlich mehr Erfolg bei Joey. Wenn er nur wüsste, wie sie das anstellte â¦
âMöchtest du etwas essen?â, bot sie ihm an.
âNein, danke, ich habe schon in der Wache gegessen.â Tom sah ihr an, dass sie sich zurückgewiesen fühlte, und lächelte. âAber dieser Kaffee ist groÃartig, genau das, was ich brauche.â
Das folgende Schweigen kam Tom umso bedrückender vor, weil er überlegte, was er am besten zu seinem Neffen sagen sollte.
Flora schien seine Unsicherheit zu spüren. âIn Joeys Klasse war heute ein besonderer Gastâ, erklärte sie.
âWer denn, Jojo?â
âEin Polizist.â
âDurftest du mal seine Polizeimütze tragen?â
âUnd die Handschellenâ, erwiderte Joey ernst.
Also hat es ihm gefallen, dachte Tom. Vielleicht würde er es ja auch gut finden, wenn ein Feuerwehrmann in die Klasse kam und von seiner Arbeit erzählte? Tom blickte zu Flora hinüber, und sie nickte kaum merklich. âHattet ihr schon mal einen Feuerwehrmann bei euch?â
Joey schüttelte den Kopf.
âDann spreche ich mal mit meinem Chef. Wenn er einverstanden ist, kann ich mit dem Löschzug und meinem Trupp zu deiner Schule kommen, und ihr seht euch alles genau an â vorausgesetzt, wir werden nicht zu einem Feuer gerufen.â
Der Junge machte groÃe Augen.
âWürde dir das gefallen, Joey?â, fragte Flora.
Der nickte, und Tom entspannte sich. âSehr schön, ich kümmere mich darum.â
Beim Abschied wollte Tom Flora wieder einen Kuss auf die Wange geben, aber es endete damit, dass sein Mund ihre Lippen streifte. Sie waren samtweich und schmeckten nach Vanille, und Tom widerstand nur schwer der Versuchung, sie noch einmal zu küssen.
âFlora, ich â¦â
âSchon gutâ, unterbrach sie ihn rasch. âJoey muss ins Bett. Wir sehen uns morgen. Gute Nacht, Joey!â
Der Kleine winkte, während Tom noch mit dem Kuss beschäftigt war. Er hätte sich ohrfeigen können. Flora tat so viel für ihn, und gerade jetzt war sie für ihn unentbehrlich.
Das durfte er nicht aufs Spiel setzen.
Am nächsten Morgen wirkte Tom ungewohnt verhalten, als er Joey brachte.
Flora gab sich fröhlich und geschäftig, damit er nicht dachte, dass sie diesem Kuss eine tiefere Bedeutung beimaÃ. Aber sie hatte ihn nicht vergessen können. Ihre Lippen fingen an zu prickeln, wenn sie nur daran dachte. Wie erbärmlich, sich ausgerechnet in den attraktivsten Feuerwehrmann der Gegend zu verknallen! Tom würde sich nie für sie interessieren.
âHallo, Joeyâ, begrüÃte sie den Jungen freundlich. âMöchtest du auch Porridge zum Frühstück wie die drei Bären bei Goldlöckchen?â
Er nickte.
âDu kannst mir helfen, das Obst klein zu schneiden. Und während das Porridge kocht, lese ich dir eine Geschichte vor, ja?â
Wieder nickte er stumm.
âDann sag Wiedersehenzu Onkel Tom.â
âWiedersehen.â Joey winkte
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