Aerzte zum verlieben Band 43
hatte Tom eindeutig von seiner Mutter Lisa geerbt.
âIch freue mich, Sie kennenzulernen.â Verlegen schüttelte Flora ihnen die Hand.
âIch hoffe, Sie mögen Brathähnchenâ, sagte Lisa. âEs ist Joeys Lieblingsessen.â
âDa ich dir echte Hausmannskost versprochen hatte, kannst du sicher sein, dass ich nichts damit zu tun habeâ, meinte Tom grinsend und legte ihr den Arm um die Schultern.
Flora lächelte, und seine Eltern lachten auf.
âKann ich Ihnen helfen?â, fragte sie.
âNein, meine Liebe, das ist nicht nötigâ, entgegnete Lisa freundlich.
Keine fünf Minuten später saÃen Tom, sein Vater, Flora und Joey beim Angelspiel, und der kleine Junge war begeistert, dass er zuerst seine Angel ins Fischbecken senken durfte. Das Spiel brach das Eis, und als sie bald darauf alle beim Essen saÃen, hatte Flora ihre Schüchternheit überwunden.
âFlora hat einen Bauernhof, aber sie hatte früher Angst vor Hühnernâ, meldete sich Joey zu Wort. âUnd ihr Hund ist cool. Er heiÃt Banjo und ist ein English Springer Spaniel.â
Tom starrte seinen Neffen an, sichtlich überrascht, dass Joey so viel redete.
âAuf ihrem Handy ist ein Foto von ihmâ, fügte der hinzu. âKann ich das Nanna Lisa mal zeigen, Flora?â
âNatürlich.â Sie holte ihr Telefon aus der Tasche.
âDer sieht aber lieb ausâ, meinte Lisa.
âIst er auchâ, antwortete Flora lächelnd.
Nachdem sie Joey eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hatte, ging sie in die Küche, um Toms Mutter beim Aufräumen zu helfen.
âSie tun unserem Enkel gut.â Lisa seufzte. âDer Kleine hat nach dem Unfall kaum ein Wort gesprochen. Es ist erstaunlich, wie sehr er sich seitdem verändert hat.â
âEr ist ein liebenswerter Junge, ich habe ihn gern um mich.â
âUnd Tom ⦠ihn haben Sie auch verändert. Er ist offener geworden, und er macht nicht mehr ständig irgendwelche Witze. Das war seine Art, sich abzuschotten.â
âEr hat mir von Ben erzählt.â
âDer Tod seines Freundes war ein Schock für ihn. Danach hat er nie wieder Gefühle gezeigt. Alles war witzig und lustig, aber über ernste Themen konnte man mit ihm nicht reden.â Sie biss sich auf die Lippe. âEr hat seine groÃe Schwester sehr geliebt. Als wir sie verloren, wollte er nicht darüber sprechen. Entweder machte er dicht, oder er wechselte das Thema.â Hoffnungsvoll sah sie Flora an. âHat er mit Ihnen über sie gesprochen?â Lisa war anzusehen, dass sie sich Sorgen um ihren Sohn machte.
âJa, das hat erâ, versicherte sie ihr. âVielleicht fiel es ihm leicht, weil er wusste, dass ich Ãhnliches durchgemacht habe. Meine Eltern sind beide im letzten Jahr gestorben.â
âOh, das tut mir leid, meine Liebe.â
âIch habe sie sehr geliebt, und sie fehlen mir. Aber ich sage mir oft, dass ich das Glück hatte, sie dreiundzwanzig Jahre bei mir zu haben.â
Lisa umarmte sie herzlich. âTom hat recht, Sie sind etwas Besonderes.â
Das hat er seinen Eltern gesagt � Tom, der nach Aussage seiner Mutter nie über Persönliches redete? Flora wurde die Kehle eng, während sie Lisas Umarmung erwiderte.
Auch der Rest des Abends verging wie im Flug. Die vier Erwachsenen saÃen bei Kaffee und Pralinen zusammen und unterhielten sich angeregt. Als Flora das nächste Mal auf die Uhr sah, war es nach zehn.
âOhâ, sagte sie. âJetzt muss ich aber nach Hause.â
âEs war sehr nett, Sie kennenzulernenâ, meinte Lisa warmherzig. âThomas und ich haben uns überlegt, dass ihr einen freien Abend verdient habt. Deshalb haben wir für morgen Abend einen Tisch in dem hübschen kleinen Restaurant weiter unten an der StraÃe reservieren lassen. Das Essen soll ausgezeichnet sein. Und die Rechnung geht an uns, das ist schon geregelt, also keine Widerrede.â Sie lächelte. âWir gehen nachmittags mit Joey in St. Piran ins Kino und essen hinterher dort etwas. Macht euch also um uns keine Gedanken.â
Tom schien es für einen Moment die Sprache verschlagen zu haben. âDanke, Mumâ, sagte er dann. âDas ist sehr nett von euch.â
âIch weià nicht, was ich sagen sollâ, fügte Flora hinzu. âVielen Dank.â
âGenieÃt den Abend zu zweit.â Lisa schloss beide in
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