Aerzte zum verlieben Band 43
wiederholte sie.
Margaret schüttelte den Kopf. âSie saà in einem Hochstuhl und hat nur den Saft getrunken, den ich ihr gegeben habe.â
Im Hintergrund hörte Rose eine Tür schlagen, und jemand rief ihren Namen. Jonathan war wieder da, ein Glück.
âIm Behandlungszimmerâ, rief sie. âKönnten Sie bitte kommen?â
Er erschien an der Tür und erfasste die Situation mit einem Blick. Sofort hockte er sich neben den Stuhl, wo Sally auf dem Schoà ihrer Mutter saÃ. Liebevoll berührte er das Mädchen an der Wange. âHalloâ, meinte er sanft. âWas ist los? Du kriegst schlecht Luft?â
Während er mit der Kleinen sprach, hatte Rose bereits einen Vernebler und das entsprechende bronchienerweiternde Medikament gefunden. Jonathan horchte Sallys Brustkorb ab. Als Rose ihm die Ampulle zeigte, nickte er bestätigend.
âMargaret, wissen Sie, wie viel Sally wiegt?â, fragte sie. âDann können wir die Medikamentendosis berechnen.â
âIch bin nicht sicher, vielleicht zwölf Kilo. Ich habe sie in letzter Zeit nicht gewogen.â Nun, da sie wusste, dass ihrer Tochter geholfen wurde, war Margaret wesentlich ruhiger geworden.
âKein Problem, wir können es auch schätzen.â
Rose holte das Sauerstoffmessgerät. âIch klemme das an deinen groÃen Zehâ, erklärte sie Sally. âDas tut nicht weh.â Zu Margaret gewandt, fuhr sie fort: âDamit überwachen wir den Sauerstoffgehalt in ihrem Blut.â
âIch denke, Ihre Tochter hat einen Asthmaanfall.â Jonathan nahm den Vernebler von Rose entgegen. âIch setze die Maske auf deinen Mund, Sally. Und ich möchte, dass du tief und langsam atmest.â
Das kleine Mädchen schüttelte heftig den Kopf. Rasch überlegte Rose, dann kam ihr eine Idee. Sie nahm Sally den Teddybären ab und drückte ihm einen anderen Vernebler auf die Schnauze. Danach hockte sie sich vor die Kleine und umschloss ihr Gesichtchen mit beiden Händen, damit Sally sie ansah.
âPass auf, Sally. Wir machen jetzt ein Spiel. Jedes Mal, wenn ich Luft hole, holt der Teddy auch Luft. Und du machst es uns nach, ja?â
Es klappte. Die Augen auf Rose und den Bären geheftet, ahmte Sally jeden Atemzug nach, den Rose ihr vormachte. Jonathan beobachtete sie aufmerksam, ohne sich einzumischen. Nach und nach normalisierte sich Sallys Atmung, bis Jonathan den Vernebler schlieÃlich entfernte.
âJetzt kriegst du wieder genug Luft, Sally.â Er wandte sich an die Mutter. âIst das vorher noch nie passiert?â
Margaret schüttelte den Kopf.
âSally ist wahrscheinlich in Panik geraten, als sie merkte, dass sie Schwierigkeiten mit dem Atmen hat. Dennoch wurden ihre Lungen mit ausreichend Luft versorgt, denn der Sauerstoffgehalt lag bei achtundneunzig Prozent. Trotzdem war es für Sie beide ein erschreckendes Erlebnisâ, erklärte Jonathan.
Die Kleine kuschelte sich eng an ihre Mutter.
âWir waren mit einer Freundin im Park, um Enten zu füttern. Sally war ein bisschen schläfrig und ist bei meiner Freundin auf dem Arm eingeschlafen. Als sie aufwachte, musste sie auf die Toilette, deshalb sind wir ins Café gegangenâ, erzählte Margaret. âIm Park hat sie schon ein bisschen gehustet, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Erst im Café konnte sie auf einmal nicht mehr richtig atmen. Ich dachte, an der frischen Luft würde es besser, aber stattdessen wurde es immer schlimmer. Zum Glück entdeckte ich Ihre Praxis hier.â Mit vor Rührung rauer Stimme fügte sie hinzu: âVielen herzlichen Dank an Sie beide. Ich weià nicht, was ich ohne Ihre Hilfe getan hätte.â
âIch denke, Rose hat den meisten Dank verdient.â Jonathan richtete sich auf. âSie sollten so bald wie möglich Ihren Hausarzt aufsuchen. Ich fürchte, Sally wird eine Weile regelmäÃig Medikamente einnehmen müssen.â
Rose dachte nach. âHaben Sie Haustiere, Margaret?â
âNein. Sallys Vater ist allergisch gegen Tierhaare.â
âUnd Ihre Freundin, mit der sie im Park waren?â
âLinda? Oh ja, sie hat mindestens fünf Katzen. Sie liebt Katzen und rettet ständig welche.â
Rose fing Jonathans Blick auf. Er dachte dasselbe wie sie.
âIch vermute, dann haben wir die Ursache gefundenâ, meinte er. âEs wäre möglich, dass ihre Tochter eine
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