Aerzte zum verlieben Band 55
Bursche.â
âHören Sie auf! Er ist sowieso schon ziemlich eingebildetâ, scherzte Kerry. âDer Blutdruck ist ein bisschen niedrig, aber es scheint ihr besser zu gehen. Was meinst du, Denovan?â
âIhr Sprachvermögen ist ein wenig beeinträchtigt, aber ich finde, es sieht nach einer vorübergehenden Störung aus. Ihr Muskeltonus scheint okay zu sein. Ich schätze, du hattest recht mit deinem Verdacht auf eine leichte TIA.â
âIch werde also überleben?â, fragte die alte Dame beklommen.
Kerry lächelte warmherzig. âNatürlich! Wir müssen nur noch Ihren Schluckreflex überprüfen. Könnten Sie bitte einen Schluck Wasser trinken?â
âWasser? Ich möchte Tee und Kekse!â
Es war offensichtlich, dass es der alten Dame besser ging.
Betty brachte ein Tablett mit Tee und Gebäck. Besorgt sah sie erst ihre Mutter und dann Kerry an.
âAlles in Ordnung, Bettyâ, erklärte Kerry. âWir vermuten, dass Ihre Mutter eine TIA â eine transistorische ischämische Attacke â hatte. Das bedeutet, dass eine Arterie kurzzeitig verstopft war und so die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrochen wurde. Natürlich können wir eine endgültige Diagnose erst stellen, nachdem wir ein paar Tests gemacht haben, aber die Symptome deuten stark darauf hin. Wir werden sie in die Klinik bringen, damit man sie dort gründlich untersucht.â
âSie wissen doch, dass ich nicht ins Krankenhaus möchteâ, protestierte Nellie, die anscheinend wieder ganz die Alte war.
âKommen Sie, Nellie. Wir wollen doch nur, dass es Ihnen gut geht.â Denovan lächelte gewinnend.
âIhr Ãrzte seid doch alle gleich â¦â, grummelte Nellie.
In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und zwei Rettungsassistenten kamen herein.
âHallo! Entschuldigen Sie die Verspätung. Die StraÃe unten war total aufgeweicht, sodass wir einen Farmer bitten mussten, unseren Rettungswagen mit dem Traktor aus einem Schlammloch zu ziehen. Wie geht es der Patientin?â
Schnell informierte Kerry die Männer über die Krankengeschichte und ihre Verdachtsdiagnose. Sie war erleichtert, dass sie die Verantwortung an die Kollegen abgeben konnte und Nellie nicht selbst in die Klinik fahren musste.
âEs geht mir schon viel besser. Ich muss nicht ins Krankenhausâ, protestierte Nellie noch einmal.
âKeine Widerrede!â, befahl Denovan und grinste. âDas haben Sie damals zu mir auch immer gesagt.â
Nellie schmunzelte, während sie sich von den Rettungsassistenten in einem Rollstuhl hinausfahren lieÃ. âDu frecher Kerl! Hast du eigentlich schon eine Frau? Wird ja allmählich Zeit.â Mit einem provozierenden Grinsen wies sie auf Kerry. âWie wäre es mit Dr. Latimer? Eine hübschere und nettere Frau wirst du nicht finden. Streng dich an, Denovan!â
Schelmisch zwinkerte Denovan ihr zu. âDanke für diesen Rat, Nellie. Ich werde sehen, was sich machen lässt.â
âMum!â, rief Betty schockiert. âSo etwas kannst du doch nicht sagen!â
Kurz darauf fuhr der Rettungswagen mit Nellie und Betty an Bord ab, und Denovan legte den Arm um Kerry, während sie dem Wagen hinterherblickten.
âBist du glücklich?â, fragte er mit einem verliebten Blick.
âHe!â, protestierte sie. âWie wärâs mit etwas mehr Diskretion? In einer so kleinen Gemeinde wie Braxton wird ziemlich viel getratscht.â
âWen interessiertâs? Es kann doch ruhig jeder wissen, dass wir uns mögen.â
âJa, aber wir müssen es ja nicht gleich überall herumposaunen. Schon morgen wirst du fort sein, und wer weiÃ, was danach passiert. Vielleicht unterschreibst du diesen lukrativen neuen Fernsehvertrag und wirst noch berühmter.â
Er sah sie ernsthaft an. âAngenommen, ich würde das tun â zum Beispiel, weil die Bedingungen unglaublich gut sind â, könntest du dir dann vorstellen, zu mir nach London zu ziehen? Du würdest sicher sofort einen Job finden.â
Ein sehr verlockender und auch aufregender Gedanke. Sie würde dann ganz offiziell mit Denovan zusammen sein. Ohne auf die neugierigen Blicke ihrer Nachbarn achten zu müssen und weit weg von Frank, mit dem Denovan sich nicht verstand. Sie wäre frei.
Nachdenklich lieà Kerry den Blick über die noch immer von der Ãberschwemmung
Weitere Kostenlose Bücher