Aerzte zum Verlieben Band 58
die Nase. „Es ist ja nicht nur das. Er erinnert mich so sehr an Richard. Fabio scheint sein Leben egal zu sein, und der Gedanke, dass ihm etwas passieren könnte, ist schrecklich für mich.“
Steif richtete sich Suzy auf.
„So meinte ich es nicht. Entschuldige, Suzy. Natürlich wollte Richard leben. Er hatte doch dich und Ricky. Fabio setzt sein Leben aufs Spiel, um seinen Spaß zu haben. Richard aber hat es getan, um Leben zu retten.“
„Also, nur damit ich dich richtig verstehe: Du liebst Fabio, er dich aber nicht. Du hast Angst, dass er dir das Herz brechen könnte. Und du hast Angst, dass er bei einem seiner Abenteuer sterben könnte und du allein zurückbleibst.“
„Ja. Ganz schön jämmerlich, wie?“
„Was ist daran jämmerlich, wenn man jemanden so sehr liebt, dass man den Gedanken, ohne ihn zu sein, nicht erträgt?“ Suzys Augen schimmerten verdächtig. „Aber selbst wenn ich gewusst hätte, dass meine Zeit mit Richard begrenzt ist, ich hätte ihn trotzdem geheiratet.“ Sie wischte sich eine Träne ab. „Fabio hat den Fahrer nicht wegen des Kicks aus dem Wagen geholt, Katie. Er tat es, weil er ein guter Arzt ist, der seine Verantwortung ernst nimmt. Wäre es dir lieber gewesen, er hätte es anderen überlassen?“
„Natürlich nicht, aber …“ Katie fühlte sich zerrissen. „Ach, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich es nicht ertragen könnte, wenn noch mal jemand stirbt, den ich liebe. Dazu bin ich nicht stark genug.“
„Ich denke, das bist du doch“, erwiderte Suzy ruhig, und Katie musste daran denken, dass Fabio es in der Nacht auf der Jacht auch gesagt hatte.
„Wie auch immer …“ Sie bemühte sich, zu lächeln. „… ich werde schon über ihn hinwegkommen. Mir bleibt keine andere Wahl. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass ich für ihn mehr bin als nur eine flüchtige Affäre.“
„Vielleicht hat er mehr für dich übrig, als du denkst.“ Nebenan fing Ricky an zu quengeln, und Suzy stand auf. „Katie, warum sprichst du nicht mit ihm darüber? Sag ihm, was du empfindest. Ich glaube nicht, dass er jeden Tag Leute aus brennenden Autos ziehen muss.“
„Das nicht. Aber er liebt das Risiko, und so wie es aussieht, scheint er entschlossen, sich dabei umzubringen.“ Katie folgte ihr ins Kinderzimmer. „Beim Basejumping hat er sich den Knöchel gezerrt. Bei diesem Risikosport kommen immer wieder Leute um, das habe ich gelesen. Dieser Leichtsinn steckt einfach in ihm. Das wird sich nie ändern.“
Suzy hob ihren kleinen Sohn aus seinem Bettchen. „Du weißt doch, wie manche Reporter übertreiben.“ Sie legte Ricky auf den Wickeltisch. „Und selbst wenn nicht, Katie, du musst Fabio so akzeptieren, wie er ist. Frag dich, was schlimmer ist: Sich Sorgen um ihn zu machen oder ohne ihn zu leben. Und wenn du mit ihm zusammen sein willst, dann gehören Kummer und Schmerz genauso dazu wie das unbeschreibliche Glück, das die Liebe mit sich bringt. Das ist nun mal der Preis dafür.“ Ihre Stimme bebte kurz, als sie ihr Baby anblickte.
Liebe, tapfere Suzy. Beim Anblick von Mutter und Kind zog sich Katies Herz zusammen. Eines Tages wollte sie auch Kinder haben. Aber dann sollte der Vater ihrer Kinder sicher an ihrer Seite sein.
Im Moment erschien ihr all das wie ein unerfüllbarer Traum.
„Hat jemand Lust, mit nach Ascot zu fahren?“ Jenny wedelte mit den Eintrittskarten, als hätte sie gerade im Lotto gewonnen.
Katie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass ihre Patienten mit Einladungen zu allen möglichen gesellschaftlichen Events ankamen. Meistens lehnte sie sie freundlich ab.
Fabio war direkt von seinem Patienten für zwei Wochen nach Brasilien weitergeflogen. Sie wusste nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte, aber die Tage kamen ihr unendlich lang vor ohne ihn. Er fehlte ihr.
„Ich glaube, ich bleibe lieber hier.“ Rose tätschelte ihren runden Bauch. „Im Moment gehe ich nach der Arbeit am liebsten gleich ins Bett. Letztes Jahr war ich mit in Ascot, es hat Spaß gemacht. Du solltest hingehen, Katie. Frag doch deine Schwägerin, ob sie Lust hat.“
Katie nahm die Karten. „Ich möchte niemandem die Möglichkeit nehmen, hinzufahren.“
„Mich würde man wahrscheinlich gar nicht reinlassen.“ Jenny grinste. „Ich hasse es, mich schick machen zu müssen. Außerdem finde ich Pferde langweilig.“
„Und du, Vicki?“, fragte Katie die Sprechstundenhilfe, die gerade etwas in ihren Unterlagen vermerkte.
„Ich kann nicht. Mein Mann hat
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