Aerzte zum Verlieben Band 58
getrieben. „Wieso, was ist?“
„Ach, ich dachte, ich lade Rodney und seine Freunde ein, und du könntest Dr. D’Arvello und deine einladen.“
Verräterische Wärme kroch Emily in die Wangen. „Mal sehen. Ich bin sicher, dass Dr. D’Arvello an dem Tag schon etwas vorhat.“ Hoffentlich.
Leider tat Marco ihr den Gefallen nicht, und sie warf ihm einen finsteren Blick zu, ehe sie sich genötigt sah, zu antworten: „Aber natürlich ist er gern willkommen.“
Ein spitzbübischer Ausdruck trat in Annies Augen. „Sie könnten uns doch heute Nachmittag helfen, das Haus für Mums Geburtstag zu schmücken.“
Es wurde immer schlimmer! „Annie, das reicht.“
Marco wandte sich ihr zu. „Geburtstag?“, wiederholte er.
„Erst am Freitag.“
Annie seufzte. „Okay, wir schaffen es schon. Ich habe Rodney Bescheid gesagt.“ Sie grinste Marco an. „Falls Sie doch Langeweile haben … die Adresse steht ja in meiner Akte.“
Der lächelte vielsagend. „Stellen Sie sich vor, ich weiß, wo Sie wohnen.“
„Dachte ich mir.“ Annie betrachtete die roten Wangen ihrer Mutter.
Im Fahrstuhl hatte Emily das Gefühl, gleich zu explodieren. Die Plastikhenkel von Annies Reisetasche schnitten ihr in die Handfläche, so fest hielt sie sie umklammert. Ich könnte sie umbringen, die kleine Hexe!
Sie warf ihrer Tochter einen wütenden Blick zu. Annie beachtete sie nicht, während sie mit Unschuldsmiene auf die Anzeige sah.
„Lade bitte nicht noch mehr Leute ein, ohne mich zu fragen, Annie.“
Die wandte den Kopf. „Tu doch nicht so, Mum. Wie ihr euch anseht, das sagt alles.“ Annie hob die Brauen und ähnelte dabei frappierend ihrer Großmutter.
Emilys Zorn verrauchte. „Er ist ein netter Mann, aber auch bald wieder weg.“
„Meine Güte, Mum, der Typ ist umwerfend, und er lässt dich kaum aus den Augen. Ein Grund mehr, dass du dir ein bisschen Spaß gönnst. Freitag hast du Geburtstag.“
Wer war diese junge Frau, und was hatte sie mit ihrer Tochter gemacht? Andererseits … Annie hatte ja keine Ahnung, wie viel Spaß ihre Mutter schon gehabt hatte. Emily bekam rote Ohren. „Ich werde es mir überlegen.“
Kurz darauf waren sie zu Hause, Annie saß in Grans alten Ohrensessel gekuschelt und hatte die Beine hochgelegt, und allmählich beruhigte sich Emily wieder. Sie machte sich sogar daran, ein Blech frische Dattelscones zuzubereiten, um sie mit Butter und Marmelade auf den Tisch zu stellen. Männer hatten immer Hunger. Und nach ihrer missglückten ersten Begegnung mit dem Vater ihres Enkelkinds hoffte sie im Stillen, dass Marco mit Rodney zusammen auftauchen würde.
Emily blickte aus dem Fenster. Am Straßenrand gegenüber hielt ein schwarzer Aston Martin.
Marco stellte den Motor ab. Erst hatte er nicht herkommen wollen, aber jetzt war er froh darüber. Rodney saß in seinem Auto und starrte auf die Gartenpforte. Marco hätte seinen Doktortitel darauf verwettet, dass der junge Mann schon seit einiger Zeit allen Mut zusammenkratzte, um zum Haus zu gehen und auf den Klingelknopf zu drücken.
Er stieg aus, ging über die Straße und klopfte auf das Wagendach. „Hallo?“
„Oh, hi.“ Rodney sank förmlich in seinem Sitz zusammen.
Marco beugte sich herab. „Kommst du mit rein?“
Rodney stupste sich mit dem Zeigefinger gegen die Brust. „Ich glaube, Annies Mutter kann mich nicht leiden.“
„Annies Mutter mag jeden, der ihre Tochter glücklich macht.“ Marco öffnete die Fahrertür. „Wir gehen zusammen rein. Deine Herzensdame freut sich bestimmt, dich zu sehen.“
Was ihn selbst betraf, da war er sich nicht sicher, ob Emily sich freute, ihn zu sehen. Andererseits wäre es nur verständlich, wenn nicht. Schließlich hatte er immer wieder betont, dass er Sydney bald auf Nimmerwiedersehen verlassen würde.
Heute war er hier, um Rodney zu helfen. Einem Jungen, der mit den gleichen Widrigkeiten zu kämpfen hatte wie er selbst in dem Alter. Marco wünschte, er hätte damals jemanden gehabt, der ihm beistand.
Für Emily musste es so aussehen, als wären sie zusammen gekommen. Mit einem Lächeln öffnete sie ihnen die Tür und begrüßte sie freundlich.
„Herzlich willkommen. Kommt rein, Annie wird sich freuen, euch zu sehen. Es gibt Scones, ich hoffe, ihr habt Hunger mitgebracht.“
Der Duft nach frischem Backwerk durchzog das Haus, Emilys Wangen waren leicht gerötet, und Annie saß gemütlich in einem riesigen karierten Ohrensessel.
Eine Familie, ja, so fühlte es sich an. Zumindest stellte er
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