Aerzte zum Verlieben Band 58
Stimme mitgeschwungen. Irgendwas passte hier nicht zusammen. Aber das ging sie nichts an.
Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Wir müssen zurück auf die Station.“
„Okay. Also, was machen wir nun heute Abend: Dinner oder Kino?“
Hilfe! Ihre Hoffnung, er hätte seinen impulsiven Vorschlag inzwischen vergessen, war dahin. „Lieb von dir, dass du gefragt hast, aber leider schaffe ich es heute Abend nicht. Ein andermal vielleicht?“
„Klar doch.“
Der Rest des Arbeitstages verging wie im Flug. „Bis morgen dann“, verabschiedetet sich Ed schließlich. „Ich wünsche dir einen schönen Abend.“
In erster Linie würde es ein einsamer Abend werden: Abendessen aus der Mikrowelle und ein Stapel Fachbücher. Genau so wollte Jane es haben. „Ich dir auch“, sagte sie leichthin.
Dummerweise ging ihr Dr. Edward Somers den ganzen Abend nicht aus dem Kopf. Sie ertappte sich dabei, wie sie ständig an ihn denken musste, anstatt sich auf ihre Bücher zu konzentrieren. Erst der Anruf ihrer besten Freundin schaffte es, sie ins Hier und Jetzt zurückzuholen.
„Störe ich?“, wollte Sorcha wissen.
„Nein, ich wollte sowieso gerade Pause machen.“
„Hm, ich dachte mir, ich ruf mal an, um zu hören, was du so treibst.“
Jane wusste natürlich ganz genau, weshalb Sorcha tatsächlich anrief. Weil heute die Zeitschrift mit dem Horrorartikel erschienen war. „Hey, mir geht’s gut, ehrlich. Auf Station hat keiner den Artikel erwähnt. Theo wollte sich darum kümmern, dass diese Ausgabe des Magazins zumindest im Krankenhauskiosk nicht erhältlich ist. Keine Ahnung, ob ihm das gelungen ist. Vielleicht hat er auch sämtliche Ausgaben selbst aufgekauft“, fügte sie düster hinzu. Oh, Gott, nur das nicht …
„Sonst hätten Maddie und ich zusammengeschmissen und es getan“, bekräftigte Sorcha. „Aber ich will dich nicht mit Jenna nerven. Ich kann ja nachempfinden, wie schlimm das alles für dich ist.“
„Ja.“
„Trotzdem … ich fasse es nicht, wie gemein sie sich dir gegenüber verhält. Und ich bewundere dich dafür, wie geduldig du das hinnimmst.“
„Du meinst, geduldig wie ein Fußabtreter?“, gab Jane bitter zurück.
„Nein, ganz im Gegenteil, ich sehe in deiner Geduld eine Stärke, keine Schwäche. Ach, Familienbeziehungen können so schrecklich kompliziert sein. Ehrlich gesagt, wenn sie meine Schwester wäre, würde ich mit ihr brechen. Nur, weil man zufällig miteinander verwandt ist, muss man sich ja noch nicht mögen und so ein unmögliches Benehmen kommentarlos schlucken. Finde ich jedenfalls.“
Jane hüstelte vernehmlich.
„Schon gut, ich halte ja schon die Klappe. Anderes Thema. Wie ist dein neuer Kollege denn so?“
Der umwerfende Fremde, mit dem ich eine heiße Nacht verbracht habe, ohne es meiner besten Freundin zu erzählen … mein süßes Geheimnis. „Ganz okay, wie es scheint.“
„Komm schon. Ich will Einzelheiten hören.“
„Es gibt keine zu berichten.“
„Lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen. Sieht er gut aus?“
„Ja.“
„Ist er Single?“
Ja, aber das wollte sie Sorcha nicht unbedingt auf die Nase binden. Erst recht nicht, dass er sie zum Essen eingeladen hatte. Denn dann würde die Freundin nicht lockerlassen, bis Jane sich mit Ed verabredet hatte. „Das ist nicht unbedingt die erste Frage, die man einem neuen Kollegen stellt.“ Sie musste unbedingt das Thema wechseln, bevor sie etwas ausplauderte, was sie später bereute. „Sag mal, wie ist es eigentlich mit Jake gelaufen?“
„Oh, großartig. Er ist einfach toll“, schnappte Sorcha prompt nach dem Köder.
„Wurde aber auch höchste Zeit, dass er anbeißt.“ Jane schmunzelte in sich hinein.
„Wenn ich könnte, würde ich ja einen für dich schnitzen“, meinte Sorcha seufzend.
„Ach, nicht nötig, ehrlich. Ich fühle mich ganz wohl so allein.“
„Wirklich?“ Sorcha klang skeptisch. „Mir kommst du immer schrecklich einsam vor. Das, was Shaun dir angetan hat, hat irgendwas in dir zerbrochen.“
Ja, das hatte es. „Ach, alles halb so wild. Ich habe meine Lektion gelernt, wenn auch auf die harte Tour“, meinte Jane leichthin. „Ich bin überhaupt nicht scharf auf eine neue Beziehung. So ist das Leben bedeutend einfacher.“
„Na ja, nicht jeder Mann ist so hohl wie Shaun.“
„Ich weiß.“ Ed zum Beispiel war überhaupt nicht hohl. Doch sie wollte lieber nicht weiter darüber nachdenken, wie oder was Ed war. Und ihre Gefühle für ihn wollte sie
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