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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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um James machte, viel weinte. Ava war noch nicht einmal beim Arzt gewesen. Zwar nahm sie Vitamine und achtete auf sich, aber sie musste sich wirklich bald untersuchen lassen.
    Ihr Telefon klingelte. Zuerst war sie versucht, den Anrufbeantworter übernehmen zu lassen und sich etwas zum Mittagessen zu holen, doch dann griff sie nach dem Hörer. „Ava Carmichael.“
    „Hallo, Ava, hier ist Marco.“ Eine tiefe Männerstimme mit charmantem italienischem Akzent drang aus der Leitung. „Ich arbeite heute in der ambulanten Sprechstunde.“
    Der attraktive Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe war mit Emily, einer der Hebammen am Sydney Harbour, verheiratet. Was für ein glücklicher Zufall, dachte Ava, glaubte aber nicht an Gedankenübertragung. Marco D’Arvello rief sicher wegen einer seiner Patientinnen an.
    Und so war es auch. „Sie ist im vierten Monat schwanger nach In-vitro-Fertilisation, ihr Mann ist querschnittsgelähmt. Beide sehr sympathisch, ein wunderbares Paar, aber als ich mich heute mit ihnen unterhielt, habe ich festgestellt, dass sie nicht besonders gut informiert sind. Sie kommen vom Land, wo die Hilfsangebote sehr begrenzt sind. Hättest du kurz Zeit für ein erstes Gespräch – oder einer deiner Kollegen? Selbstverständlich könnte ich eine Überweisung ausstellen, aber ich fürchte, wenn ich sie warten lasse …“
    „Das Eisen schmieden, solange es heiß ist?“
    „Scusi?“
    Ava musste lächeln. Diese Redewendung hatte er anscheinend noch nie gehört. „Ich bin gleich unten, Marco.“
    Als sie das junge Paar kennenlernte, war sie begeistert, dass Marco sie angerufen hatte, aber auch betroffen, wie wenig die beiden aufgeklärt waren. Barry war seit einem Unfall im zwölften Lebensjahr querschnittsgelähmt, und es gab vieles, das er einfach nicht wusste. Er und seine Frau waren anfangs unbeschreiblich schüchtern. Doch sobald Ava sie behutsam dazu gebracht hatte, über sich zu sprechen, verging eine Stunde wie im Flug. Beflügelt davon, dass sie helfen konnte, rief Ava Ginny an, um einen Termin zu vereinbaren, der mit der nächsten Schwangerschaftsvorsorge zusammenfiel.
    „Ava!“ Evies jüngste Schwester saß im Wartezimmer und lächelte strahlend.
    „Hallo, Bella. Du siehst fantastisch aus, wie geht es dir? Was macht das Studium?“
    „Das ist meine neueste Kreation.“ Stolz deutete sie auf ihr Kleid. Bella studierte Modedesign und hatte vor Kurzem Charlie Maxwell, einen der orthopädischen Chirurgen des Sydney Harbour, geheiratet. „Was machst du hier?“, wollte sie wissen.
    „Arbeiten!“ Ava lächelte. „Und du?“
    „Ich bin mit Charlie verabredet, war aber ein bisschen zu früh da.“ Ein rosiger Hauch überzog ihre Wangen. „Wir möchten Kinder haben, sind aber nicht sicher, ob das möglich ist mit all den Medikamenten, die ich seit der Transplantation nehmen muss. Wir wollen uns einfach schlau machen. Also häng es bitte nicht an die große Glocke.“
    „Na, hör mal. Für wen hältst du mich?“
    „Du, ich habe das von dir und James gehört. Das ist mir ganz schön an die Nieren gegangen. Wie fühlst du dich?“
    „Geht so.“ Ihr ging es immer noch an die Nieren … „Bella, ich muss los, wollte nur schnell zu Marco rein. Pass auf dich auf, ja? Ich wünsche euch heute gute Neuigkeiten.“
    „Dir auch alles Gute.“
    Ava klopfte und betrat Marcos Sprechzimmer. „Hallo, Marco. Hast du zwei Minuten Zeit?“
    „Sicher.“
    Er hat wirklich ein umwerfendes Lächeln, dachte sie. „Danke für die Überweisung. Ich habe mich lange mit ihnen unterhalten und danach einen Termin mit ihnen vereinbart. Wir sind auf einem guten Weg.“
    „Wunderbar. Und ich muss dir danken“, antwortete er. „Ich war froh, dass ich auf deine Kompetenz zurückgreifen konnte. Es war sehr mutig von ihnen, sich dir anzuvertrauen.“
    Auch Ava musste jetzt all ihren Mut zusammennehmen. „Kann ich dich etwas fragen?“ Sie schloss die Tür hinter sich. „Etwas Persönliches.“
    „Selbstverständlich.“
    „Und es bleibt unter uns?“
    Marco nickte.
    „Deine Frau ist eine unserer Hebammen.“
    „Und dein Mann ist Onkologe, der sich zurzeit einer Chemotherapie unterzieht. Ich weiß, wie viel hier am Harbour getratscht wird. Aber du kannst sicher sein, dass nichts von dem, was du mir sagst, diesen Raum verlässt.“
    „Ich bin schwanger.“ Es tat so gut, es jemandem sagen zu dürfen. „Aber … James weiß nichts davon … wir leben getrennt.“
    „Ist es sein Kind?“
    „Oh ja.

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