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Aeternum

Aeternum

Titel: Aeternum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bottlinger
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Nun war die starke Fassade wieder an ihrem Platz.
    »Und wenn es doch eine Falle ist?« Er sollte sich nicht so viele Sorgen um sie machen. Aber er tat es. Als wäre seine Situation nicht schon kompliziert genug …
    Amanda biss sich auf die Unterlippe. Das nächste Kopfschütteln fiel heftiger aus. »Nein, du hast es selbst gesagt. Nicht hier. Er kann in Hörweite der Engel keinen Kampf riskieren. Sie wären sofort hier und würden uns einfach alle plattmachen.«
    Jul nickte. Dennoch ließ er den Griff der Pistole nicht los.
    Kurz darauf sah er sie. Schatten, die an der Rückwand des Alten Museums entlanghuschten, immer darauf bedacht, dass die Engel auf dem Dach des Doms sie nicht erspähten. An der Ecke des Gebäudes hielten sie inne, und einer der Schatten gab den anderen Zeichen. Geduckt überquerten sie die Straße, tauchten zwischen den Säulen der Kolonnade unter.
    Dann trat ihnen ein breitschultriger Mann entgegen. Unzählige kleine Narben überzogen sein Gesicht, ein helles Muster im schwachen Licht der Fassadenbeleuchtung. Krätschmer, ohne Zweifel. Seine Kleidung war grau, wirkte militärisch, ebenso wie das stoppelkurze Haar. Der Eindruck wurde von dem Sturmgewehr in seinen Händen verstärkt. Die Mündung der Waffe richtete sich auf Jul.
    Ihre Blicke begegneten sich. Jul lächelte betont freundlich, ohne die Hand von der Pistole zu nehmen.
    Hinter dem Dämonendiener sammelten sich seine Leute, nicht viel mehr als Schemen im Schatten der Säulen. Nur ab und zu schimmerte das Metall ihrer Waffen matt im Mondlicht, machte deutlich, dass auch sie auf Jul zielten.
    Sein Herz klopfte schneller. Hoffentlich hatte er sich nicht geirrt.
    »Wer ist das?«, knurrte Krätschmer, und Amanda trat vor, in die Schusslinie. Keine Spur von Anspannung und Unsicherheit war ihr mehr anzusehen. Sie schob das Kinn energisch nach vorn und blickte dem Dämonendiener direkt in die Augen.
    »Meine Rückendeckung. Aber offensichtlich hätte ich mehr Leute mitbringen sollen.«
    Ein abfälliges Grinsen huschte über Krätschmers Gesicht. »Du traust mir also nicht. Ich bin verletzt.«
    »Hast du etwa nicht vor, mich so schnell wie möglich in ein sicheres Versteck zu schaffen? Ich weiß, dass du Ärger bekommst, falls mir was zustößt. Aber ich lasse mich nicht wieder wegsperren. Schon gar nicht von dir. Ist das klar?« Amanda machte einen weiteren Schritt auf den Dämonendiener zu, und Jul unterdrückte den Impuls, sie festzuhalten, hinter sich zu ziehen. Er umklammerte seine Waffe fester. Sie würde schon wissen, was sie tat. Und irrte er sich, oder richtete Krätschmer den Gewehrlauf tatsächlich kurz auf sie? Wie viel wusste er über ihre Fähigkeiten?
    Im nächsten Moment setzte der Dämonendiener ein anzügliches Lächeln auf, fast als wollte er damit seine Nervosität überspielen. »Keine Sorge. Wenn du dich wirklich beim Chef einschleimen willst, geb ich dir die Chance dazu. Ich hab gesehen, was du kannst, und ich könnt wen mit deinen Fähigkeiten gebrauchen bei dem, was ich vorhab.«
    Jul beschloss, lange genug geschwiegen zu haben. Er trat einen Schritt vor, und die Gewehrläufe folgten ihm. »Und was hast du vor?«
    »Bevor du hier neugierige Fragen stellst«, knurrte Krätschmer, »erklär erst mal, wer zur Hölle du bist. Warum hast du ’nen Außenstehenden in die Sache mit reingezogen, Amanda?«
    Mit gespielter Gleichgültigkeit winkte Amanda ab. Jul hatte bisher nicht gewusst, dass man nicht nur mit Worten, sondern mit der gesamten Körpersprache lügen konnte. Amanda war gut darin, wie es schien.
    »Er ist ein Informant. Er weiß mehr über die Engel als irgendjemand sonst. Dachte, das könnte vielleicht nützlich sein.«
    Krätschmer runzelte die Stirn. »Ach, und was macht ihn zum Experten für das Federvieh?«
    Es wurde Zeit, auch mal die Wahrheit zu sagen. »Die Tatsache, dass ich ein Engel bin.«
    Im Schatten der Säulen erklangen leise Flüche. Krätschmer jedoch stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus. »Guter Witz. Dann zeig mal deine Flügel.«
    Jul hatte mit der Frage gerechnet, dennoch brauchte er einen Moment, um mit der gebotenen Gleichgültigkeit zu antworten. Er verstand langsam, wieso Amanda sich so sehr bemühte, keine Schwäche zu zeigen. In der Gesellschaft solcher Menschen konnte man sich so etwas nicht leisten. »Die wurden ausgebrannt.«
    Diese Antwort brachte ihm eine hochgezogene Augenbraue ein. Er seufzte. »Ich beweise dir, dass ich ein Engel bin. Schau her.«
    Endlich ließ er seine

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