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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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dem Rücken gegen ein Rohr. Durch den Aufprall wurde ihm die Luft aus der Lunge gepresst, das knirschende Geräusch von brechenden Knochen hallte durch den höhlenartigen Raum. Christian war gelähmt und hilflos; sein Rückgrat war zerschmettert. Er konnte nur daliegen und zusehen, wie Dante mit dem Fingerknöchel in einer scheußlichen Parodie von Zuneigung über Antoinettes Gesicht fuhr.
    »Sie gehört mir – mir allein.« Seine weißen Zähne hoben sich deutlich von der rot angemalten Haut ab.
    Antoinette bewegte den Kopf und ächzte; sie widersetzte sich seiner Berührung. Christian schaute an Dante vorbei zu Oberon, der von hinten auf ihn zukroch und seine Pistolen auf den Kopf des Wahnsinnigen gerichtet hatte.
    Dante machte eine lässige Handbewegung, und der Ursier wurde gegen die Säule geschleudert. Staub und Betonsplitter stoben auf. Oberon brach zusammen und lag bewusstlos am Boden, während der Staub auf seine Dreadlocks niederrieselte.
    »Und jetzt dürft ihr zusehen, wie ich sie für immer zu der Meinen mache.« Dante biss sich in die Faust. Sein dunkles Blut trat aus und vermischte sich mit Antoinetteshellerem Rot auf seiner Haut. Er saugte an der Wunde und hob Antoinettes Gesicht, sodass ihre Lippen auf einer Höhe mit den seinen lagen.
    In diesem Moment öffnete sie die Augen. Grauen lag in ihrem Blick, als sie erkannte, was er vorhatte. Sie versuchte den Kopf zurückzuziehen, seinem Kuss zu entgehen, aber Dante schloss den Raum zwischen ihren Mündern.
    »Neeein!«, schrie Christian.
    Wie aus dem Nichts sprang Cerberus den wahnsinnigen Aeternus an und schloss die Kiefer um Dantes Unterarm. Das reichte, um ihn von Antoinette wegzudrücken, doch dann warf er den Hund gegen die Wand, vor der Christian lag, und es ertönte ein schreckliches Knacken.
    Ein Schuss löste sich, und Dantes rechtes Ohr war verschwunden.
    Oberon hatte die Pistole auf ihn gerichtet, während er sich auf die Knie kämpfte. Dante zog die Hand von seinem Ohr weg; ein Stück Fleisch lag darin. Er sah zuerst Oberon und dann Christian an, bevor er über die wenigen herumstehenden Möbel hinwegsprang und in einem der Abwasserkanäle verschwand.
    Oberon richtete sich auf. Seine Knochen knackten und knirschten, als er sich in einen Bären verwandelte.
    Christians Rücken verheilte, aber es ging nicht schnell genug. Er kroch auf Antoinette zu, während seine Knochen gegeneinanderrieben und scheuerten, als die Rippen zusammenwuchsen.
    Der Bär landete auf allen vieren und drehte sich in die Richtung, in die Dante verschwunden war.
    »Helfen Sie Antoinette«, rief Christian.
    Der Bär tappte auf ihren schlaff in den Ketten hängenden Körper zu, drehte sich dann wieder in Richtung Abwasserkanal und brüllte enttäuscht auf. Schließlich riss erdie Ketten von der Wand, wobei sich auch ein großes Stück Beton löste.
    Antoinette brach in Oberons gewaltigen pelzbedeckten Armen zusammen. Er legte sie auf den Boden und riss auch die Beinfesseln ab.
    Endlich hatte Christian sie erreicht und tastete nach ihrem Puls. Er war zwar noch da, wurde aber schwächer – und zwar sehr schnell.
    Oberon nahm wieder Menschengestalt an. »Ist sie tot?«
    »Nein, aber sie hat eine Menge Blut verloren.«
    Oberon kniete sich auf der anderen Seite neben sie. »Zu viel. Sie wird es nicht schaffen – nicht einmal, wenn wir sie in ein Krankenhaus bringen würden. Sie ist verloren.«
    »Noch nicht.« Christian biss sich ins Handgelenk und saugte ein wenig Blut ein. Er würde beenden, was Dante begonnen hatte, und sie dadurch retten.
    Er legte ihren Kopf zurück und teilte die kalten, bleichen Lippen, dann drückte er den Mund darauf und zwang Antoinette, seinen Ewigkeitskuss anzunehmen. Schließlich trank sie, und ihre Kehle arbeitete schwer daran, seine lebensspendende Essenz zu schlucken. Hoffnung flammte in ihm auf.
    Er überprüfte nochmals ihren Puls. Ihr Herz schlug unregelmäßig unter seinen Fingerspitzen. Dann setzte es aus. Es war zu spät.
    »Nein«, knurrte er. »Du darfst nicht gehen. Das lasse ich nicht zu ! «

27    EWIGE VERÄNDERUNGEN
    Christian drückte ihren Kopf nach hinten, kniff ihr die Nase zu und atmete in ihre Lunge hinein. Oberon massierte ihren Brustkorb, und gemeinsam versuchten sie, den Blutkreislauf wieder in Gang zu bringen, damit die Aeternus-Enzyme genug Zeit hatten, die DNA-Mutation in Gang zu setzen.
    Plötzlich holte sie tief Luft und hustete. Christian spürte unter seinen Fingerspitzen, die an ihrem Hals lagen, wie das

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