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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Herz wieder schlug.
    »Jetzt«, sagte Oberon und trat zurück, »müssen Sie ihr noch mehr Saft geben.«
    Christian biss sich noch einmal ins Handgelenk und hielt es gegen ihre Lippen. Diesmal trank sie – sie tat einen tiefen Zug. Er spürte ihr Saugen, als das Blut in sie hineinfloss und ihren Körper durchrüttelte. Am Ende musste er den Arm wegnehmen, damit sie nicht zu viel trank.
    Er beugte sich zurück und seufzte, dann schaute er Oberon an. »Jetzt hat es angefangen.«
    »Sie hat einen langen Kampf vor sich.« Oberon sah Christian an. »Geben Sie mir Ihr Handy, bevor Sie gehen. Ich will einen Bericht über das hier abliefern.«
    Christian warf ihm sein Handy zu, bevor er Antoinettes fast schwerelosen Körper aufhob. Seine Knochen waren zwar schon geheilt, schmerzten aber noch. Er biss die Zähne zusammen und trug Antoinette aus dem Abwasserkanal, der zu einem Leichenhaus geworden war.
    ◀   ▶
    Christian parkte seinen Geländewagen halb auf dem Bürgersteig. Es war ihm alles egal; er wollte bloß Antoinette so schnell wie möglich nach drinnen bringen. Kavindish öffnete die Tür, und Christian lief an ihm vorbei, blieb aber am Fuß der Treppe stehen.
    »Ich brauche Ihre Hilfe – und eine Menge Blut.«
    »Ja, Sir«, sagte der Butler.
    »Schicken Sie Susan hoch, damit sie sich um Antoinette kümmert.« Christian stieg die Treppe zu Antoinettes Zimmer empor. Er betrachtete die zerschmetterte Tür und ging dann weiter zu seinen eigenen Zimmern.
    Vorsichtig legte er sie aufs Bett, stützte ihren Kopf mit einigen Kissen ab und schob ihr das blutverkrustete Haar aus dem Gesicht. »Es tut mir so leid«, flüsterte er gegen ihre Wange. »Bitte vergib mir.«
    Ihre Lider flatterten, und sie öffnete die Augen. »Christian?«, krächzte sie und verlor wieder das Bewusstsein.
    Wenige Minuten später trat Susan ein und erstarrte. »Sollten wir sie nicht in ein Krankenhaus bringen, Sir?«
    »Da kann man ihr jetzt nicht mehr helfen.« Christian nahm die Schüssel aus Susans zitternden Händen und stellte sie auf dem Nachttisch ab; dann ergriff er das verängstigte Mädchen bei den Schultern. »In den nächsten Stunden wird sie schreckliche Schmerzen leiden. Vielleicht wird es sogar Tage dauern, bis sie nachlassen. Ihr Körper wird von innen auseinandergerissen werden. Wenn sie es schafft … Ich sage wenn , denn du musst darauf vorbereitet sein, dass sie es möglicherweise nicht schafft …«
    Er verstummte und schluckte, denn er wusste nicht, ob er selbst sich dieser Tatsache stellen konnte. »Wenn sie es schafft, wird sie danach eine Aeternus sein, aber es wird schwierig und nicht angenehm.« Christian drückte ihr den Arm. »Kannst du damit umgehen?«
    Die Augen des Mädchens füllten sich mit Tränen. Es sah Antoinette an, reckte die Schultern und hob das Kinn. »Ja, Sir.«
    »Gutes Mädchen.« Er klopfte ihr auf den Arm. »Zuerst müssen wir sie säubern und nachsehen, wie schlimm ihre Wunden sind.«
    Kavindish kam mit einem Kühler herein, in dem sich mehrere Beutel Blut befanden.
    »Ich werde noch mehr brauchen«, sagte Christian.
    »Ich habe bereits weitere Beutel bestellt, die innerhalb einer Stunde geliefert werden«, sagte Kavindish. »Sie werden ihre ganze Kraft brauchen, wenn Sie sie durchbringen wollen.«
    Christian ergriff den Butler an den Schultern. Er hatte es nie bedauert, dass er Kavindish während des Ersten Weltkriegs in Meuse-Argonne vor dem Tod errettet hatte, indem er ihn umschlungen hatte – doch noch nie war Christian glücklicher darüber gewesen als jetzt.
    »In Ordnung. Susan, hol warmes Wasser, damit wir das Blut abwaschen können. Kavindish, wir brauchen Verbandzeug und saubere Mullbinden.«
    Susan kehrte mit einer dampfenden Schüssel aus dem Badezimmer zurück und tauchte ein Handtuch ins Wasser. Sie schaute auf Antoinette hinunter, als wäre sie unsicher, wo sie anfangen sollte.
    »Du kümmerst dich zuerst um die Füße, und ich nehme mir den Kopf vor«, sagte Christian.
    Sie hielt den Kopf leicht zur Seite geneigt und schaute ihn an. Ihr Blick wurde klarer. Christian nickte dem Mädchen aufmunternd zu, als es sich niederbeugte und mit der Arbeit begann.
    Bis sie fertig waren, hatte Susan ein Dutzend Mal frisches Wasser holen müssen. Kavindish half beim Verbinden der Wunden – es waren sehr viele. Dante hatte ganzeArbeit geleistet. Wenn sie Antoinette eine Chance geben wollten, dann mussten sie verhindern, dass sich vor dem Ende der Verwandlung Infektionen ausbreiteten. Jetzt

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