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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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unverletzte Seite und strich ihr tröstend über die Schulter. »Haben Sie Ihrer Familie schon von den neuen Ereignissen berichtet?«
    »Nein.« Sie machte sich schnell von ihm frei, und diePanik erschuf Schmetterlinge in ihrem Bauch. »Dazu hatte ich noch keine Zeit, aber ich glaube auch nicht, dass ich das schon kann. Sie sind bisher der Einzige, der es weiß. Nun können Sie bei mir nach Anzeichen suchen, ob ich der …«
    »… der Nekrodrenie erliege«, beendete er den Satz für sie.
    O Gott … bitte nicht. »Ja.«
    Er klopfte ihr sanft auf die Hand. »Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Sie sind eine starke junge Frau.«
    Sie seufzte. »Sie sind nicht der Erste, der mir das sagt, aber ich befürchte, die Kontrolle zu verlieren – das fürchte ich mehr als alles andere.«
    »Und ich glaube, dass Sie es genau deswegen schaffen werden.«
    »Vielleicht, aber ich fühle mich besser, wenn ich weiß, dass Sie mich beobachten.«
    »Wäre ein Aeternus nicht eher dazu in der Lage, Ihnen zu helfen? Christian vielleicht?«
    Antoinette schüttelte den Kopf. »Es gibt da noch … andere Dinge.«
    »Ich verstehe.«
    Sie sah ihm in die Augen. »Außerdem sind Sie der weltberühmte Experte für paramenschliche Rassen. Wer wäre also besser dazu geeignet?«
    »Es wäre eine einzigartige Gelegenheit für mich. Also gut, ich helfe Ihnen auf jede mir mögliche Weise.« Er stand auf. »Kann ich Ihnen übrigens etwas anbieten? Sind Sie hungrig?«
    Bei diesem Gedanken drehte sich ihr der Magen um, und sie schüttelte den Kopf.
    »Ich habe einige Blutvorräte für den Fall angelegt, dass ich eine Transfusion oder eine Operation benötigen sollte, während ich hier bin. Deswegen kann ich Ihnen etwasanbieten, aber ich werde gleich noch mehr bestellen.« Er streckte die Hand aus und führte sie zur Tür. »Kommen Sie, ich führe Sie herum.«
    Lucians Haus war bezaubernd; es wurde von erdigen Farben und europäischem Charme beherrscht und wirkte wie eine toskanische Villa. An den Wänden hingen Gemälde, die italienische Landschaften zeigten, kleine Marmorstatuen standen auf schmiedeeisernen Podesten, und Holzmöbel sowie Terrakottakübel mit großblätterigen Pflanzen schmückten die Ecken. Antoinettes Absätze klapperten über Steinfliesen.
    Als sie im Korridor an einem Türdurchgang mit einer Plastikabdeckung vorbeikamen, deutete Lucian darauf und sagte: »Ich lasse einiges umdekorieren, und deswegen herrscht hier große Unordnung. Daher ist es besser, wenn wir diesen Bereich meiden.«
    Die Gegenwart von Baugerüsten und Absperrungen machte ihr deutlich, wie unpassend es für Lucian sein musste, dass sie einfach auf seiner Türschwelle erschienen war. »Ich werde versuchen, mich von hier fernzuhalten.«
    »Das wäre gut«, meinte er und runzelte die Stirn. »In diesem Bereich ist es furchtbar schmutzig, und die Arbeiten gehen viel langsamer voran, als die Handwerker es mir versprochen haben.«
    »Es tut mir leid, dass ich Sie so überfallen habe. Ich wusste nicht …«
    »Antoinette!« Lucian legte ihr die Hand auf die Schulter und drehte sie um, sodass sie ihn ansah. »Um ehrlich zu sein, kann ich im Augenblick sehr gut ein wenig Gesellschaft gebrauchen – das heißt, wenn Sie bereit sind, etwas Zeit mit mir armem, altem Invaliden zu verbringen.« Lucian zuckte mit der unverletzten Schulter und lächelte.
    Antoinette konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern. »Sie sind wohl kaum alt, Lucian.«
    »Danke, meine Liebe«, sagte er. »Aber seit der Schießerei fühle ich mich so.«
    Sie gingen weiter den Korridor entlang, bis Lucian vor einer Tür stehen blieb. »Das hier ist Ihr Zimmer. Sie können es so lange haben, wie Sie wollen.« Mit seiner unverletzten Hand umschloss er ihre Finger. »Wenn Sie etwas brauchen, wird Hector Ihnen weiterhelfen.«
    Der große Butler trat plötzlich aus den Schatten. Für einen so mächtigen Mann war er sehr leise und betrachtete Antoinette auf eine Art, die ihr nicht gerade das Gefühl gab, willkommen zu sein. Lucian winkte ihn fort, und der Diener verschwand in dem Korridor, durch den sie hergekommen waren.
    »Und nun muss ich Ihnen eine gute Nacht wünschen«, sagte Lucian. »Es ist schon sehr spät, und ich brauche im Augenblick viel mehr Ruhe als früher.« Sanft berührte er seine verwundete Schulter.
    »Natürlich«, sagte sie. »Und vielen Dank für alles. Ich wusste nicht, an wen ich mich sonst hätte wenden sollen.«
    »Sagen Sie nichts weiter.« Er beugte sich vor und küsste

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