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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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sie auf die Stirn. »Sie müssen mir nichts erklären. Morgen Abend werden wir uns wieder unterhalten. Auch Sie müssen gesund werden und brauchen Ruhe.«
    »Ja, bis morgen Abend. Gute Nacht.«
    Er ließ sie allein. Das Zimmer war genauso schön wie der Rest des Hauses. Ein großes Himmelbett dominierte den Raum; unzählige Kissen lagen darauf. Weitere Gemälde im toskanischen Stil mit Trauben, Weinbergen und Bauern, die auf Feldern arbeiteten, schmückten die Wände. Im angrenzenden Badezimmer stand eine alte Wanne mit Löwenfüßen, und der Raum strahlte einen ländlichen Charme aus, den sie sonst nur aus Einrichtungsmagazinen kannte.
    Zu ihrer Überraschung fühlte sie sich nicht schläfrig. Da sie umschlungen worden war, nahm sie an, dass sie erst bei Sonnenaufgang müde wurde. Sie warf die überzähligen Kissen vom Bett und zog sich aus, dann kroch sie unter die Laken und hatte die Augen bereits geschlossen, noch bevor ihr Kopf auf dem Kissen lag.

29    ENTHÜLLUNGEN
    Als sie erwachte, fühlte sie sich unwohl. Ihr Magen krampfte sich in periodisch wiederkehrenden Schmerzen zusammen, und in ihrem Kopf tobte es. Da ihr Blut nicht prickelte, musste die Sonne bereits untergegangen sein. Offensichtlich hatte sie sowohl die letzte Nacht als auch den vergangenen Tag durchgeschlafen.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, fand sie Lucian im Speisezimmer vor, wo er gerade sein Abendessen einnahm.
    »Guten Abend, Sie Schlafmützchen«, sagte er und stand auf, um sie zu begrüßen. »Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass Sie mir Gesellschaft leisten.«
    »Es tut mir leid. Ich wollte nicht so lange schlafen.«
    Er tat ihre Bemerkung mit einer knappen Handbewegung ab. »Das gehört zu dem Prozess, den Sie durchlaufen. Soweit ich weiß, ist zwei oder drei Tage nach der Veränderung viel Schlaf notwendig, damit sich der Körper auf die neuen Gegebenheiten einstellt. Wie fühlen Sie sich?«
    Sie zuckte die Schultern und warf einen Blick auf seinen Teller. »Hungrig, durstig – ich weiß nicht genau, was von beidem.«
    »Das war zu erwarten. Beides ist jetzt für Sie zur treibenden Kraft geworden. Ich habe ein wenig Blut kommen lassen.«
    Sie erschauerte, und er lachte. »Sie werden sich daran gewöhnen.«
    »Ich weiß.« Sie rümpfte die Nase. »Ich erinnere mich bloß an nichts anderes als daran, in diesem Zustand aufgewacht zu sein. Für mich ist das alles noch immer nicht ganz real, und wenn ich meinen ersten Trunk zu mir nehme, muss ich auch bereit dafür sein. Ich glaube, das bin ich jetzt noch nicht.«
    »Es heißt, die Schmerzen seien so stark, dass es Sie verrückt machen würde, wenn Sie sich daran erinnern könnten.« Lucian hob sein Weinglas und gab dem in der Nähe stehenden Diener ein Zeichen. »Trinken Sie wenigstens einen Rotwein mit mir.«
    »In Ordnung.«
    Der reiche Duft des dunkelroten Merlot regte ihre Sinne an. Antoinette nahm einen Schluck. Die Flüssigkeit explodierte regelrecht in ihrem Mund; es war ein Aufruhr überwältigenden Geschmacks. Dies war der beste Wein, den sie je gekostet hatte.
    Lucian beobachtete sie. »Alle Sinneseindrücke sind schärfer, wenn Sie zum Aeternus geworden sind.« Er hob sein Glas an die Lippen und trank es leer. »Wie finden Sie den Wein?«
    »Großartig.« Sie leerte ihr eigenes Glas und wartete darauf, dass die übliche Wirkung einsetzte. »Normalerweise steigt mir Wein sofort in den Kopf.«
    »Aufgrund Ihrer neuen Physiologie können Sie Alkohol nun besser vertragen. Wenn Sie zu viel trinken, werden Sie weiterhin betrunken, aber Ihr Körper kann den Alkohol schneller abbauen, sodass Sie die Wirkung nicht so lange spüren werden.« Er stand von seinem Stuhl auf und streckte den Arm aus. »Begleiten Sie mich auf einen kurzen Spaziergang durch den Garten?«
    »Sehr gern.« Sie schob ihren Stuhl zurück und ergriff den ihr dargebotenen Arm.
    Er führte sie durch das Haus und hinaus in den duftenden Garten. Die Luft war frisch, frei von Verschmutzung oder Smog und roch nach aromatischen Pflanzen.
    Die Sterne leuchteten hell am tintenschwarzen, mondlosen Himmel, aber alles war für Antoinette so klar zu erkennen, als wäre Tag. Zum ersten Mal entspannte sie sich in ihrem neuen Selbst. Eine Grille zirpte laut unter einem Busch. Antoinette folgte dem Klang und sah, wie das kleine Tier die Hinterbeine gegeneinanderrieb. Eine Katze schlich durch den Garten und jagte hinter einer braunen Maus her, die durch die herabgefallenen orangefarbenen, goldenen und roten Blätter

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