Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
Nach wenigen Sekunden würde nicht einmal mehr eine Narbe zu sehen sein.
»Antoinette hat noch nie mit einem Aeternus zusammengearbeitet. Sie wird etwas Zeit brauchen«, sagte Sergei.
Christian versuchte die seltsamen Blicke zu ignorieren, die Viktor ihm schenkte, als er sich ein weiteres Glas Scotch eingoss.
»Was ist?«, knurrte er schließlich, als er es nicht mehr ertragen konnte.
»Nichts«, sagte Viktor. »Gar nichts.« Aber seine Blicke sagten etwas anderes, während sie zwischen der Tür und Christian hin- und herschweiften.
Er wusste es. Verdammt. Christian wurde noch gereizter, während er den Scotch hinunterkippte und sich ein weiteres Glas genehmigte. Konnte dieser Tag noch schlimmer werden? Er roch ihren Duft überall an sich, und in seinen Lenden zuckte es. Viktor hatte es sicherlich auch längst gerochen. Christian spürte Antoinette noch immer in seinen Armen; er spürte ihre weiche Haut unter seinen Händen und die seidige Berührung ihrer Haare, als sie durch seine Finger geglitten waren.
Er bekam wieder eine Erektion und ertränkte seine Gedanken in einem weiteren Glas. Nun wurde die Tür geöffnet. Antoinette trat leise ein – ein scharfer Kontrastzu ihrem vorherigen Auftritt. Ihre Wangen waren gerötet, aber sie weigerte sich, ihn oder einen der beiden anderen Männer anzusehen.
»Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Sergei.
Sie nickte langsam, ging an ihm vorbei und ließ sich am anderen Ende des Sofas neben dem Fenster nieder, durch das sie in die Tintenschwärze hinausschaute.
Cerberus sprang auf die Couch, legte sich neben sie und bettete seinen Kopf in ihren Schoß. Christian warf Viktor einen anklagenden Blick zu, aber die Miene seines Freunds überraschte ihn.
»Alles in Ordnung?«, fragte Christian.
Keine Antwort.
»Antoinette?«
Noch immer gab sie keine Antwort, sondern starrte weiterhin aus dem Fenster. Als er sie sanft an der Schulter berührte, zuckte sie zusammen, und Cerberus, der ihre Überraschung bemerkt hatte, hob den Kopf und knurrte leise.
Antoinette lächelte und streichelte das Fell des Hunds, während sie Christian ansah und dabei flüsterte: »Guter Junge … guter Junge.«
Das Feuer in ihren Augen loderte wieder.
◀ ▶
Als die Limousine vor Christians Haus in Manhattan hielt, färbte sich der tintenschwarze Himmel allmählich blau und deutete so auf die herannahende Morgendämmerung hin. Sein wie immer höchst effizienter Butler Kavindish wartete bereits vor der offenen Tür. Noch immer war Christian nicht klar, ob der Butler einen sechsten Sinn oder einfach nur ein untrügliches Gefühl für das richtige Timing hatte.
Christian stieg aus dem Wagen und schaute an derFassade seines Sandsteinhauses empor. Es war gut, wieder zu Hause zu sein.
»Guten Morgen, Sir.« Kavindish trat vor und nahm Christian den Mantel ab. »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise?«
»Eine interessante Reise, Kavindish, eine sehr interessante Reise.« Christian zog seine Handschuhe aus und gab sie dem Butler. »Viktor wird für eine Weile bei uns bleiben.«
»Das hatte ich bereits vermutet, Sir. Mr. Dushics Zimmer ist schon vorbereitet.« Kavindish verbeugte sich.
»Danke, Kavindish«, sagte Christian.
»Sie haben noch einen weiteren Gast, Sir.«
Christian runzelte die Stirn. Außer Viktor gab es nur eine einzige andere Person, der Kavindish den Zutritt zu seinem Haus gestatten würde. Christian seufzte und kratzte sich am Hinterkopf. Alles, was er jetzt wollte, war eine Dusche und ein wenig Ruhe. »Wo ist sie?«
»Im Wohnzimmer, Sir.« Kavindish schnippte mit den Fingern, und Susan, das Dienstmädchen, erschien.
Als sie sich bückte und Christians Tasche an sich nahm, schaute Susan zu ihm auf. »Willkommen daheim, Boss.«
»Susan!«, sagte Kavindish. Missbilligung lag in seiner Stimme.
Sie richtete sich auf. »Verzeihung. Willkommen daheim, Sir.« Während sie sich umdrehte, zwinkerte sie Christian frech zu, und er versteckte sein Grinsen, indem er rasch auf das Wohnzimmer zuging. Weibliches Lachen ertönte hinter der geschlossenen Tür.
Mist ! Was wollte sie denn jetzt schon wieder? Er schloss die Augen, während seine Hand über der Klinke schwebte. Mit einem schweren Seufzer warf er die Tür auf und sah die wunderschöne Frau mit den rabenschwarzen Haaren auf seinem Sofa zwischen zwei halb nackten blonden Muskelmännern sitzen.
»Lilijana«, sagte er.
Sie lächelte ihn aus dem Gewirr von Armen und Beinen freundlich an. »Christian, Liebling«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher