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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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wartete auf sein Signal und bemerkte beeindruckt, dass er noch immer den Kopf eines Bären hatte, während sein Körper menschlich geblieben war. Es bedurfte großer Beherrschung, eine solche Teilverwandlung aufrechtzuerhalten. Er nickte, hob drei Finger und senkte einen nach dem anderen. Beim letzten niedergehenden Finger betraten sie das Gebäude. Antoinette machte es nichts aus, die Nachhut zu bilden; es war schließlich Oberons Jagd.
    Das Trommeln des Regens ließ nach, je näher sie dem Mittelpunkt des Gebäudes kamen. Wasser tropfte von der schadhaften Decke und bildete Pfützen auf dem Boden.
    Oberon führte die beiden anderen durch ein Labyrinth aus Schutt und verrostetem Metall. Er schien sich sehr sicher zu sein, was die Richtung anging, und blieb nur gelegentlich stehen, um zu schnüffeln und dann weiterzugehen. Für einen so großen Mann war er erstaunlich leichtfüßig. Er hielt an und nickte Dylan zu, der eine Treppe hochging, die zu den Stützstreben der heruntergebrochenen Decke führte.
    Weit über ihrem Kopf huschte Dylan so leise durch die Schatten, wie es für einen Felier üblich war. Er huschte über einen dünnen metallenen Stützbalken, blieb auf halber Strecke stehen und sah nach unten.
    Oberon machte mit der Hand einige taktische Signale, die Antoinette nicht verstand. Dylan antwortete mit eigenen Zeichen, sprang achtzehn Fuß bis zum Boden und landete still neben ihr.
    Oberon führte sie tiefer in das verfallene Gebäude hinein, bis sie zu einer Treppe kamen, die in den Keller führte. Das alles war ihr nur allzu vertraut, auch wenn sie bei solchen Unternehmungen normalerweise allein war.
    Oberons Gesicht zuckte und schrumpfte; die Haare wichen in die Haut zurück, und nur sein Ziegenbärtchen blieb übrig, bevor er den Kiefer streckte und ebenfalls wieder in menschliche Gestalt brachte.
    Er beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: »Er hat die junge Frau hierher gebracht. Ich rieche ihn so deutlich wie sie, sogar in Menschengestalt. Dylan sagt, es gibt keine Späher oder Wächter. Der Killer arbeitet allein.«
    Während er sich von ihr zurückzog, legte er den Zeigefinger vor die Lippen und deutete dann auf die nach unten führende Treppe. Sie hob zustimmend den Daumen, und nachdem auch Dylan genickt hatte, führte Oberon sie hinunter zu dem sanften Glanz, der aus dem Keller heraufdrang.
    Die Treppe endete in einem höhlenartigen Raum, in dem Hunderte Kerzen standen. In der Mitte befand sich ein großes Steinpodest mit eingemeißelten Verzierungen. Darauf lag die Frau, gefesselt an Händen und Füßen, und der Kerzenschein flackerte über ihren nackten Körper. Dante hat diesen melodramatischen Mist etwas zu ernst genommen.
    Die Frau drehte den Kopf, und als sie Antoinette sah, weiteten sich ihre Augen. Oberon legte wieder den Zeigefinger gegen die Lippen, und das Gesicht der Frau entspannte sich und nahm einen hoffnungsvollen Ausdruck an. Ihr Blick ging zur anderen Seite des Raums. Durch diese Tür musste Dante verschwunden sein.
    Oberon klopfte Antoinette auf die Schulter und bedeutete ihr, sie und Dylan sollten sich um das Mädchen kümmern. Der Felier ging in die Hocke und zog ein Messer aus einer Scheide, die an seiner Wade befestigt war; dann gab er das Zeichen, bereit zu sein.
    Sie näherten sich dem Altar, und Antoinette roch denGestank von getrocknetem Blut. Alte Symbole und Texte waren in die Oberfläche des Steinaltars geritzt, und Rinnen verliefen an den Längsseiten, die aufgefangenes Blut zum Fußende leiteten.
    »Er kommt zurück …«, sagte die junge Frau.
    »Psst«, zischte Antoinette und brachte sie dadurch zum Schweigen.
    Während Dylan die Seile durchschnitt, mit denen die Frau gefesselt war, begab sich Oberon zur anderen Seite des Raums. Plötzlich wurde die Tür nach innen aufgeworfen. Sie traf Oberon mit voller Wucht und schleuderte ihn zurück.
    Als Dante in den Türrahmen trat, sah Antoinette auf. Das Mädchen kreischte und zerrte an der letzten verbliebenen Fessel. Antoinette machte einen Schritt auf ihn zu. Mit einer lässigen Handbewegung schleuderte Dante Dylan gegen die Wand hinter ihm und hielt ihn weit über dem Fußboden fest.
    Ruhig hob sie ihre Waffe und feuerte zweimal. Die Schüsse trafen ihn in die linke Brust. Antoinette machte noch zwei weitere Schritte auf ihn zu und feuerte erneut. Diesmal traf sie die rechte Seite, mitten ins Herz, dessen war sie sich sicher, aber sie schoss weiter, bis sie keine Munition mehr hatte. Die Gewalt

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