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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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hatte recht. Es fehlten der Blutdurst und die Grausamkeit.
    Oberon hatte einen eigenen Verdacht. »Ich habe das Gefühl, wir haben einen stocksauren Wolf auf unseren Fersen.«
    ◀   ▶
    Kitt kuschelte sich in die Wärme, öffnete die Augen und stellte fest, dass Raven sie anschaute.
    Ein leises Lächeln legte sich über seinen Mund, als er ihr eine Locke hinter das Ohr schob. »Weißt du, wie sehr du mich heute erschreckt hast?«
    »Vermutlich genauso sehr, wie ich mich selbst erschreckt habe.« Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Nasenspitze. »Aber jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Was ist passiert?«, fragte er und streichelte dabei ihr Gesicht.
    Wie sollte sie sich daran erinnern können, wenn er sie so liebkoste? Sie schloss die Augen und versuchte es trotzdem. »Ich erinnere mich noch daran, wie der Kampf ausgebrochen ist. Und danach habe ich mich gesetzt und einen Schluck von meinem Drink genommen, aber er hat irgendwie anders geschmeckt. Es war mein Fehler, dassich nicht genau hingesehen habe. Ich bin sicher, es war ein Versehen.«
    »Hm.« Raven runzelte die Stirn. »Das glaubt außer dir keiner.«
    »Was könnte es denn sonst gewesen sein?« Warum sollte mich jemand umbringen wollen?
    »Mal sehen, was die anderen herausfinden«, sagte er vorsichtig.
    Seine Berührung war so tröstlich, und bald fiel es ihr schwer, die Augen offen zu halten. Der Klang seiner Stimme war hypnotisch und einschläfernd.
    ◀   ▶
    Raven beugte sich vor und küsste sie. Kitt murmelte im Schlaf, während er sich aus dem Zimmer stahl und leise die Tür hinter sich schloss. Er hörte gedämpfte Stimmen aus Oberons Büro. Sie verstummten in dem Augenblick, in dem der Ursier ihn durch die Glaswand bemerkte, als er den Korridor entlangging.
    »Was habt ihr herausgefunden?«, fragte Raven geradeheraus.
    Oberon lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Noch nicht viel.«
    Tony schien seinem Blick auszuweichen. Der Aeternus schaute auf seine Hände, auf Oberon und überall dorthin, wo Raven nicht stand. Er wusste etwas. Und Raven würde eher aus Tony als aus Oberon etwas herausbekommen – aber nicht, solange der Ursier in seiner Nähe war. Er würde warten müssen, bis der Aeternus ging. Dann konnte Raven ihn fragen.
    Als ob Tony seine Gedanken gelesen hätte, stand er auf. »Ich glaube, ich gehe jetzt nach Hause.«
    Oberon nickte, nahm einige Papiere in die Hand und warf einen Blick auf Raven, bevor er Tony mit einerknappen Handbewegung verabschiedete. »Ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen, bevor ich auch gehen kann. Bis morgen Nacht.«
    Der Aeternus verließ den Raum und nickte Raven kurz zu.
    »Und ich gehe am besten zurück zu Kitt. Ich will sie nicht zu lange allein lassen.«
    »Bevor du gehst, möchte ich gern noch etwas mit dir besprechen.«
    »In Ordnung.« Raven sah, wie Tony auf den Ausgang des Bunkers zuschritt.
    »Ich weiß, dass du und Kitt eine gemeinsame Geschichte habt.« Oberon erhob sich; er überragte Raven bei Weitem. »Aber wenn du ihr noch einmal wehtust, reiße ich dich in Stücke.«
    »Falls ich ihr noch einmal wehtun sollte«, sagte Raven und schaute auf zu ihm, »dann darfst du das gern tun.«
    Oberon neigte den Kopf, und ein kleines gefährliches Grinsen zog an seinen Mundwinkeln. »Das nenne ich ein Versprechen. Schließ die Tür hinter dir, wenn du gehst.«
    Raven zog die Bürotür zu und eilte den Gang entlang zu seinem Zimmer.
    Kitt schlief noch, als er hineinschlich. Vorsichtig, damit er sie nicht weckte, ergriff er seine Schuhe und sein Hemd und begab sich in das kleine Badezimmer. Er zog das Hemd an und stieg auf die Toilette.
    Die Schrauben vor dem Lüftungsgitter waren nur Attrappen. Er zog das Metallgitter ab, das durch Magnete gehalten wurde, die er vor fünfzig Jahren hier angebracht hatte. Es gefiel ihm nie, wenn es nur einen einzigen Weg in ein Gebäude hinein und wieder hinaus gab, denn dann bestand die Gefahr, dass er irgendwann in der Falle saß. Das hatte ihm schon immer große Angst bereitet, und deswegen hatte er sich damals seine eigene Hintertür geschaffen. Er warf zuerst die Schuhe nach draußen und zog sich dann durch die Metallöffnung. Es war eng, aber nicht unmöglich; in den vergangenen Jahren hatte er diesen Weg oft genommen.
    Auf halbem Weg öffnete er eine weitere Metallplatte und kroch in einen alten Luftschacht. Von hier aus war es nicht mehr weit bis in die Freiheit.
    Tony hatte einen großen Vorsprung. Raven

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