Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
Vom Netzwerk:
hoffte, dass er den Parkplatz noch nicht verlassen hatte. Ein großer Teil davon war überdacht, sodass die Aeternus-Mitarbeiter keine Angst vor direktem Sonnenlicht haben mussten.
    Tonys Jeep stand noch da, aber von dem Aeternus war nichts zu sehen. Als Raven über den Parkplatz ging, trieb plötzlich ein vertrauter dunkler Geruch herbei.
    Der Killer.
    Er war hier.
    Raven folgte der frischen Spur. Er war nahe. Sehr nahe. Raven verwandelte Augen und Gesicht, damit er seine Hundesinne benutzen konnte. Einige Fuß von Tonys Auto entfernt sah er einen dunklen Tropfen. Er hockte sich nieder und steckte Zeige- und Mittelfinger in den klebrigen Fleck, dann zerrieb er die Masse mit dem Daumen und schnüffelte daran. Der dunkle, metallische Geruch bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen.
    Blut.
    Er roch noch einmal an der Schliere.
    Aeternus-Blut. Tonys Blut.
    Die Duftspur führte zu einem schmalen Spalt zwischen zwei Gebäuden. Raven rannte über das Gras und folgte ihr. Er betrat eine Nische, die regelmäßig zum Austausch von Zärtlichkeiten benutzt wurde, denn sie wurde von einer acht Fuß hohen Wand begrenzt.
    Grunzende Geräusche begrüßten ihn aus der Dunkelheit. Man hätte sie als Laute eines Liebespaars missdeuten können, das es in der Halböffentlichkeit miteinander trieb, wäre da nicht der starke Geruch des Aeternus-Blutes gewesen. In der Ecke des Alkovens kauerte sich eine Gestalt über etwas, das am Boden lag. Raven kroch dichter heran. Der Geruch des Blutes wurde stärker.
    Die Gestalt trug eine Art Tarnanzug und eine Kapuze oder eine Mütze. Sie drehte sich um und sah Raven direkt an. Ob sie männlich oder weiblich war, konnte er nicht erkennen. Die Gestalt wirbelte herum. Sie trug eindeutig eine Mütze, und eine Skibrille bedeckte einen großen Teil des Gesichts. Die Gestalt sprang auf, rannte auf die Mauer zu und sprang an ihr hoch. Raven jagte ihr nach, aber als er an dem am Boden liegenden Körper vorbeikam, schaute er hinunter und sah, wie Tonys Augen in den Himmel starrten.
    Dem Killer nachjagen oder Tony helfen? Er war hin- und hergerissen. Der Jäger in ihm sagte, er müsse den Mörder verfolgen, der Mensch in ihm sagte, er müsse Hilfe holen. Schon wollte er dem flüchtigen Killer nachsetzen, da kam ihm der Gedanke an Kitt. Wenn Tony starb, würde sie ihm niemals verzeihen.
    Er hielt an.
    Hämmerte auf die Wand ein.
    Und kehrte zu Tony zurück.
    Sein Brustkorb war aufgerissen worden und heilte nicht so, wie er es eigentlich tun sollte.
    Dunkles Aeternus-Blut durchtränkte seine Kleidung und war gegen die Mauern gespritzt; im Mund steckte ein Knebel. Raven riss ihn heraus und warf ihn zur Seite. Er hob den Mann auf. Tonys Glieder hingen schlaff und unbeweglich herunter.
    Der einzige Weg, zusammen mit Tony in den Bunker zu kommen, führte durch die Vordertür. Die Leute drehten sich um und keuchten entsetzt auf, als er Tonys blutigen Körper durch das Foyer zum Aufzug trug. Niemand hielt ihn auf – niemand versuchte es. Alle wichen verblüfft zurück.
    Die Aufzugtüren öffneten sich, und er drückte den untersten Knopf, während er sich gleichzeitig bemühte, Tony nicht fallen zu lassen. Nichts geschah. Er schaute hoch zur Kamera in der Ecke und schickte dem unsichtbaren Beobachter eine stumme Botschaft, die sein Anliegen hoffentlich deutlich genug machte. Plötzlich sank der Aufzug abwärts. Der Aeternus war bei Bewusstsein, aber gelähmt, und er gab während der ganzen Fahrt keinen Ton von sich.
    Als die Türen beiseiteglitten, wartete Oberon bereits auf ihn. »Was ist passiert?«
    »Unser Killer. Er hat wieder zugeschlagen.« Oberon half Raven, Tony zu tragen. »Er befindet sich in einem ziemlich schlechten Zustand.«
    Der Ursier nickte. »Wir müssen ihn schnell nach drinnen bringen.«
    Oberon trug den Verwundeten in den Konferenzraum und legte ihn auf den Tisch. »Geh und weck Kitt auf.«
    »Ich bin schon da.« Sie stürmte herbei und kam schlitternd zum Stillstand, als sie das Blut sah, das Raven bedeckte. Ihre Augen weiteten sich.
    »Das ist sein Blut«, beruhigte er sie. »Geh und kümmere dich um Tony.«
    »Ich brauche heißes Wasser und frische Handtücher«, sagte Kitt, während sie an Tonys Seite lief. »Holt mir chirurgische Instrumente.«
    Oberon gehorchte ohne Zögern. Das war ihre Welt, und darin hatte sie das Sagen.

27    DIE SCHÖNHEIT DES BÖSEN
    Gideon warf den Overall in den Verbrennungsofen. Das getrocknete Blut warf Blasen und wurde schwarz, als die Flammen den

Weitere Kostenlose Bücher