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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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»Sie fragt, was ihr wissen wollt.«
    »Sag ihr, sie soll sich konzentrieren. Sie kann vielleicht nichts sehen, aber sie kann ihre anderen Sinne benutzen.«
    »Sie kann sich nicht bewegen. Er hat irgendetwas mit ihr gemacht. Sie kann sich nicht bewegen.«
    Entsetzen fuhr Cal mitten ins Herz. Ein Animalier konnte sich nicht selbst heilen wie ein Aeternus. Wenn der Kerl sie auf die gleiche Weise gelähmt hatte wie die anderen, würde sie sich vermutlich nie wieder bewegen können.
    »Nein, wartet«, sagte Cal. »Sie kann sich doch bewegen, aber ihre Hände und Füße sind gefesselt, und sie ist auch nicht in der Lage, sich zu verwandeln. Irgendetwas hält sie davon ab.«
    Kitt stieß einen lauten Seufzer aus. Gott sei Dank. Sie würde nicht auf immer behindert sein – zumindest dann nicht, wenn sie rechtzeitig zu ihr gelangen konnten. Kitt wollte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn sie es nicht schafften.
    »In Ordnung, Cal. Frag sie, was sie hören kann«, sagte Oberon zu dem Mädchen.
    Cal hielt den Kopf schief, als ob sie lauschen würde. »Im Augenblick ist alles still. Wartet … Wasser … sie hört das Tröpfeln von Wasser. Es klingt … hohl?« Cal runzelte die Stirn noch stärker. »Nein, das sind Echos.«
    »Gut. Was ist sonst noch da? Oder was hat sie sonst noch gehört? Wo ist Nathan? Sag uns alles über denMann, der die beiden gefangen hält.« Oberon ließ die Fragen auf Cal niederprasseln, und sie wurde nervös.
    »Langsam.« Kitt warf Oberon einen warnenden Blick zu. »Erzähl uns zuerst von Nathan.«
    »Sie sagt, er befindet sich nur wenige Fuß von ihr entfernt, und zwar links von ihr. Manchmal ist er still, manchmal jammert er, und manchmal streitet er mit dem Mann.« Cal schien verwirrt zu sein. »Mehr weiß sie nicht.«
    »Was macht er gerade?«, fragte Kitt. Er mochte zwar versucht haben, sie umzubringen, aber er war noch immer ihr Bruder.
    »Sie hört ihn atmen.« Cal öffnete die Augen und sah Kitt an. »Sie sagt, sie hört ein regelmäßig wiederkehrendes Rumpeln.«
    »Gut. Was ist mit dem anderen Mann?«, fragte Oberon.
    »Er ist verrückt und sehr wütend. Wenn er sich nicht mit Nathan streitet, redet er mit jemandem, der Ealund heißt. Vielleicht spricht er auch am Telefon mit ihm, aber das kann sie nicht erkennen. Sie glaubt, dieser Ealund existiert gar nicht.«
    »Sag ihr, dass sie das sehr gut macht«, besänftigte Oberon sie. »Was gibt es sonst noch? Kann sie etwas riechen?«
    »Erde? Sie glaubt, sie sitzt auf der nackten Erde, und vielleicht lehnt sie mit dem Rücken gegen einen Fels – es fühlt sich so unregelmäßig an, dass es keine Betonmauer sein kann. Und da ist noch etwas, etwas Vertrautes, das sie aber nicht benennen kann – ein Geruch wie nach heißem Metall, und zwar immer dann, wenn das ferne Rumpeln und Kreischen zu hören ist.«
    »Die U-Bahn«, sagten Kitt und Oberon gleichzeitig.
    »Es gibt Tausende Tunnel dort unten«, sagte Oberon. »Sowohl künstliche als auch natürliche.«
    »Dann sollten wir uns unverzüglich auf die Suche machen«, sagte die Stimme ihres Vaters von der offenen Tür her.
    Tyrone betrat mit hinter dem Rücken verschränkten Armen das Zimmer; Jericho und Joshua befanden sich an seiner Seite. Dann kam auch Leon herein.
    »Raus aus meiner Wohnung!«, zischte sie ihn an, und sein anmaßendes Grinsen wurde noch breiter.

31    GEFAHR
    Nathan wird also vermisst. Raven betrachtete die ersten Bilder, die Tony vom Tatort sandte. Die beiden Leichen befanden sich im Vordergrund. Der Kopf des Beifahrers lehnte am Fenster; sein weißes Hemd war durchtränkt mit dem Blut, das aus dem sauberen Schnitt durch seine Kehle ausgetreten war. Der Kopf des Fahrers war nach hinten gekippt; der Schnitt ging durch bis auf den Knochen. Blut aus der Halsschlagader war auf den Schoß des Opfers, das Armaturenbrett und die Windschutzscheibe gespritzt.
    Ob er ein Mensch oder ein Animalier war, machte in diesem Fall keinen Unterschied. Beide wären in wenigen Sekunden verblutet gewesen.
    »Raven!« Antoinette stürmte ins Zimmer. »Eine Ihrer Töchter ist verschwunden!«
    »Was?« Er stand so schnell auf, dass der Stuhl vor dem Computer zurückflog. »Welche?«
    »Seph.«
    Gott, danke für dieses kleine Wunder. »Sie kann besser auf sich selbst aufpassen als Cal. Seit wann wird sie vermisst?«
    »So einfach ist es nicht.« Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Sie haben ihre Sachen neben einem neuen Opfer des Campuskillers gefunden.«
    Bitte, Gott,

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