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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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ihr dieses Wissen? Sie war müde. Er hatte ihr etwas zu essen gegeben, und sie dann durch einen weiteren Tunnel hier in diesen Raum gebracht. Sie hatte den Verdacht, dass sie sich unter der Fabrik befand, denn sie hörte ein stetiges Stampfen, vorhin hatte sogar einmal eine Sirene laut gepfiffen. Sie prüfte die Türen: Verschlossen. Sie hatte keine Kraft, um sich noch einmal mit ihren sonderbaren Fähigkeiten auseinanderzusetzen, die es ihr ermöglichen könnten, das Metall zu verändern. Allerdings nahm sie sich jetzt vor, irgendwann zu lernen, wie man mit Haarnadeln Schlösser öffnet.
    Nein, es war wichtig, das sie sich ausruhte. Sie musste Kraft schöpfen, um Valentin entgegen zu treten. Was auch immer er vorhatte, sie musste es verhindern. Vielleicht konnte sie ihn ja überraschen, wie auch immer. Sie hatte als letzten Ausweg immer noch die Pistole oder die zerstörerische Kraft ihrer Hand. Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Sie legte sich wieder auf das Sofa, und versuchte zu schlafen.
    * * *
    Rudolf Bader kam schnell zurück zu Paul und Alexandra.
    „Es ist merkwürdig, wir können sie nicht finden”, sagte er entrüstet. „Aber ich habe mir sagen lassen, dass meine Garage offen und das Auto weg ist. Mein Sohn ist auch verschwunden, vielleicht ist Valentin mit ihr nur kurz weggefahren. Wie dem auch sei: Sie werden sicher bald auftauchen, und so lange müssen Sie eben meine Gäste sein.”
    Paul war nicht beruhigt, er würde am liebsten selbst durch das ganze Haus rennen und nach Annabelle suchen. Im Hintergrund plapperten und zwitscherten die Vögel, als wäre es ein ganz normaler Frühlingstag. Aber nichts war hier normal. Rudolf Bader machte es sich auf der Metallbank bequem.
    „Setzen Sie sich doch, junger Mann”, sagte er zu Paul, der nervös an einem erhöhten Teich stand und die Finger durch das Wasser gleiten ließ. Paul gehorchte.
    „Ihre Verlobte ist etwas ganz Besonderes”, sagte Bader und schenkte Paul, Alexandra und sich selbst ein Glas Wasser ein. „Sie wird es Ihnen ja sicher erzählen, aber sie hat mir einen unschätzbaren Dienst erwiesen.”
    Paul nickte: „Ich weiß, ich hatte kurz mit ihr telefoniert. Ich bin froh, dass es Ihnen besser geht.”
    Rudolf Bader steckte sich und klopfte auf die Lehne seines Stuhles: „Nun, bei ihrer Ankunft konnte ich Annabelle nur im Rollstuhl begrüßen. Ich verbrachte die meiste Zeit des Tages hier, da ich in diesem Klima am Besten atmen konnte. Es war sehr belastend, die Geschäfte so führen zu müssen. Aber jetzt … Sie sehen es ja selbst. Es ist ein Segen. Ich kann nicht genug betonen, was für eine außerordentliche Dankbarkeit ich empfinde.” Er beugte sich nach vorne und sagte geheimnisvoll: „Ich habe ihrer Verlobten aber ein angemessenes Geschenk gemacht.”
    Paul sah Alexandra an, die auch beunruhigt aussah.
    „Sie werden es ja bald erfahren”, konnte Rudolf Bader nicht an sich halten. „Ich habe Fräulein Rosenherz 30 Prozent der Bader-Werke überschrieben.”
    Paul blinzelte. Rudolf Bader beobachtete ihn triumphierend, dann nickte er breit grinsend: „Sie ist jetzt eine reiche Frau.”
    „Das ist ein äußerst großzügiges Geschenk”, sagte Paul langsam.
    Bader nickte zufrieden: „Es schien mir nur angemessen. Ich hätte nicht mehr lange zu leben gehabt, ohne sie. Und, ganz ehrlich, ein lebenswertes Leben war das längst nicht mehr. Es ist ein Wunder, ein Geschenk Gottes, und ich wäre gewillt, dafür noch mehr zu geben, aber das wäre nicht im Sinne der Sache. Ich habe noch einen Sohn, und ich muss ja selbst die Werke weiter führen, damit Annabelle ein Gewinn zukommt. Ich wollte sie nicht mit Geschäftsführung belasten. Diese Regelung schien mir allen Seiten am gerechtesten.”
    Paul war nicht in der Lage dieser Argumentation zu widersprechen. Es erschien ihm aber gleichzeitig monströs und unangemessen. Er fragte vorsichtig: „Was sagt Ihr Sohn denn dazu?”
    Rudolf Bader runzelte die Stirn: „Valentin? Was sollte er dazu sagen?”
    „Nun, es schmälert sein Erbe beträchtlich.”
    „Humbug. Er macht sich nichts aus Geld.” Bader machte eine wegwischende Handbewegung. „Weiß Gott, woraus er sich etwas macht, aber das ist auch egal. Er wird genug Geld haben, um seinen merkwürdigen Hobbys nachzugehen. Für den Rest seines Lebens.”
    „Was hat er denn für Hobbys?” Die Art wie Rudolf Bader über seinen Sohn sprach erinnerte Paul an sein Verhältnis zu seinem eigenen Vater.
    „Er baut irgendwelche

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