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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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handelte. Und sie liebte ihn.
    „Ich liebe dich.” Sie wollte es auch laut gesagt haben.
    „Ich weiß”, sagte er und hielt sie ganz fest. „Etwas anderes wäre auch undenkbar, denn ich liebe dich auch, und wie du weißt, versuche ich immer sehr effektiv zu sein.”
    „Du bist ein Idiot”, sagte sie, musste aber lachen.
    Er lachte auch, dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und sah sie ganz intensiv an: „Im Ernst: Es wird nötig sein, dass du mich liebst, denn ich habe einiges vor. Mit dir zusammen natürlich.”
    „Was denn?”
    „Jetzt reiten wir erst einmal. Ich will testen, ob mein neues Pferd so schnell ist, wie ich es mir erhoffe.”
    Annabelle freute sich: Sie mochte es, wenn Paul Entscheidungen traf. Aber gewinnen lassen, das kam nicht in Frage!
    * * *
    Paul gewann heute nicht, was er darauf schob, dass er sein Pferd noch nicht gut genug kannte. Sie kamen herrlich erschöpft zu Hause an und versorgten die Tiere.
    „Wir brauchen jemanden für die Pferde”, sagte Annabelle und verteilte Stroh in den Boxen.
    Paul hatte eine Schubkarre voll Mist weggebracht: „Wir brauchen noch eine ganze Menge mehr.”
    Sie schob sich die lästigen Haare aus dem Gesicht: „Was hast du vor?”
    „Ich möchte ein wenig umbauen”, sagte Paul. „Ich brauche eine Werkstatt und wir brauchen ein gemeinsames Schlafzimmer.”
    Annabelle war überrascht, aber dann wurde ihr klar, dass Paul einfach nur schon viel weiter war als sie. Natürlich war das nötig. Sie überlegte kurz, dann sagte sie leichthin: „Kümmere dich selbst darum. Ich habe genug zu tun mit meinen Dingen.” Sie hatte keine Ahnung, was ”ihre Dinge” waren, aber was er konnte, konnte sie schon lange. Paul lächelte glücklich und fing sie schnell ein, bevor sie aus dem Stall gehen konnte: „Du solltest vorsichtig sein, mit dem, was du mir erlaubst. Ich könnte auf dumme Ideen kommen.”
    Annabelle lehnte sich gegen ihn: „Das würde dann nicht nur mich überraschen, ich glaube, dein Bruder würde tot umfallen, wenn du einmal etwas Dummes tätest.” Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken, er hielt sie von hinten umfangen. Seine Hände umfassten ihre und sie dachte daran, wie wundervoll zart und geschickt diese Hände waren, so ganz anders als die bleichen und fordernden Hände von Valentin Bader. Valentin …
    „Paul”, begann sie und drehte sich zu ihm um. „Was mit Valentin war ...”
    „Muss ich das wissen?” Seine braunen Augen wurden ernst und sie sah seine Wangenmuskeln arbeiten.
    „Möchtest du es wissen?”, fragte sie vorsichtig.
    Paul schüttelte den Kopf: „Hör zu: Wenn es etwas gibt, das deine Gefühle mir gegenüber betrifft, dann solltest du es mir sagen. Ansonsten ändert es für mich nichts. Ich gehe davon aus, dass er sich etwas genommen hat, was ihm nicht zustand, und er hat dafür bezahlt. Damit ist die Sache für mich erledigt.”
    Sie wusste in diesem Moment nicht, ob sie genauso großzügig und weise sein könnte, aber sie war so dankbar, dass sie fürchtete, ihre Knie würden nachgeben.
    „Ich hatte keine Ahnung”, flüsterte sie, ”dass Liebe so sein kann.”
    „Wie soll sie sonst sein?”, fragte er verständnislos.
    Es gab darauf keine Antwort. Sie hoffte, dass sie ihre Gefühle mit ihrem Körper mitteilen konnte, und wünschte sich jetzt und hier ein Bett, oder was war denn mit dem Stroh …? Sie küsste ihn und spürte, dass auch er kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren.
    Aber dann löste er sich und schüttelte den Kopf: „Nein. Wir sollten bis zur Hochzeit warten. Es sind nur drei Wochen.”
    Sie atmete tief durch. Drei Wochen! Oh Gott. Sie hatte viel zu tun.
    „Meinst du, deine Mutter würde mir helfen?”, fragte sie.
    Paul seufzte: „Nimm genug Taschentücher mit, wenn du sie fragen gehst.”
     
    Nach dem Abendessen saßen sie mit Alexandra in der Bibliothek. Die Russin war sehr viel wärmer geworden, Annabelle hatte zwar noch keine Zeit gehabt, sich lange mit ihr zu unterhalten, aber sie spürte, dass das Verhältnis sich geändert hatte.
    Paul arbeitete am Schreibtisch und Annabelle suchte die Mappe, die Rudolf Bader ihr gegeben hatte.
    „Fräulein Rosenherz”, sagte Alexandra.
    Annabelle sah hoch: „Nennen Sie mich doch Annabelle, bitte.”
    „Gerne.”
    Annabelle wollte es nicht dabei belassen: „Und vielleicht können wir uns auch duzen?”
    „Sehr gerne.” Die Russin lächelte scheu. „Ich habe da etwas mitgenommen.” Sie holte eine Reisetasche und öffnete sie. Annabelle

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