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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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das Fräulein Rosenherz. Ich habe Ihr Vorgehen im Fall »Herzblut« verfolgt und bin der Meinung, dass Sie sehr wohl kriminalistisch vorgegangen sind. Wenn auch etwas unorthodox.”
    Paul lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf: „Ich stehe aber nicht zur Verfügung, und Fräulein Rosenherz ist ein paar Tage weggefahren.”
    Der Kommissar zuckte mit den Schultern. Es schien eher so eine Art Tick zu sein, als eine Geste, die das Gesagte kommentieren sollte: „Das ist bedauerlich. Vielleicht findet sich unter Ihren Leuten ja noch ein fähiger Mann. Ich werde Sie jetzt verlassen, damit sie über alles sprechen können. Bitte teilen Sie uns Ihre Entscheidung mit, sobald sie getroffen wurde.” Der Mann stand langsam und umständlich auf und verließ ohne Abschied den Raum.
    Paul seufzte leise und stand auf, um ein Fenster zu öffnen. Von draußen kamen frische Frühlingsluft und das Quietschen der Straßenbahn herein. Friedrich zündete sich eine Zigarette an und stand auf, um zu gehen.
    „Karl wird nach London reisen”, erklärte Paul unvermittelt.
    „Und?”, fragte Friedrich desinteressiert, blieb aber stehen.
    Paul drehte sich um: „Dann wird alles hier an mir hängen bleiben.”
    Friedrich grinste. „Das ist doch eine Chance für dich, Brüderchen.”
    „Ich sehe das anders”, wehrte Paul ab. „Das bedeutet nur mehr Arbeit.”
    „Ach komm, du kannst mir doch nicht erzählen, dass das hier nicht dein Traum ist.” Friedrich machte eine Geste, die das ganze Haus umfasste.
    „Mein Traum …” Paul lachte humorlos auf. „Was weißt du von meinen Träumen?”
    „Ich muss leider zugeben: Nicht viel”, sagte Friedrich plötzlich ernst und ging einige Schritte näher an seinen Bruder heran. Eine unangenehme Pause entstand.
    „Was wäre denn dein Traum?”, fragte Friedrich schließlich.
    Paul lehnte sich ans Fensterbrett: „Ich bin verwundert, dass wir dieses Gespräch führen. Du und ich, und hier, heute.”
    Friedrich drückte seine Zigarette auf dem äußeren Fensterbrett aus. „Für manche Gespräche gibt es keine besonderen Zeitpunkte.”
    „Ich habe jetzt jedenfalls keine Zeit für so etwas”, wich Paul aus und machte ein paar Schritte auf die Tür zu.
    Friedrich sprach in seinen Rücken: „Soll ich dir mal was sagen? Du weißt es nicht. Du hast dir so lange deine Träume verboten, dass du keine mehr hast. Und du läufst und läufst, wie eine deiner kleinen Spielereien, ohne ein Ziel.”
    Paul drehte sich um. „Das stimmt nicht!”, sagte er aufgebracht.
    „Denk mal darüber nach, und dann reden wir.” Friedrich drängte sich an ihm vorbei und verließ den Raum.
    * * *
    Friedrich sah kurz bei seinen Männern vorbei, aber bis auf die Reserveleute war niemand da. Hier lief es auch ohne ihn wie geschmiert. Das war ausgezeichnet, es zeigte, dass er seine Leute gut im Griff hatte. Nur ein schlechter Kommandant macht sich unentbehrlich.
    Kurz entschlossen ging er in den Keller. Hier hatte die Forschungsabteilung des Amtes ein naturgemäß chaotisches Zuhause gefunden. Es war nicht leicht, die Forscher und Freigeister unter einen Hut zu bekommen, und manch einer betrachtete die Wissenschaftler als Spinner. Aber wer sich mit Æther beschäftigte, der musste neue Wege gehen, in neuen Bahnen denken, ungewöhnliche Methoden nutzen und manchmal auch unangenehmen Wahrheiten ins Gesicht sehen.
    Friedrich schaute hier unten oft vorbei, um sich auf dem Laufenden zu halten. Er testete gerne die neuesten Erfindungen, um sich und seiner Truppe die bestmögliche Ausrüstung zu verschaffen und seine Exekutiveinheit zu etwas Außergewöhnlichem zu machen.
    Er öffnete eine Tür und taumelte zurück. Dichter Qualm schlug ihm entgegen, und er wollte schon zum nächsten Löscheimer greifen, als ihm etwas aus dem Nebel entgegenkam. Instinktiv drehte er sich zur Seite, damit sein gebrochener Arm geschützt war, und so stolperte jemand in weißem Kittel an ihm vorbei und erbrach sich geräuschvoll im Flur.
    Im Raum klapperte und zischte es, dann erschien noch eine Gestalt, diesmal mit einer Atemmaske ausgerüstet. Friedrich ging ein paar Schritte zurück und beobachtete, wie die Gestalt den Löscheimer mit Wasser nahm und entschlossen in den verqualmten Raum zurückkehrte. Der Weißkittel, der sich erbrochen hatte, richtete sich auf und sah Friedrich aus tränenblinden Augen an.
    „Was tun Sie hier?”, fragte Friedrich streng. Er erkannte den jungen Mann als Felix Richter, der hier eingestellt worden war, weil er

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