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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufhöre. Und das deutet auf Brewster oder – oder die Trulanes«, setzte sie nach einem Moment leise hinzu. »Wenn sie wollen, dass wir nicht weitermachen, dann gibt es einen Grund, und dieser Grund könnte genau in diesen Sümpfen zu finden sein.«
    »Ich werde mich dazu nicht äußern«, sagte er gelassen. »Aber daraus ergibt sich nicht die Notwendigkeit, dass du gehen musst.«
    »Wenn ich mich durch diese Art von Drohung abhalten lasse, dann müsste ich meinen Presseausweis zurückgeben. Dazu wird mich niemand bringen.« Sie sah ihn lange und nachdringlich an.
    In Matthew stieg der Zorn hoch, aber er hielt ihn zurück. Sie hatte Recht – das war ein Standpunkt, den er nicht umgehen konnte. Schweigend zog er sich seine Jeans an. »Ich muss mir ein Hemd und eine Taschenlampe holen«, sagte er knapp. »Ich bin in zehn Minuten fertig.«
    »In Ordnung.« Emsig kramte sie in ihren Schubladen herum, bis sie wusste, dass er gegangen war.
    Laurel presste die Finger auf die Augen und verdrängte ihre Furcht. Während die Angst langsam nachließ, stützte sie sich mit beiden Händen auf ihren Ankleidetisch und konzentrierte sich auf gleichmäßiges Atmen. Sie musste gehen – jetzt noch mehr als früher, bevor sie in diese Schachtel geschaut hatte. Von einer Drohung ließ sie sich nicht aus der Fassung bringen. Denn, wenn es als Drohung gemeint war, hieß das, dass jemand Angst hatte.
    Anne Trulane hatte sich vor dem Sumpf gefürchtet. Mit fast ruhigen Händen zog sich Laurel ihre Jeans an. Sie begriff diese Art der Furcht, einer Furcht, die keine wirkliche Erklärung hat, sondern einfach da ist, Laurel glaubte nicht daran, dass Anne freiwillig an diesen dunklen, geheimnisvollen Ort gegangen war, genauso wenig wie sie selbst einen Schlangenkäfig freiwillig betreten würde. Darüber war sie sich erst heute Abend völlig sicher geworden, seit ihre eigene Furcht sie überkommen hatte. Und das, zum Teufel, würde sie beweisen.
    Matthew … Laurel knipste das Schlafzimmerlicht an und suchte in ihrem Schrank nach Stiefeln. Er war nur deshalb so ablehnend, weil er sich um sie sorgte. Das konnte sie akzeptieren, ihm aber nicht durchgehen lassen. Liebe konnte sie dazu bringen, ihm in der einen oder anderen Sache nachzugeben … Aber in wie vielen anderen Sachen würde sie dann nachgeben, wenn sie einmal damit angefangen hätte?
    Laurel stöhnte über die Unordnung in ihrem Schrank, fand erst einen und dann schließlich den zweiten Stiefel.
    Als Matthew zurückkam, fand er sie auf dem Fußboden sitzend vor, wie sie mit ihren verknoteten Schnürsenkeln kämpfte. Er war ähnlich wie sie angezogen, aber er machte eine freundlichere Miene. Er hatte sich beträchtlich beruhigt, als er sich vor Augen gehalten hatte, dass Laurel in seiner Nähe ohnehin sicherer sei – und weil er sich geschworen hatte, sie keinen Moment in den Sümpfen von ›Heritage Oak‹ aus den Augen zu lassen.
    »Hast du ein Problem?«
    »Ich weiß nicht, wie das passieren konnte«, murmelte sie und zerrte an den Bändern. »Es kommt mir vor, als hätte sich jemand im Schrank versteckt, meine Schnürsenkel verknotet und die Stiefel unter einem Haufen Wäsche versteckt.«
    Er warf einen Blick auf die am Fußboden verstreuten Sachen. »Ich bin desillusioniert. Ich habe immer angenommen, du seist sehr ordentlich und organisiert.«
    »Das bin ich – bei der Arbeit. Verdammt!« Wütend starrte sie auf einen abgebrochenen Fingernagel, ehe sie sich wieder mit den Schuhbändern abkämpfte. »Na also – jetzt muss ich noch eine Taschenlampe haben.« Schnell sprang sie auf die Füße und rannte an ihm vorbei in die Küche.
    »Weißt du, Laurellie«, meinte Matthew, während er ihr nachging. »Wenn du so weitermachst, hast du bald keinen Hosenboden mehr in deinen Jeans.«
    »Es wird finster sein.«
    Er tätschelte ihren Po. »Nicht so dunkel.«
    Mit einem breiten Lächeln zog sie eine Taschenlampe aus der Küchenschublade und probierte sie aus. »Dann musst du vorangehen und deinen Blick von meiner Anatomie lassen.«
    »Ich sehe lieber deinen Gesäßtaschen zu.« Er legte ihr den Arm um die Schulter und ging mit ihr zur Tür.
    »Gesäßtaschen«, wiederholte sie und schnaubte verächtlich. Dann blieb sie stehen und sah stirnrunzelnd auf das zersplitterte Holz ihrer Tür. »Wie ist denn das …«
    »Du warst zu sehr damit beschäftigt, zu schreien, als dass du Zeit gefunden hättest, die Tür zu öffnen«, sagte Matthew gelassen und zog sie weiter. »Ich habe dem Verwalter

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