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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schon Bescheid gegeben.«
    »Du hast sie eingetreten?« Laurel drehte sich um und starrte ihn an.
    Er lächelte ihr ins Gesicht und zog sie weiter, die Treppen hinunter. »Die Qualität der heutigen Türen ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.«
    Er hat die Tür eingetreten … Der Gedanke daran überraschte Laurel sehr. Am Ende der Treppe blieb sie stehen und schlang die Arme um seine Taille. »Weißt du, Matthew, ich hatte schon immer eine Schwäche für Ritter auf weißen Rössern.«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. »Selbst gefleckte?«
    »Die ganz besonders.«

8. K APITEL
    Matthew parkte das Auto im Schatten der Mauer, die den Besitz der Trulanes umgab. Nachdem er den Motor abgestellt hatte, herrschte Stille.
    Laurel sah sich schnell um und ließ den Blick einen Moment lang auf der Silhouette des Hauses im Hintergrund verweilen. »Ich nehme nicht an, dass du dir die rechtlichen Konsequenzen überlegt hast, falls man uns erwischen sollte.«
    »Wir dürfen uns eben nicht erwischen lassen«, erwiderte er gelassen.
    Laurel nickte, setzte einen Fuß in Matthews zusammengefaltete Hände und griff nach dem oberen Mauerrand. Mühsam zog sie sich hinauf, dann legte sie sich bäuchlings über die Mauerkrone, reichte Matthew die Hand und zog ihn mit einem schnellen Ruck nach oben. So leise wie möglich sprangen sie auf die andere Seite hinunter.
    So lautlos wie Schatten schlichen sie über den nördlichen Teil des Rasens. Das Licht des Halbmondes war fahl, aber hell genug, um ihnen den Weg zu weisen. Die Nacht war von unheimlichen Geräuschen erfüllt. Vögel raschelten in den Bäumen, gelegentlich von dem heiseren Schrei einer Eule unterbrochen. All das wurde überlagert von dem unablässigen Zirpen der Grillen.
    Ab und an glimmte das rötlichgoldene Licht der Glühwürmchen durch das Dunkel. Die Luft war schwer vom Geruch der Blüten und des Grases.
    Laurel konnte bereits die unheimlichen Konturen des beginnenden Sumpfes erkennen. Sie schauderte, als der Rasen weich und schwammig unter ihren Füßen wurde.
    »Es ist ein Ort«, sagte Matthew ruhig. »Ein Ort wie jeder andere, Laurel.«
    »Es ist übel«, sagte sie schlicht, aber ihm war nicht wohl dabei. Dann traten sie unter die ersten, überhängenden Bäume.
    Entschlossen unterdrückte sie ihre Furcht, drehte sich noch einmal um und erhaschte einen Blick auf die Umrisse des Hauses.
    »Ich würde sagen, dies ist ungefähr der direkteste Weg vom Haus in den Sumpf.«
    Laurel folgte seinem Blick. »Stimmt.«
    »Dann kann man daraus folgern, dass Anne sehr wahrscheinlich diesen Weg genommen hat.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Okay, dann lass uns sehen, was wir finden können. Bleib dicht hinter mir.«
    »Das ist ein überflüssiger Rat, Matthew«, sagte Laurel von oben herab und holte ihre Taschenlampe hervor. »Wenn du meinst, dass dir etwas den Rücken hoch kriecht, dann bin nur ich es.«
    Sie waren erst wenige Meter vorgedrungen, als die dichten, fetten Blätter bereits das Mondlicht abhielten. Der Schatten des Gebäudes verschwand hinter den anderen verfließenden Schemen. Das Schilfrohr behinderte den Blick nach vorne und nach hinten. Die beiden Strahler ihrer Taschenlampen erleuchteten einen schmalen Pfad durch die Finsternis.
    Es war eine Welt stickiger Feuchtigkeit, der Schatten und der halblauten Geräusche, die Gänsehaut verursachten. Selbst der Geruch war dämpfig von den starken Ausdünstungen der vermodernden Vegetation.
    Es war begreiflich, dass Anne Trulane sich hier gefürchtet haben musste.
    »Es ergibt überhaupt keinen Sinn«, sagte Matthew plötzlich leise.
    Laurel ließ ihr Licht in die Dunkelheit neben dem Weg blitzen, wo sich etwas bewegt hatte. »Was ergibt keinen Sinn?«
    »Warum sie nicht mehr herausgefunden hat. Würdest du hier herausfinden?«
    »Nun, ich …« Sie hörte zu sprechen auf und griff nach seiner Hand. Man konnte überall und sonst wann Würde zeigen – nur nicht an diesem Ort und zu dieser Stunde. »Lass mich hier ja nicht allein, Matthew!«
    »Was würdest du machen, wenn ich das täte?«
    »Dich in dem Moment ermorden, wo ich wieder draußen wäre.«
    Lächelnd nahm er ihren Arm, und sie setzten sich wieder in Bewegung. »Und wie?«
    »Mit Gift, denke ich, das ist der langsamste und qualvollste Weg.«
    »Wie würdest du hier herausfinden?«
    »Ich würde …« Sie schluckte bei dem Gedanken, ihren Weg allein suchen zu müssen, und drehte sich um. Überall waren Schatten, Laute, und der stickige Geruch

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