Affaere im Paradies
seine Schulter, während er sie in ihr Schlafzimmer hinübertrug.
Licht fiel durch die hölzernen Jalousien. Es reflektierte in seinen plötzlich sehr aufmerksam gewordenen Augen, als er sie auf ihr Bett legte.
Matthew presste ihr die Lippen auf ihren Mund, und bei aller Zärtlichkeit war eine Spur von Verzweiflung spürbar, die Laurel fühlte und der sie sich hingab, als sie ihn noch enger an sich zog.
Als er mit seiner schlanken, festen Hand über ihr seidenes Unterhemd streichelte, wurde ihr Seufzer zu einem Stöhnen. Sie bog sich ihm entgegen und fühlte die schmerzende Fülle in ihren Brüsten, wie sie es bis jetzt noch nicht erlebt hatte. Ihr ganzer Körper wurde gleichzeitig von brennendem Verlangen erfüllt. Aber Matthew ließ sich nicht hetzen – weder von ihr, noch von sich selbst. Seine Finger glitten spielerisch über sie, erregten sie, hielten plötzlich inne. Er wollte, dass die Sehnsucht nach ihm in ihr wuchs und nicht von ihm erzeugt wurde.
Langsam, Zentimeter für Zentimeter zog er die kühle Seide bis zur Taille herunter und fand, dass ihre nackte Haut genauso luxuriös wirkte wie die Seide. Mit geöffnetem Mund erkundete er sie und lauschte Laurels stoßweisem Atem, der ihn erkennen ließ, dass sie die Gewalt über sich verlor. Als sich sein Mund um ihre Brust schloss, bäumte Laurel sich unter ihm auf. Er fasste die Knospe mit seinen Zähnen und hielt sie gefangen, reizte sie mit dem Spiel seiner Zunge, bis er merkte, dass Laurel vor Leidenschaft außer sich war, vor dunklem, rücksichtslosem Verlangen. Dann machte er weiter.
Sie fühlte jetzt nur noch Erregung – sie dachte an nichts mehr, hatte keinen Gedanken mehr, sie war entflammt und Hitze rieselte ihr über die Haut. Sie bewegte sich instinktiv, bot sich ihm dar, reizte ihn. Matthew bedeckte sie mit wilden Küssen, während er ihr die restlichen Kleider auszog. Das Gefühl seiner heißen Haut gegen ihre heiße Haut, ließ sie nach Atem ringen.
Ihre Hände suchten ihn ohne zu zögern, ihre Lippen nahmen sich, was Matthew ihr zu nehmen erlaubte. Sein Atem ging leiser, Blut pochte, er kämpfte darum, den Rhythmus, den er aufgefangen hatte, beizubehalten.
Als er sie berührte, bäumte sie sich erschauernd unter ihm auf, erschauernd mit dem ersten Höhepunkt. Trotz seiner eigenen Wollust spürte Matthew ihr überraschtes, hilfloses Entzücken. Niemand hatte ihr das gegeben, niemand hatte es von ihr genommen. Niemand.
Matthew vergrub sein Gesicht an ihrem Hals und keuchte. So feucht, so warm. So bereit. Er legte sich auf sie. »Laurel …«
Wie Wellen überschwemmte sie die Begierde, sie öffnete die Augen und sah in seine Augen. Ihr Körper war nachgiebig, seiner zum Zerreißen gespannt. Die Leidenschaft riss ihn fort und doch wusste er eines ganz sicher. Er dachte nur an sie. Sie war unfähig zu sprechen, ließ sich von Begierde leiten und den überaus süßen Empfindungen der Liebe, die sie soeben erst entdeckte. Laurel küsste Matthew.
In diesem Kuss gab sie sanft, willig, sich verströmend ihre Unschuld auf.
Laurel schlief. Matthew lag neben ihr und sah in das durch die Fensterläden fallende Licht, das sich von Weiß über Rosa ins Graue veränderte, ehe fahler Mondschein hereindrang. Er fühlte sich erschöpft, weil er um seine Beherrschung gerungen und sie schließlich doch verloren hatte, aber seine Gedanken wanderten weiter. In den letzten Monaten war es oft geschehen, dass er sich davon zu überzeugen versucht hatte, sein drängendes Verlangen würde sich in dem Augenblick legen, wo er Laurel besessen hatte. Während er jetzt neben ihr im Bett lag und auf ihren mondbeschienenen Körper blickte, ihren Kopf an seiner Schulter geborgen, wusste er, das Verlangen würde ihn ebenso wenig verlassen wie der Wunsch zu atmen.
Körperlich wusste er, dass sie ihm gehörte. Aber das war ihm nicht genug. Er fragte sich, ob er sie dazu bringen könne, ihre Gefühle, ihre Liebe für ihn mit derselben Behutsamkeit zu erringen wie er ihr Verlangen erregt hatte. Und er fragte sich, ob er die erforderliche Geduld haben würde.
Er wandte den Kopf und sah auf Laurel hinunter, die neben ihm schlief. Schließlich drückte er einen Kuss auf ihre Lippen.
Laurel wachte voller Sehnsucht auf. Verausgabt, überwältigt wartete sie darauf, wieder regelmäßig zu atmen, während Matthew auf ihr lag, das Gesicht in ihr Haar vergraben. Hätte sie wissen sollen, dass es so sein würde? Konnte sie das überhaupt? Mehr als alles andere hatte ihr die
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